Joel Schwärzler
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Tennis

Talent Schwärzler bereit für nächsten Schritt

Mit seinem Sieg in Chengdu bei den ITF Finals der acht besten Junioren weltweit hat er sich endgültig zur heißesten Aktie Österreichs für eine erfolgreiche Tenniszukunft gemacht. Joel Schwärzler ist erst 17 Jahre, aber schon Weltranglistendritter der Junioren. Im kommenden Jahr hat der Schützling von Jürgen Melzer den nächsten Karriereschritt geplant. Schwärzler wird 2024 fast ausschließlich auf der Männer-Tour spielen.

Der am 27. Jänner 2006 in Johannesburg (RSA) geborene Schwärzler steigt vermehrt auf Challenger- und Future-Ebene ein. „Wenn man bei den Juniors am Jahresende Top Ten ist, kriegt man für das nächste Jahr acht Challenger-Wildcards. Das war das Ziel“, erklärte der 1,89 m große Youngster. Der seiner Meinung nach große Unterschied vom Junioren- zum Männer-Tennis: „Sie sind mental und körperlich stärker – es hängt gar nicht so viel an den Schlägen.“

Dass er sich einmal auf ATP-Ebene mit den „Großen“ messen kann, könnte im nächsten Jahr in der Qualifikation für die Erste Bank Open, wo Schwärzler am Donnerstag zu Gast war, passieren. „Hoffentlich nächstes Jahr, wenn ich die Wildcard bekomme. Ich muss die Chance bekommen und sie verdienen“, sagte der 17-Jährige. Melzer selbst bescheinigte Schwärzler „definitiv das Zeug dazu, in Wien einmal mitzuspielen“. Allerdings sei Schwärzler erst 17 und man müsse dem Vorarlberger Zeit geben.

„Sehr aggressiver“ Spielstil

Den großen Schritt ins Profitennis möchte Schwärzler, der am Nationalfeiertag in der Wiener Stadthalle zum bereits vierten Mal als ÖTV-Nachwuchsspieler des Jahres ausgezeichnet wurde, jedenfalls unbedingt schaffen. Das nötige Potenzial dafür hat er. Seinen Spielstil beschreibt Schwärzler als „sehr aggressiv, ich mache daher auch mehr Fehler als andere“.

Marion Maruska ( ETV Sports Coordination) und Joel Schwärzler (AUT)
GEPA/Walter Luger
ÖTV-Nachwuchskoordinatorin Marion Maruska überreichte Joel Schwärzler erneut den Pokal für den Nachwuchsspieler des Jahres

Melzer trainiert in der Südstadt mit dem Linkshänder, übrigens immer wieder auch in Kooperation mit Günter Bresnik und dessen Akademie. „Für mich ist es ganz wichtig, dass er gut erzogen ist. Er ist ein bisserl ein Sunnyboy, hat immer ein Lächeln auf den Lippen und immer einen guten Spruch“, beschreibt der Ex-Weltranglistenachte Schwärzler.

Top 50 laut Bresnik vorprogrammiert

Auch Bresnik hält große Stücke auf Österreichs Nachwuchshoffnung. „Ich kenne Joel natürlich gut, weil er jeden Tag in der Südstadt teilweise mit unseren Spielern trainiert. Für mich ist der Joel spielerisch ein Wahnsinn. Er ist Linkshänder, hat ähnliche Anlagen wie der Jürgen.“ Bresnik attestiert Schwärzler gute Athletik für seine Größe. „Er hat eine geniale Rückhand. Er ist einer der wenigen, die heute noch vollieren können. Der hat sehr viele Qualitäten, die es unmöglich machen, dass er nicht unter den ersten 50 auftaucht.“

Schwärzler zeigte sich über das Lob erfreut. „Solche Worte von Günter zu bekommen, mit dem ich auch ab und zu mal trainiere und der mir auch geholfen hat. Es ist schön, so was zu hören“, meinte der Harder, der vom Spanier Galo Blanco gemanagt wird. „Ich würde gern einmal weiter als die Top 50 kommen“, sagte er aber selbstbewusst dazu. Der Erwartungsdruck von außen stört ihn nicht. „Ich finde, es ist gut, wenn man Druck hat. Das heißt, dass die Leute an dich glauben.“