Karim Onisiwo
GEPA/Mathias Mandl
Fußball

Onisiwo tritt aus ÖFB-Team zurück

Karim Onisiwo hat am Freitag überraschend seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekanntgegeben. Der 31-jährige Mainz-Legionär zieht damit nach acht Jahren im ÖFB-Team einen Schlussstrich, als Grund führte der Stürmer „sportliche und private Gründe“ an. Seine Karriere beim deutschen Bundesligisten Mainz wird Onisiwo fortsetzen.

„Dieser Schritt fällt mir nicht leicht, ich habe mich über jede Nominierung gefreut und gerne in der Nationalmannschaft gespielt. Für meinen Rücktritt gibt es sportliche und private Gründe, die ich in den vergangenen Wochen mit dem Teamchef besprochen habe“, wird Onisiwo in einer ÖFB-Aussendung zitiert. Er habe den Entschluss gefasst, sich voll und ganz auf seinen Verein Mainz und auf seine Familie zu konzentrieren. Der Wiener steht seit Jänner 2016 bei Mainz unter Vertrag und hat dort noch einen Vertrag bis 30. Juni 2026.

Onisiwo äußerte sich am Freitagabend selbst zu seinem Rücktritt auf Instagram und führte „vorwiegend familiäre Gründe“ für seine Entscheidung an. „Mit Dankbarkeit blicke ich auf acht Jahre Zusammenarbeit mit den Kollegen und dem Trainerstab zurück“, schrieb der 31-Jährige. Dem Nationalteam wünsche er „eine erfolgreiche EM“.

Onisiwo feierte sein Nationalmannschaftsdebüt am 17. November 2015 beim EM-Test gegen die Schweiz. Insgesamt bestritt der Angreifer 24 Länderspiele, seinen einzigen Treffer erzielte er dabei in der Nations League gegen Rumänien (2:3). Der 31-Jährige hatte seinen letzten ÖFB-Einsatz am 12. September dieses Jahres beim 3:1-Auswärtssieg gegen Schweden. Im jüngsten EM-Quali-Doppel im Oktober gegen Belgien (2:3) und in Aserbaidschan (1:0) fehlte Onisiwo wegen Problemen mit dem Hüftbeuger.

Zumeist musste sich der einstige Mattersburg-Kicker im Nationalteam allerdings mit der Ersatzrolle zufriedengeben. So auch bei der EM 2021, bei der er lediglich sechs Minuten absolvierte. Die Chance, beim Turnier nächsten Sommer in seiner Wahlheimat Deutschland dabei zu sein, nahm sich Onisiwo mit seinem Rücktritt nun selbst.

Schöttel findet es „sehr schade“

Teamchef Ralf Rangnick äußerte sich zu dem Rücktritt: „Karim hat mir schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass er darüber nachdenkt, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden. Ich hatte mit ihm dazu zu jedem Zeitpunkt eine offene und ehrliche Kommunikation. Dafür und für seinen Einsatz für unser Team möchte ich mich bei ihm herzlich bedanken.“ Sportdirektor Peter Schöttel fand es „sehr schade, dass er künftig nicht mehr für Österreich spielen wird. Karim war acht Jahre lang ein wertvoller Teil unseres Nationalteams. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung.“

Die Personaldecke im ÖFB-Sturm ist nicht die dickste. Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch waren unter Rangnick zumeist erste Wahl, fehlten zuletzt aber ebenso wie Onisiwo verletzt. England-Legionär Sasa Kalajdzic befindet sich nach seinem zweiten Kreuzbandriss im Vorjahr noch auf dem Weg zurück zu seiner Topform. Zuletzt hatte Rangnick auch Debütanten Manprit Sarkaria von Sturm Graz und Freiburg-Angreifer Junior Adamu im Kader. Sein Aufgebot für die letzten Länderspiele des Jahres in Estland (16. November) und in Wien gegen Deutschland (21. November) gibt der Deutsche am Montagabend (18.00 Uhr, live in ORF Sport+) bekannt.