Der 33-jährige Zarco, 2015 und 2016 Weltmeister der Moto2-Klasse, steuerte seine Ducati in seinem insgesamt 258. Grand-Prix-Start erstmals seit seinem Umstieg in die MotoGP 2017 zum ersten Mal als Erster ins Ziel. Der Franzose verwies auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia aus Italien um 0,201 Sek. auf den zweiten Platz. Dahinter landete dessen Landsmann Fabio di Giannantonio ebenfalls auf Ducati als Dritter (+0,477) erstmals in der MotoGP auf dem Podest. KTM-Pilot Brad Binder (RSA) wurde 0,816 Sek. hinter dem Sieger Vierter.
„Es fühlt sich sehr gut an, ich kann es gar nicht glauben“, sagte Zarco nach seinem Premierensieg in seinem 120. Rennen in der MotoGP-Klasse. Erstmals seit dem 13. November 2016, als er in Valencia seinen zweiten WM-Titel in der Moto2 mit seinem 15. Erfolg in dieser Klasse krönte, schlug der Franzose vor den Fans seinen damals zum Markenzeichen gewordenen Rückwärtssalto. „Ich muss den Moment erst einmal sacken lassen, fast muss ich weinen“, meinte Zarco.
Das Spitzenquartett profitierte dabei von der falschen Reifenwahl von Martin, dessen Traum vom vierten Saisonsieg sich im Finish auflöste. Denn bei der Ducati des Spaniers, der bereits das Qualifying am Vormittag (Ortszeit) mit Rundenrekord dominiert hatte, bauten die Soft-Gummis in den letzten Runden dramatisch ab. Im 27. Umlauf hatte Martin Mühe, seine Maschine auf der Strecke zu halten, und wurde von Zarco und Co., die auf Mediums unterwegs waren, schließlich auf den fünften Platz durchgereicht.
Sprint erst am Sonntag
In der WM-Wertung verlor Martin mit seinem Rückfall damit wieder an Boden auf Spitzenreiter Bagnaia. Der Italiener hält damit vier Rennen vor Schluss bei 366 Punkten und vergrößerte seinen Vorsprung auf seinen spanischen Konkurrenten auf 27 Zähler. Bagnaias Landsmann Marco Bezzecchi, der am Samstag hinter Martin Sechster wurde, ist weiter Dritter. Premierensieger Zarco schob sich vom siebenten auf den fünften Platz nach vor.
Am Sonntag hat Martin im normalerweise einen Tag vor dem Grand Prix stattfindenden Sprint die Chance zurückzuschlagen. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen „down under“ wurde das Programm aber umgedreht. Zuletzt war in der MotoGP 2015 mit dem Grand Prix der Niederlande in Assen ein Rennen nicht an einem Sonntag über die Bühne gegangen. Die Rennen der Moto2- bzw. Moto3-Klasse finden hingegen wie geplant am Sonntag statt.