Im Kampf um den Titel des Vizeweltmeisters konnte Sergio Perez seinen Vorsprung auf Lewis Hamilton wieder ausbauen. Der mexikanische Red-Bull-Fahrer musste sich zwar nach einem spannenden Duell mit Rang vier hinter Alonso begnügen, da Hamilton aber im Mercedes nicht über Platz acht hinauskam, liegt Perez vor den letzten zwei Rennen in Las Vegas (19. November) und Abu Dhabi (26. November) komfortable 32 Punkte vor dem siebenfachen Weltmeister.
Mit dem Erfolg von Max Verstappen egalisierte Red Bull die Rekordmarke von Siegen innerhalb einer Saison. 19 binnen eines Kalenderjahres hatte zuvor nur Mercedes in der Saison 2016 geschafft. Dem Niederländer selbst fehlt nach seinem 52. Grand-Prix-Triumph in der ewigen Bestenliste nur noch ein Sieg auf Sebastian Vettel. „Die Starts waren sehr wichtig, im Rennen ging es dann vor allem ums Reifenmanagement. Wir waren auf beiden Reifen gut, aber speziell der mittlere Stint war stark, da konnte ich den Vorsprung herausfahren. Trotz des hohen Reifenverschleißes lief es super“, sagte Verstappen.
Wie schon im Sprint eroberte Norris den zweiten Platz. Der McLaren-Pilot attackierte Verstappen zwar kurzfristig, wurde dann aber innerhalb weniger Kilometer abgehängt. Der 23-Jährige war trotzdem sehr zufrieden mit seinem Ergebnis. „Es hätte nicht besser laufen können, ich hatte eine gute Pace. Gestern war mein Start nicht so gut, deshalb habe ich daran gearbeitet, bin es aggressiver angegangen. Max (Verstappen, Anm.) hatte auf jede Situation eine Antwort, Zweiter ist ein gutes Ergebnis“, sagte Norris.
Drama um Leclerc und Startcrash
Das Rennen lieferte schon vor dem Start einen Aufreger. Vizeweltmeister Leclerc, der sich im Qualifying Platz zwei geholt hatte, konnte nach einem Unfall in der Aufwärmrunde nicht antreten. Der Monegasse drehte sich mit seinem Ferrari und krachte in weiterer Folge in die Streckenbegrenzung. Nicht ein Fahrfehler sorgte für den Unfall, den er selbst unbeschadet überstand, sondern ein Defekt an seinem Wagen. „Warum habe ich so ein Pech“, funkte ein völlig frustrierter Leclerc an den Kommandostand der „Scuderia“.
Nach dem Aus für Leclerc ging es allerdings turbulent weiter. Unmittelbar nach dem Start kam es zu einer Kollision zwischen Alexander Albon (Williams) und Kevin Magnussen (Haas). Das Rennen musste abgebrochen werden und konnte erst nach knapp 30 Minuten wieder aufgenommen werden. Beim Restart verteidigte Verstappen seine Spitzenposition gegen Norris, der sich bereits beim ersten Start von Rang sechs aus hinter den Niederländer gesetzt hatte.
53 Tausendstel entscheiden über Platz drei
Die knapp 70 Runden danach boten weit weniger Drama – zumindest bis kurz vor Schluss. Verstappen kontrollierte in Führung liegend das Tempo nach Belieben. Dahinter kämpfte die Konkurrenz vor allem um den dritten Platz, da Norris im McLaren nie in Gefahr geriet. Alonso hatte die meiste Zeit Perez im Nacken sitzen, konnte dem Mexikaner allerdings lange Paroli bieten. In den letzten zwei Runden lieferte sich das Duo dann einen packenden Kampf. In der vorletzten Runde überholte Perez den zweifachen Weltmeister. Alonso schlug aber wenige Kurven vor Schluss zurück und brachte 53 Tausendstelsekunden Vorsprung über die Ziellinie.
Für Alonso war es der erste Podestplatz nach Platz zwei im September in Zandvoort. Entsprechend erfreut war der 42-Jährige. „Mit dem Druck von ‚Checo‘ (Perez, Anm.) fühlten sich die letzten Runden an wie 30 Runden. Als er zum Schluss an mir vorbeiging, hatte ich den Podiumsplatz abgehakt. Aber er hat dann ein bisschen spät in eine Kurve reingebremst, ich habe es in der vierten noch einmal probiert. Das ist ein tolles Ergebnis fürs Team, wir lernen auch immer noch etwas über das Auto. Das ist etwas ganz Besonderes“, jubelte Alonso.