Marcel Sabitzer (BVB)
AP/Martin Meissner
Champions League

Für Dortmund gilt: Verlieren verboten

In der deutschen Bundesliga zurück auf Kurs, in Europa noch immer in der Bringschuld: Mit bisher nur einem Punkt aus zwei Champions-League-Spielen ist Borussia Dortmund mit ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer zum Siegen verdammt. Eine Niederlage am Mittwoch (21.00 Uhr) bei Newcastle United könnte den Weg ins Achtelfinale schon früh versperren.

Doch der Aufwärtstrend mit zuletzt fünf Ligaerfolgen macht Mut für die schwere Aufgabe. „Wir haben uns ein bisschen Futter angefressen“, kommentierte Sebastian Kehl voller Hoffnung auf eine Trendwende zugunsten des BVB in Gruppe F. Der Sportdirektor erwartet ein leidenschaftliches Duell mit reichlich Lärm von den Tribünen und viel Leidenschaft auf dem Platz: „Es wird richtig abgehen.“

Bei allem Respekt vor dem aufstrebenden und von Saudi-Arabien alimentierten „Magpies“ überwiegt bei Dortmund die Vorfreude auf den brodelnden St. James’ Park. Der ehemalige Liverpool-Spieler (2014 bis 2018) und heutige BVB-Kapitän Emre Can weiß aus eigener Erfahrung, was die Borussia in Newcastle erwartet: „Es wird nicht einfach, dort Fußball zu spielen. Aber wir sind Dortmund, wir müssen mit breiter Brust dahin und versuchen, das Spiel zu gewinnen.“

Neue Spielphilosophie

Nach dem 0:2 in Paris und dem 0:0 gegen AC Milan sollten die Sinne der Borussen geschärft sein. „Das ist der nächste Wettbewerb, in dem wir etwas gutmachen wollen“, sagte Edin Terzic. Noch beträgt der Abstand des Gruppenletzten BVB auf den Tabellenführer aus England lediglich drei Zähler. Die neue, von Terzic nach dem Spiel gegen Bremen (1:0) ausgerufene Philosophie („weniger sexy, mehr Erfolg“) soll auch in Newcastle helfen, die Lücke in der Tabelle zu schließen.

Coach Edin Terzic (BVB)
APA/AFP/Ina Fassbender
BVB-Coach Terzic will auch in der Champions League in die Erfolgsspur finden

„Wozu Newcastle in der Lage ist, hat man gegen Paris gesehen“, warnte Terzic mit Verweis auf den deutlichen 4:1-Erfolg der Engländer im vergangenen Heimspiel, als die Mannschaft von Trainer Eddie Howe das als Gruppenfavorit gehandelte Starensemble aus Frankreich um Kylian Mbappe phasenweise vorführte.

Zudem macht Dortmunds bisherige Bilanz bei Duellen in England wenig Mut. Elf von 16 Gastspielen gingen verloren. Die bisher letzte internationale Niederlage im St. James’ Park musste Newcastle 2006 gegen La Coruna hinnehmen. Seitdem gelangen zehn Siege und fünf Unentschieden.

Österreicher-Duell in Leipzig

Etwas entspannter kann RB Leipzig das Heimmatch gegen Roter Stern Belgrad in Angriff nehmen. Die Sachsen liegen in Gruppe G jeweils zwei Punkte vor den Young Boys Bern und den Serben an zweiter Stelle, mit einem Sieg wäre man dem Achtelfinale schon relativ nahe.

In Leipzig steigt ein Österreicher-Duell zwischen Xaver Schlager, Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner auf der einen und Aleksander Dragovic auf der anderen Seite. Schlager wurde am Wochenende aus Gründen der Belastungssteuerung geschont, ist aber am Mittwoch einsatzbereit.

„Mir geht es wieder gut. Die vergangenen Wochen waren schon sehr anstrengend. Mein Körper war daher am Limit. Die Pause hat mir sehr gutgetan und war sehr wichtig für mich. Jetzt kann ich wieder angreifen“, sagte der Oberösterreicher und zeigte Respekt vor Roter Stern. „Sie leben für diese Spiele und gehen daher immer über die 100 Prozent.“

Xaver Schlager (RB Leipzig)
IMAGO/Picture Point LE/Roger Petzsche
Schlager geht mit frischen Kräften in die Partie gegen Roter Stern Belgrad

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

RB-Trainer Marco Rose hat aus seiner Salzburger Zeit bereits Erfahrungen mit Roter Stern gesammelt. „In Salzburg war es fast ein Auswärtsspiel. Ich glaube, dass hier auch viele serbischen Fans sein werden, die ihre Mannschaft mit allem unterstützen“, sagte Rose. Auch die Bank Belgrads sei „sehr aktiv“ während des Spiels. „Es ist Leidenschaft, aber auch wir können das“, betonte Rose.

Die Gäste werden von 2.500 Fans begleitet, davon stuft die deutsche Polizei laut „Bild“-Angaben 600 als „gewaltsuchend“ und 1.000 als „gewaltbereit“ ein. Die Maßnahmen seien „grundsätzlich erhöht“, bestätigte eine Polizeisprecherin. Neben der Reiterstaffel werde auch ein Hubschrauber im Einsatz sein.