Lara Gut Behrami
AP/Alessandro Trovati
Ski alpin

Gut-Behrami schnappt sich Saisonauftakt

Lara Gut-Behrami ist die erste Siegerin des neuen Weltcup-Winters. Die Schweizerin gewann am Samstag den Riesentorlauf in Sölden knapp vor der Halbzeitführenden Federica Brignone (ITA/+ 0,02) und Petra Vlhova (SVK/0,14). Franziska Gritsch wurde als beste Österreicherin Zehnte und schaffte damit das zweitbeste RTL-Ergebnis ihrer Karriere.

Bei „Kaiserwetter“ holte sich Gut-Behrami den dritten Sieg in Sölden nach 2013 und 2016, den sechsten im RTL und den 38. im Weltcup insgesamt. Die 32-Jährige ist nun die erfolgreichste Fahrerin in Sölden, sie hält hier nun bei drei Siegen und einem zweiten Platz. Tina Maze (SLO) brachte es auf drei Siege. Für Gut-Behrami geht damit eine lange Erfolgszeit weiter, hat sie ihren ersten Sieg doch vor 14 Jahren und zehn Monaten gefeiert – am 20. Dezember 2008 beim Super-G in St. Moritz.

„Wenn man im Riesenslalom gut ist, ist man meiner Meinung nach eine bessere Skifahrerin. Ich mag das hier extrem. Es ist steil, es ist fein zu fahren, besser als wenn man dauernd auf Kante fahren muss. Viele Athletinnen brauchen mehr Rennen, um in Schwung zu kommen, bei mir war es immer eher umgekehrt“, sagte sie im ORF-Interview.

2. DG: Lara Gut-Behrami (SUI)

Mit einem starken zweiten Lauf sicherte sich Lara Gut-Behrami den Sieg im ersten Rennen des Weltcup-Winters

Brignone knapp am Rekord vorbei

Brignone verpasste hingegen den zweiten Sölden-Sieg nach 2015, sie wäre mit ihrer Teamkollegin Sofia Goggia gleichgezogen, die mit 22 Erfolgen den Rekord im italienischen Damen-Team hält. Mit 33 Jahren wäre sie auch die drittälteste Siegerin im Weltcup hinter Elisabeth Görgl und Lindsey Vonn gewesen.

„Ich freue mich über den zweiten Platz. Der erste Lauf war gut, im zweiten Lauf, weiß ich nicht, was los war“, analysierte Brignone. „Ich kann besser Ski fahren. Ich war gestresst, und meine Beine haben nicht das gemacht, was ich wollte. Ich wollte frei im Kopf sein, war es aber nicht. Aber es ist ein Podestplatz und nur zwei Hundertstel Rückstand. Lara und ich sind schon älter, daher ist es cool, dass wir vorne sind.“ US-Star Mikaela Shiffrin, die die letzten sechs Riesentorläufe (incl. WM) für sich entschieden hatte, musste sich diesmal mit Platz sechs begnügen.

„Punktlandung“ von Gritsch

Gritsch, nach dem ersten Lauf noch Sechste, wurde Zehnte und erreichte damit die vom neuen ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger als Ziel ausgegebenen Top Ten. „Ich bin mal zufrieden mit der Leistung. Der erste Durchgang ist mir besser gelegen. Aber ein Top-Ten-Platz zu Beginn stimmt mich positiv. Ich will Schritt für Schritt gehen, den Fokus behalten. Das ist mir letzte Saison auch gut gelungen“, sagte die Tirolerin, die zum dritten Mal im RTL in die Top Ten fuhr. Zuletzt war die Ötztalerin im März 2022 in Aare Sechste gewesen. „Der Sprung ganz nach vor ist für uns extrem weit. Mit einem Top Ten müssen wir zufrieden sein aktuell“, betonte Assinger.

2. DG: Franziska Gritsch (AUT)

Für Franziska Gritsch reichte es im zweiten Lauf zu keiner Verbesserung, sie fuhr aber dennoch in die Top Ten

Stephanie Brunner belegte als zweitbeste Österreicherin Platz 14. „Ich bin ruhiger geworden und vertraue meinem Weg. Es waren heute schon sehr gute Schwünge dabei, nicht alles hat gepasst, aber es geht in die richtige Richtung. Bei der Einfahrt zum Steilhang war es nicht optimal, aber es stimmt mich positiv, dass der Speed da ist. In Killington heißt es dann Fehler ausmerzen“, sagte die Tirolerin.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Petra Vlhova (SVK)
Erster Lauf
Zweiter Lauf
RTL-Weltcup
Gesamtweltcup

Die nach einer Verletzung erst seit Kurzem wieder im Training befindliche Elisabeth Kappaurer verbesserte sich vom 26. Zwischenrang deutlich auf Platz 18. „Der zweite Durchgang war ein Schritt in die richtige Richtung, im ersten habe ich vor allem mit mir selbst gekämpft“, sagte die Vorarlbergerin. „Ich habe noch nicht so viele Trainingstage, da fehlt mir der Vergleich. Bei den Rennen in den USA will ich den nächsten Schritt machen.“

Truppe und Liensberger zurückgefallen

Für Katharina Truppe und Katharina Liensberger ging es im Endklassement deutlich nach hinten, sie fielen von den Plätzen 13 und 17 auf 24 bzw. 23 zurück.

Katharina Huber (32.) verpasste die Entscheidung ebenso wie Nina Astner (47.). Die Steirerin Julia Scheib, die in der Vorbereitung starke Leistungen gezeigt hatte, schied im ersten Durchgang schon im oberen Bereich aus. Das gleiche Schicksal ereilte Michaela Haider und Elisa Mörzinger. „Ich bin oben gut ins Ziehen gekommen, dann hat es mir die Ski zusammengeschlagen, und es war ziemlich schnell aus“, schilderte Scheib ihr Missgeschick nach wenigen Schwüngen. „Es fühlt sich natürlich nicht gut an, ich hätte gerne meine Stärke im Steilhang gezeigt. Das Bitterste ist, dass ich bei diesem echt coolen Rennen nach dem ersten Viertel stehen bleiben muss.“