Philipp Haun (AUT)
GEPA/David Bitzan
Football

Österreicher setzen sich Europas Krone auf

Österreichs Footballer haben am Samstag im dritten Anlauf erstmals die Europameisterschaft gewonnen und im EM-Finale in St. Pölten vor 6.500 Zuschauerinnen und Zuschauern Finnland mit 28:0 (7:0) deklassiert. Nach einem verhaltenen ersten Viertel kam das AFBÖ-Team besser in das Spiel. Philipp Haun, Alexander Thury und die sattelfeste Verteidigung führten die Mannschaft zum Erfolg.

Nach Anlaufschwierigkeiten im ersten Viertel erwiesen sich die Österreicher im Laufe der Partie auf beiden Seiten des Balles als kompakteres Team. Herausragender Akteur im Team Austria war Widereceiver Philipp Haun, der drei Touchdown-Pässe von Quarterback Alexander Thury fing. Den vierten Touchdown steuerte Runningback Tobias Bonatti bei.

Erst vergab Kicker Arno Schwarz mit einem verschossenen Fieldgoal die Führung, das Spiel hatte im ersten Viertel kaum Höhepunkte in der Offensive zu bieten. Fehler auf beiden Seiten prägten das Geschehen. Den Bann brach dann Haun mit seinem gefangenen Pass zur 7:0-Pausenführung.

Österreichs Footballer gewinnen erstmals EM

Österreichs Footballer haben im dritten Anlauf erstmals die Europameisterschaft gewonnen. Im EM-Finale wurde Finnland mit 28:0 (7:0) deklassiert.

Haun avancierte in der immer besser zusammenspielenden Offense mit zwei weiteren gefangenen Touchdown-Pässen im dritten und vierten Viertel zum Mann des Spiels, dazwischen scorte Bonatti mit einem Lauf zum 21:0. Haun wurde auch zum wertvollsten Spieler (MVP) der Partie gewählt. Finnland war offensiv so gut wie nicht vorhanden, seltene Passversuche wurden von den Empfängern auch noch fallengelassen.

Spieler von Österreich jubeln
GEPA/David Bitzan
Bei der dritten Finalteilnahme haben Österreichs Footballer endlich ihr Ziel erreicht und durften den Siegespokal stemmen

„Irgendwann ist der Zug über die Finnen drübergerollt“

Quarterback Alexander Thury, der mit drei Touchdowns in den entscheidenden Momenten sein Können zeigte, jubelte im ORF-Interview: „Es ist unbeschreiblich. Wir sind Europameister. Vor so einer Kulisse in einem EM-Finale auflaufen zu dürfen ist unglaublich. Irgendwann ist der Zug über die Finnen drübergerollt. Sie waren in der ersten Hälfte sehr gut, aber es gehört eben auch viel dazu, in der zweiten Hälfte rauszukommen und das Spiel zu Ende zu bringen. Heute wird noch gefeiert – all night long.“

Defensive End Thomas Schaffer, der von seinem kanadischen Proficlub Ottawa Redblacks freigestellt wurde und eine 14-stündige Anreise für das Finale in Kauf genommen hatte, war glücklich: „Auch wenn es am Anfang gehapert hat, unglaublich, dass wir das noch 28:0 gewonnen haben. Am Ende hat die Offense gescort. Ich habe all die Jahre immer mitgefiebert, dass wir das endlich geschafft haben, bedeutet alles für mich. Es hat sich gelohnt, dass ich die lange Reise auf mich genommen habe.“

2014 hatte es vor 27.000 Fans im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Deutschland nach der zweiten „Overtime“ eine 27:30-Niederlage gegeben, 2018 setzte sich Frankreich gegen Rot-Weiß-Rot durch. Diesmal gelang nach Erfolgen gegen Frankreich, Ungarn und Italien auch der erfolgreiche Schlusspunkt.

Stimmen zum Spiel:

Max Sommer: (Headcoach Österreich) „Die Emotionen am Schluss, wenn das Spiel in Sicherheit ist, sind unfassbar. Es ist ein unfassbarer Tag für uns und das Ziel einer sehr langen Reise. Finnland hat in der ersten Halbzeit noch voll mitgehalten, aber wir wussten, dass wir in der Defensive gut stehen und konnten daher in der Offensive noch an ein paar Schrauben drehen. Unser unbändiger Zusammenhalt war der Knackpunkt der Partie und das gegenseitige Vertrauen. Dieses Verständnis, wenn man an eine Tür lange genug anklopft, wird sie aufgehen. Mit so einer Mannschaft kann man schwer verlieren.“

Philipp Haun: (Widereceiver, drei Touchdowns, MVP) „Das ist ein super Gefühl, dass wir unser Ziel als Team erreicht haben. Wir waren auch 2018 zur Halbzeit vorne, aber diesmal haben wir es ins Ziel gebracht. Wir wussten, wenn wir unser Niveau spielen können, dann kann uns niemand schlagen.“