LASK-Trainer Thomas Sageder
GEPA/Manuel Binder
Europa League

LASK wirft Flinte noch nicht ins Korn

Bis zur 84. Minute ist der LASK am Donnerstag am dritten Spieltag der Europa League bei Royal Union Saint-Gilloise auf Kurs zu seinen ersten Punkten gelegen. Am Ende standen die Linzer in Belgien mit einem 1:2 und der dritten Niederlage im dritten Spiel da. Die sprichwörtliche Flinte im Kampf um den Aufstieg wirft man aber nicht ins Korn. „Solange es noch rechnerisch möglich ist, kämpfen wir“, so Trainer Thomas Sageder.

„Wir geben nicht auf“, war das von Sageder mit Blick auf die Tabelle der Gruppe E ausgegebene Motto, nachdem trotz langer Führung auch im dritten Spiel nichts Zählbares für den LASK zu Buche stand. Der Rückstand auf Saint-Gilloise beträgt genauso vier Punkte wie jener auf den Dritten Toulouse. Die ersten beiden Teams steigen auf, Platz drei berechtigt noch zum Umstieg in die K.-o.-Phase der Conference League.

Mit einem Sieg am 9. November (18.45 Uhr, live in ORF1) auf der Gugl im Rückspiel gegen den belgischen Ligatabellenführer könnte man den Rückstand daher auf einen Zähler verkürzen. Ein Umstand, der bei den Linzern trotz der bitteren Niederlage am Donnerstag noch keinen Katzenjammer aufkommen ließ. „Es ist noch alles möglich. Sie kommen beide noch zu uns, da werden wir etwas mitnehmen“, blickte Mittelfeldspieler Sascha Horvath optimistisch nach vorne.

LASK kassiert Niederlage, Sturm Graz erobert Remis

Der LASK ist in der Gruppenphase der UEFA Europa League weiter ohne Punkt. Die Linzer verloren am Donnerstag bei Union Saint-Gilloise mit 1:2 (1:0) und stehen im Aufstiegsrennen mit dem Rücken zur Wand. Währenddessen holte Sturm Graz am Donnerstag trotz Unterzahl ein 2:2-Remis gegen Atalanta Bergamo.

Zum Abschluss geht es am 14. Dezember noch zu Hause gegen Toulouse, dazwischen steht noch am 30. November das Gastspiel beim dann womöglich schon fix qualifizierten und beim Punktemaximum von neun Zählern haltenden Leader Liverpool an. „Bis auf Liverpool muss man in dieser Gruppe schon sagen, dass wir gegen beide Gegner gezeigt haben, dass wir ihnen auf Augenhöhe begegnen können“, meinte Sageder.

Faden reißt nach Wechsel

Das war auch am Donnerstag der Fall. Vor allem in der ersten Hälfte hatten die Linzer die Partie fest im Griff, gingen dank Moses Usor (24.) auch verdient in Führung und hätten vor der Pause gut und gerne mit 2:0 führen können. „Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel machen und, wenn ich mich richtig erinnere, sogar eine Riesenchance auf das zweite Tor haben. Auf dem Niveau entscheiden genau diese Kleinigkeiten. Gerade international musst du bei den wenigen Chancen, die du bekommst, die Tore machen“, resümierte Sageder.

Zur Pause ließ der Trainer George Bello in der Kabine – eine im Nachhinein gesehen falsche Entscheidung. „Der Wechsel hat der Mannschaft nicht unbedingt geholfen, dass wir mehr Impulse gebracht haben, sondern wir haben eher ein bisschen den Faden verloren“, gab der 40-Jährige zu. Sageder hatte den Tausch aber nicht ohne Grund vorgenommen. „George hatte schon eine Gelbe Karte und hat gleich darauf ein Foul gemacht hat, wo mir der vierte Offizielle signalisiert hat, dass er sich nicht mehr viel erlauben kann.“

Usor schießt 1:0 für LASK

Usor belohnte die Linzer in der 24. Minute für eine starke erste Hälfte mit dem verdienten 1:0.

Nach Wiederbeginn gerieten die Gäste von Minute zu Minute mehr unter Druck, der Ausgleich war eigentlich nur eine Frage der Zeit. „Wir haben dann nicht mehr so viel Druck auf den Ball gebracht und wenig Entlastung gehabt. Man hat da aber auch gesehen, welche Spielstärke in Saint-Gilloise steckt“, meinte Sageder. Auch wenn viele das Team vom Namen her nicht kennen würden, sei es eine richtig gute Mannschaft.

K.-o.-Schlag in der Nachspielzeit

Saint-Gilloise profitierte in der 84. Minute von einem Elfmetertor von Cameron Puertas nach einem unnötigen Einstieg von Felix Luckeneder im Strafraum gegen Loic Lapoussin. Als Draufgabe traf auch noch Christian Burgess nach Puertas-Freistoßflanke in der letzten Aktion des Spiels per Kopf.

Last-Minute-Tor besiegelt Niederlage

Christian Burgess gelang in der Nachspielzeit doch noch der Siegestreffer für Royale Union Saint-Gilloise.

„Es gibt fast nichts Schlimmeres, als wenn du ganz am Schluss noch das Gegentor bekommst“, sagte Sageder. Und Horvath nannte die zwei Gegentreffer nach Standardsituationen „natürlich sehr unnötig“. Das war auch die Niederlage an sich. „Eine ganz bittere, aber als verdient würde ich sie nicht bezeichnen“, betonte der LASK-Coach.

UEFA Europa League, Gruppe E, dritter Spieltag

Donnerstag:

Saint-Gilloise – LASK 2:1 (0:1)

Brüssel, Anderlecht Stadium, SR Karaoglan (TUR)

Torfolge:
0:1 Usor (24.)
1:1 Puertas (84./Elfmeter)
1:2 Burgess (94.)

Saint-Gilloise: Moris – Mac Allister, Burgess, Machida – Castro-Montes (64./Terho), Amani (75./Sadiki), Vanhoutte, Lapoussin – Amoura, Rodriguez (64./Eckert), Puertas

LASK: Lawal – Talowjerow, Ziereis, Luckeneder – Stojkovic (72./Flecker), Horvath, Ljubic, Bello (46./Goiginger) – Ljubicic (67./Mustapha), Zulj, Usor (76./Andrade)

Gelbe Karten: Vanhoutte, Burgess bzw. Bello, Zulj, Horvath, Talowjerow