Erst am Sonntag sicherte Entrup seinem Club mit einem Treffer in der 83. Minute den 3:2-Sieg gegen Blau-Weiß Linz in der Bundesliga. Noch am Abend kam der Anruf von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel, der Entrup mitteilte, dass er beim Lehrgang rund um die Spiele in Estland (16. November, 20.45 Uhr) und gegen Deutschland (21. November, 20.45 Uhr, live in ORF1) dabei sein werde. „Mir ist fast das Handy aus der Hand gefallen“, erklärte Entrup in den Strebersdorfer Weinbergen.
Am Montag folgte ein längeres Telefonat mit Rangnick. „Er hat alle 75 Minuten, wo er im Einsatz war, ein Tor geschossen. Das musst du auch in der österreichischen Liga erstmal schaffen. Er ist ein Stürmertyp, wie wir ihn so im Team nicht haben. Er hat viel Tiefgang und Sprints in die Tiefe. Das kann uns bei unserer Spielweise zugutekommen“, sagte Rangnick bei der Kaderbekanntgabe in Wien. Entrup weiß auch, „ich bin gut in Form, habe mir das auf eine gewisse Weise auch verdient“.
Von der Regionalliga ins Nationalteam
Vergangene Saison spielte Entrup noch in der Regionalliga Ost und machte mit 21 Treffern in 23 Spielen für Marchfeld auf sich aufmerksam. „Damals war das Nationalteam natürlich weit weg, aber ich habe immer an mich geglaubt, wusste, was ich kann. Ich bin extrem froh, dass ich den Schritt nach Hartberg gemacht habe“, so der 1,86 Meter große Angreifer, der in der Bundesliga mit Austrias Andreas Gruber und Salzburgs Karim Konate die Torschützenliste anführt.
Für Entrup wird ein Traum wahr
Mit der Einberufung in das ÖFB-Team ist für Maximilian Entrup ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Hartberg-Stürmer, der letzte Saison noch in der Regionalliga gespielt hat, will auch in der Nationalmannschaft mit seinen Qualitäten überzeugen.
Entrup stand auch schon bei Rapid unter Vertrag, spielte für den SKN St. Pölten 2017/18 sechs Bundesliga-Spiele, doch Blessuren warfen ihn immer wieder zurück. Auch heuer fehlte Entrup bei sechs Pflichtspielen wegen Rückenproblemen. „Ich weiß, dass ich nicht wegen meiner Leistungen in der Regionalliga war. Die Verletzungen waren ein großer Teil davon, bei dem einen oder anderen Verein hat es nicht gepasst, und sicher habe ich auch Fehler gemacht“, merkte Entrup diesbezüglich an.
EM in Deutschland „weit weg“
Beim Überraschungsvierten Hartberg passt von Trainer Markus Schopp bis zu den Teamkollegen über die Spielidee alles. Nun will Entrup auch seine Qualitäten im Team zeigen. „Ich hoffe, ihm (Rangnick, Anm.) zu geben, was er von mir verlangt. Ich bin schon einmal froh, dass ich überhaupt dabei bin. Es ist eine Ehre für mich." An die EM-Endrunde denkt der Neuling noch nicht. „Ich bin extrem stolz, die EM ist aber so weit weg. Ich versuche einfach, mein bestes Bild abzugeben.“