Marko Pfeifer
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Herren-Cheftrainer erwartet Steigerung

Österreichs Alpinskirennfahrer sind in der vergangenen Saison „nur“ die drittstärkste Kraft hinter der Schweiz und Norwegen gewesen. Mit fünf Siegen durch Vincent Kriechmayr (4) und Marco Schwarz (1) war die Männer-Ausbeute mager wie seit 1991/92 nicht mehr. „Ich möchte mehr Rennen gewinnen, in Summe mehr Weltcup-Punkte machen. Ob es für eine Kugel reicht, sei dahingestellt“, sagte ÖSV-Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer vor dem Weltcup-Start in Sölden.

Es sei logisch, dass man als Skination Österreich Kugeln und Rennen gewinnen will, fügte Pfeifer im Interview mit der APA vor dem Herren-RTL am Sonntag (10.00 Uhr und 13.00 Uhr, live in ORF1) hinzu. Mit Schwarz, Kriechmayr und Manuel Feller habe man auch ein paar wenige, die dafür infrage kämen, und vielleicht passiere „die eine oder andere Überraschung“. Leicht werde es angesichts der starken internationalen Konkurrenz jedenfalls nicht.

Die Männer haben einen Winter ohne Medaillenereignis, aber mit 13 Abfahrten, acht Super-Gs, elf Riesentorläufen und 13 Slaloms vor sich. Dass der Kalender 2023/24 die Kerndisziplinen forciert, begrüßt Pfeifer. „Aber der vollgepackte Jänner ist mir ein bissl zu komprimiert für einen Allrounder wie Blacky (Marco Schwarz, Anm.), der alle vier Disziplinen fahren möchte. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, das von Dezember bis Februar durchzufahren.“

Schwarz mit vollem Programm

Schwarz, der im vergangenen Winter 30 von 38 Saisonrennen bestritt, hat sich heuer bis Weihnachten Starts in allen Rennen vorgenommen und will grundsätzlich aufs Ganze gehen. Eine 100-Prozent-Saison mit der großen Kugel für den Gesamtweltcup im Auge würde 45 Renneinsätze bedeuten.

Marco Schwarz
GEPA/Mario Buehner
Marco Schwarz hat sich für den Winter viel vorgenommen

Pfeifer ringt diese Ambition seines seit Jahren eng vertrauten Athleten Respekt ab, es werde derzeit regelmäßig und in der Folge wöchentlich evaluiert. Der Saisonverlauf wird darüber entscheiden, ob Schwarz am Ende zusätzlich zu Riesentorläufen und Super-Gs mehr Abfahrten oder mehr Slaloms auf dem Konto stehen haben wird. „Wichtig wird sein, wie Blacky reinstartet. Wichtig wäre gleich ein gutes Ergebnis, ein Podium. Wenn er in einen Lauf kommt, läuft alles kräfteschonender ab. Das wird sehr entscheidend werden.“

Augenmerk auf Gruppendynamik

In der Sommervorbereitung legte Pfeifer viel Wert auf die Gruppendynamik, das Miteinander und Füreinander. In allen Trainingsgruppen wurden junge Fahrer integriert, davon profitieren nicht nur diese, sondern auch die Arrivierten. „Mir gefällt, dass das alle annehmen. Dass die Älteren Tipps geben, coachen, dass sich alle gegenseitig pushen.“

Man wolle ein Teamgefüge, wo sich alle noch mehr mitfreuen mit den anderen. „Das klingt banal, ist mir aber wichtig und gefällt mir gut.“ Trotz größerer Gruppen von bis zu neun Leuten sei im Überseetraining viel Qualität drinnen gewesen. Es sei der „bisschen skandinavische Weg“, sagte der Trainer mit langjähriger Vergangenheit in Schweden.

An der Kondition geschraubt

Hochgeschraubt wurde auch die Konditionsarbeit. Durchaus auch in Zusammenarbeit mit Roland Assinger, dem neuen Cheftrainer der Frauen, der laut Pfeifer eine sehr ähnliche Denkweise mitbringt, wurden neue Impulse gesetzt und frischer Wind reingebracht.

Das stärke das Wir-Gefühl und könne viel bewirken, sagte Pfeifer. „Wir müssen besser werden. Es geht um bessere Fitness auf lange Sicht, da wollen wir die Hebel ansetzen.“ Kondition lässt sich gut messen, sie ist Teil der neuen Kaderkriterien. „Wir sehen das als Signal an die Jungen.“