Medwedew zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Wien in guter Spiellaune. Der topgesetzte Russe, der in Wien seinen Titel erfolgreich verteidigen will, hatte mit dem erst 19-jährigen Antwerpen-Finalisten Arthur Fils (FRA) wenig Mühe. „Es war ein gutes Match gegen einen starken Gegner. Er hat letzte Woche das Finale erreicht, ich habe ein hartes Match erwartet“, sagte Medwedew noch auf dem Court.
„Ich mag dieses Turnier. Es ist immer schön, zu einem Turnier zurückzukehren, das man mag. Normalerweise ist es wahr, dass es einem hilft, dass ein Titel hilft, wenn man zurückkommt“, sagte er dann in der Pressekonferenz. Allerdings mag er auch die Stadt Wien sehr. „Es fühlt sich hier fast ein bisschen wie zu Hause an.“
Im Vorjahr hatte Medwedew erstmals als Vater ein Turnier gewonnen, und auch dieses Jahr steht eine Premiere an. Ob er wisse, was damit gemeint ist, beantwortete er gleich. „Ja, ja. Die erste erfolgreiche Titelverteidigung. Ich werde es versuchen, ich möchte es irgendwo tun. Es ist mir egal, wo.“ Bisher hat der Russe 20 Titel gewonnen, allein fünf davon in diesem Jahr.
Sinner gewinnt Duell der Jungstars
Unmittelbar nach ihm gestaltete sich der Erstrundenhit zwischen Tokio-Sieger Shelton und Sinner zum knallharten Schlagabtausch der beiden Jungstars. Doch an diesem Abend gelang dem Italiener die Revanche für die vor Kurzem in Schanghai erlittene hauchdünne Niederlage. Ohne Serviceverlust ging es ins Tiebreak, in dem Sinner schnell klare Verhältnisse schuf und 5:0 in Führung ging. Im zweiten Satz entschied das einzige Break zum 6:5 für Sinner, der in der Folge seinen zweiten Matchball verwertete.
Sinner bezwingt Shelton
Jannik Sinner gewinnt in Wien das Duell der beiden Jungstars gegen den US-Amerikaner Ben Shelton. Der Südtiroler bezwang den frischgebackenen Sieger von Tokio mit 7:6 7:5.
Monfils spielt wie in den besten Zeiten
Bereits im ersten Match auf dem Center Court vor mehr als 9.500 Fans in der Wiener Stadthalle hatte Monfils bewiesen, dass er auch mit 37 noch nicht zum alten Eisen gehört. Der Franzose gewann zuletzt erstmals seit Jänner 2022 in Stockholm wieder ein ATP-Turnier. Am Mittwoch siegte er u. a. vor seinem Ex-Coach und Freund Günter Bresnik auch in der ersten Runde der Erste Bank Open.
Monfils trifft am Donnerstag in einem Duell zweier Publikumslieblinge im Achtelfinale auf den als Nummer sieben gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier Ex-Wien-Finalisten – Monfils gelang das 2008, Tiafoe vor zwei Jahren. Letzterer ist als Nummer 14 der Welt aber Favorit.
Während Medwedew mit 27 Jahren noch viele Jahre im Circuit vor sich hat, läuft die Frist für den zehn Jahre älteren Monfils wohl früher ab. Monfils ist aber nach Stockholm erstmals wieder in die Top 100 zurückgekehrt, die Tendenz ist weiter steigend. Ein Karriereende ist jedenfalls auch mit 37 nicht in Sicht. „Ich werde versuchen, meinen Körper gesund zu halten und dorthin zu kommen, wo ich glaube, dass ich hingehöre“, versprach Monfils.
Zverev und Chatschanow ohne Probleme
Im letzten Spiel des Tages setzte sich der Deutsche Zverev durch und qualifizierte sich wie zuvor der Russe Chatschanow schon für das Viertelfinale. Der Bezwinger von Sebastian Ofner besiegte mit Cameron Norrie jenen Briten, der Qualifikant Filip Misolic in Runde eins ausgeschaltet hatte, mit 6:2 6:4. Zverev trifft nun auf Andrej Rublew (RUS/3) oder Matteo Arnaldi (ITA). Chatschanow ließ dem Tschechen Jiri Lehecka mit 6:3 6:1 keine Chance.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 2.559.790 Euro, Hartplatz, Halle)