Neben Verstappen in der Startaufstellung am Sonntag (18.00 Uhr MEZ) steht Charles Leclerc im Ferrari (+0,294), dahinter reihten sich die Aston Martins von Lance Stroll (+0,617) und Fernando Alonso (+0,660) ein. Am Samstag (19.30 Uhr MEZ) folgt zum letzten Mal in dieser Saison auch ein Sprintrennen, für das die Startaufstellung um 15.00 Uhr MEZ ermittelt wird. Auf dem Kurs in Interlagos bei Sao Paulo holt der Gewinner acht Punkte.
Zunächst retteten sich die Fahrer nach dem Qualifying aber ins Trockene. „Wir haben nicht gewusst, wann der Regen kommen würde. Das ist jetzt verrückt. Die Runden haben sich fürchterlich angefühlt, aber das war, weil sich der Wind gedreht hat. Es war sehr hektisch in der letzten Runde. Es ist alles sehr nahe beisammen, das haben wir im Qualifying gesehen“, sagte Verstappen in der Garage, in der sich die Fahrer nach Ende der Session vor dem Wolkenbruch versteckten.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“
„Es war komisch. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Leclerc. „Es war kein Regen, aber das Auto war extrem schwierig zu fahren.“ Dem Monegassen, der zuletzt in Austin und in Mexiko-Stadt jeweils die Pole erobert hatte, fehlten am Ende 0,294 Sekunden auf die Bestzeit.
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton war als Fünfter eine Zehntelsekunde schneller als sein sechstplatzierter Teamkollege George Russell. Letzterer wird am Sonntag aber von der achten Position starten, nachdem er den französischen Alpine-Piloten Pierre Gasly in der K.-o.-Ausscheidung in der Boxengasse behindert hatte. Der Franzose und dessen Landsmann sowie Teamkollege Esteban Ocon müssen für das gleiche Vergehen auch um je zwei Positionen weiter hinten starten.
Sergio Perez kam im zweiten Red Bull nicht über Startplatz neun hinaus. Der Mexikaner hatte im Finish allerdings Pech, weil seine einzige schnelle Runde von einem Ausritt von Oscar Piastri im McLaren zunichtegemacht wurde. 4:19 Minuten vor Ende der Session war der Rennleitung die Gefahr durch Sturmböen und eine schwarze Regenwand für Fahrer und Publikum zu groß. Es gab die rote Flagge.
Unwetterwarnung sorgt für Pokerspiel
Endgültig öffnete der Himmel seine Schleusen erst, als das Qualifying abgebrochen war. Die Unwetterwarnung für das Autodromo Jose Carlos Pace hatte das gesamte Qualifying zu einem Pokerspiel gemacht. Im Finish setzte Verstappen die erste Marke – und profitierte davon, dass der Regen danach tatsächlich einsetzte. Der 26-jährige Niederländer eroberte die 31. Poleposition seiner Karriere, die elfte in dieser Saison und seine zweite in Sao Paulo.
Im ersten Qualiabschnitt bei trockenen Bedingungen war Vorjahressieger Russell noch etwas schneller gewesen als Verstappen und Leclerc. „Mein Auto springt herum wie ein Känguru“, beschwerte sich Verstappen zu diesem Zeitpunkt noch per Funk. Im zweiten Abschnitt zeigte Lando Norris im McLaren mit der schnellsten Zeit des gesamten Qualifyings auf. Am Sonntag wird er als Sechster starten.
Im Training gab Ferrari das Tempo vor
Im einzigen Freien Training hatte am Freitag noch Ferrari das Tempo vorgegeben. Auf den schnellsten Softreifen fuhr Sainz im Autodromo Jose Carlos Pace die Bestzeit vor seinem Stallrivalen Leclerc. Red Bull spulte im Training ein ganz anderes Programm mit Fokus auf Longruns ab. Saisondominator Verstappen gab sich auf harten Reifen mit Platz 16 zufrieden, sein Teamkollege Perez kam auf Rang 18.
Vor einem Jahr gewann Russell den 100 Kilometer langen Sprint, am darauffolgenden Tag siegte der 25-jährige Brite auch noch beim Grand Prix. Es war der bis dato letzte Sieg der Silberpfeile. Als Favorit startet dennoch auch in Brasilien Verstappen. Im Red Bull gewann der dreifache Champion bereits 16 Grands Prix in dieser Saison.