Federica Brignone während Skirennen
APA/EXPA/Johann Groder
Ski alpin

Halbzeitführung für Brignone in Sölden

Federica Brignone ist die erste Halbzeitführende des neuen Skiwinters. Die Italienerin setzte sich am Samstag im ersten Durchgang des RTL in Sölden klar von der Konkurrenz ab und führt 0,50 Sekunden vor der Schwedin Sara Hector und 0,63 vor der Slowakin Petra Vlhova. Für die Österreicherinnen ist das angestrebte Ziel der Top-Ten-Plätze im zweiten Durchgang (13.00 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 12.30 Uhr) dank Franziska Gritsch durchaus in Reichweite.

Die Tirolerin fuhr mit 1,19 Sekunden Rückstand auf Rang sechs und liegt damit nur einen Platz hinter US-Star Mikaela Shiffrin, die die letzten sechs Riesentorläufe (incl. WM) gewonnen hat. „Ich bin einmal oben weg gut gestartet, das Finish war auch ziemlich stark“, sagte Gritsch im ORF-Interview. „Im Steilen bin ich glaube ich zu hoch bei der Linie gestanden. Die, die vor mir sind, sind die absolute Weltspitze. Da heißt es, sich hinzuarbeiten.“

Gritsch profitierte von der Disqualifikation der einen Rang vor ihr liegenden Ragnhild Mowinckel. Am Ski der Norwegerin war nach dem ersten Durchgang Fluor im Wachs festgestellt worden. Die FIS hatte kurz vor Saisonbeginn die Verwendung von fluorhaltigen Wachsen verboten.

„Kaiserwetter“ zum Auftakt

Zum 30-Jahr-Jubiläum der Sölden-Rennen gab es „Kaiserwetter“, der Schneefall der letzten Tage sorgte zudem auch für eine stimmungsvolle Kulisse. Das nutzte vor allem Brignone, die bereits zum vierten Mal nach 2011, 2015 und 2019 zum Saisonauftakt nach dem ersten Durchgang in Führung liegt. „Ich habe im Training gute Form gezeigt und hatte ein gutes Gefühl. Ich bin fit, aber die letzte Woche war nicht so gut. Ich bin sehr froh“, sagte die Italienerin.

1. DG: Federica Brignone (ITA)

Mit einer couragierten Fahrt holte sich Federica Brignone die klare Halbzeitführung und geht als Favoritin in die Entscheidung

Gritsch ziemlich allein auf weiter Flur

Anders als Gritsch konnten die restlichen ÖSV-Läuferinnen nicht ganz vorn mithalten. Mit Startnummer 30 fuhr Katharina Truppe als zweitbeste Österreicherin auf Rang 13 (+ 2,44), Stepahnie Brunner (2,56) belegte Platz 15, zwei Ränge dahinter reihte sich Katharina Liensberger ein (2,73). Elisabeth Kappauer qualifizierte sich als 26. ebenfalls für den zweiten Durchgang. Katharina Huber (32.) verpasste die Entscheidung ebenso wie Nina Astner (47.).

Die Steirerin Julia Scheib, die in der Vorbereitung starke Leistungen gezeigt hatte, schied schon im oberen Bereich aus. Das gleiche Schicksal ereilte Michaela Haider und Elisa Mörzinger.

1. DG: Franziska Gritsch (AUT)

Franziska Gritsch ging als erste Österreicherin mit der Startnummer neun ins Rennen und kam als Siebente auch in die Top Ten.

„Ich war schon sehr nervös und habe viel getestet, weil alles neu war (nach Skiwechsel, Anm.). Sicher ist der Rückstand da, aber der Platz passt schon“, zog Truppe recht zufrieden Bilanz.

„Natürlich war es noch nicht ganz nach Wunsch. Es sind schon Schwünge dabei, da merke ich, dass ich ins Fahren komme. Das muss ich konsequent durchziehen und die Linie ausreizen“, kommentierte Liensberger ihre Fahrt. „Aber im Allgemeinen habe ich gemerkt, dass noch viel Arbeit vor mir steht.“ Scheib war nicht happy: „Es geht gleich einmal schnell, wenn da Spuren sind und du dir mit dem eigenen Ski auf den anderen draufschlägst. Es ist so, wie es ist.“