Tormann Tobias Lawal (LASK) und Felix Luckeneder (LASK Linz) jubeln
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Europa League

LASK-Triumph mit gemischten Gefühlen

Im vierten Anlauf hat es für den LASK in der diesjährigen Gruppenphase der Europa League doch geklappt. Mit einem souveränen 3:0-Erfolg über Union Saint-Gilloise feierten die Linzer am Donnerstag ihren ersten Sieg in Gruppe E. „Wir haben erstmals wirklich gezeigt, was wir draufhaben“, sagte Goalie Tobias Lawal. Der Linzer Jubel war mit Blick auf die Parallelpartie allerdings nicht ungetrübt.

Der souveräne Heimsieg über den belgischen Vertreter Saint-Gilloise bescherte den Linzern im vierten Gruppenspiel zwar die ersten Punkte, hinterließ aber einen Wermutstropfen. Denn durch den überraschenden 3:2-Erfolg von Toulouse gegen Liverpool ist Platz zwei in Gruppe E nur noch schwer zu erreichen. Auch das Rennen um den dritten Rang, der den Umstieg in die Conference League ermöglicht, wird kompliziert.

Zwei Runden vor Schluss ist der LASK in Gruppe E mit drei Punkten weiterhin Letzter, davor liegen Saint-Gilloise mit vier, Toulouse mit sieben und Liverpool mit neun Zählern. Die nächste Partie steigt in drei Wochen an der Anfield Road, wo Liverpool wohl deutlich konzentrierter zu Werke gehen wird als beim Gastspiel in Frankreich. Sollte der LASK gegen die „Reds“ verlieren und Saint-Gilloise gleichzeitig in Toulouse gewinnen, wären die Oberösterreicher schon vor ihrer abschließenden Partie am 14. Dezember daheim gegen Toulouse fix Vierter und ausgeschieden.

LASK schreibt mit Sieg an

Der LASK feierte mit einem klaren 3:0 über Saint-Gilloise in der vierten Runde der Europa League seinen ersten Sieg.

Neben der Freude über den klaren Premierensieg in diesem Jahr war den Linzern der Frust über den Status quo in der Gruppe anzumerken. Trotzdem versuchte etwa Abwehrchef Philipp Ziereis nach vorne zu schauen. „Es ist sowieso klar, dass wir uns auf uns konzentrieren. Denn das ist das, was wir in der Hand haben. Jetzt haben wir noch zwei geile Spiele, in denen wir alles raushauen werden. Was die anderen machen, muss uns egal sein“, sagte der Deutsche, der vor allem mit den Auswärtsniederlagen in Toulouse und Saint-Gilloise haderte. Die dort liegen gelassenen Punkte würden „jetzt fehlen“.

Auch Kapitän Robert Zulj, der neben dem Elfmeter von Sascha Horvath (25.) und Maxym Talowjerow (45.+4) den dritten Linzer Treffer erzielte, lag neben den Auftaktpleiten des LASK auch die Niederlage von Liverpool im Magen. „Das ist extrem bitter, aber es nützt eh nichts. Wir müssen schauen, dass wir in Liverpool eine Topleistung auf den Platz bringen“, forderte der LASK-Torjäger. Eine Sensation bei den „Reds“ sei möglich, „doch wir wissen auch, dass es dort sehr schwer wird. Wir müssen die Situation annehmen und das Beste daraus machen.“

„Geschlossene Mannschaftsleistung“

Nimmt man den Auftritt des LASK gegen Saint-Gilloise als Maßstab, scheint ein Punktegewinn beim englischen Starensemble nicht unmöglich. „Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, zu 100 Prozent auf den Platz bekommen“, sagte Zulj. Horvath ergänzte: „Wir haben von der ersten Minute an Vollgas gegeben, waren richtig ekelhaft und auch bei Standardsituationen gut.“ Auch Goalie Lawal sprach von einem „richtig guten Auftritt. Wir haben uns auch dafür belohnt, und ich bin froh, dass es endlich auch mit der Null geklappt hat.“

Interviews nach LASK-Sieg

Beim LASK zeigte man sich nach dem Sieg über Union Saint-Gilloise zufrieden.

Von Trainer Thomas Sageder gab es ebenfalls ausschließlich Lob für eine „geschlossene Mannschaftsleistung“, gegen die die belgischen Gäste chancenlos waren. „Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Wir haben heute über 90 Minuten eine hervorragende Leistung geboten und auch in dieser Höhe völlig verdient gewonnen“, sagte der 40-Jährige nach dem dritten Pflichtspielsieg seiner Athletiker in Folge

Trotz der schwierigen Ausgangslage sei in der Gruppe noch immer vieles möglich, meinte der Oberösterreicher: „Dieser Sieg gibt uns enorm viel Kraft, und wir glauben weiter fest an unsere Chance, im Europacup zu überwintern.“ Einen Seitenhieb auf Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, der in Toulouse bei Weitem nicht seine beste Formation aufgeboten hatte, wollte sich Sageder trotzdem nicht verkneifen. Der Deutsche werde ihm „schön langsam unsympathisch“.

Derby als nächstes Highlight

Zunächst rückt beim LASK jedoch das Derby am Sonntag gegen Blau-Weiß Linz in den Mittelpunkt. Die Athletiker reisen mit der Bilanz von zehn Punkten aus den jüngsten vier Runden zum Stadtrivalen. Von den vergangenen sieben Pflichtspielen gewann der LASK bei je einem Remis und einer Niederlage fünf Partien.

Europa League, Gruppe E

Donnerstag:

LASK – Union Saint-Gilloise 3:0 (2:0)

Linz, Oberösterreich Arena, 15.900, SR Simone Sozza (ITA)

Torfolge:
1:0 Horvath (25./Handelfmeter)
2:0 Talowjerow (45.+4)
3:0 Zulj (77.)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Talowjerow – Stojkovic (75./Flecker), Horvath, Ljubic (87./Jovicic), Bello (74./Renner) – Usor (83./Balic), Zulj, Mustapha (75./Ljubicic)

Saint-Gilloise: Moris – MacAllister, Burgess, Machida – Castro-Montes (57./Terho), Vanhoutte (57./Sadiki), Amani, Puertas (76./Teklab), Lapoussin – Amoura (57./Rasmussen), Eckert (46./Rodriguez)

Gelbe Karten: Ljubic, Stojkovic bzw. Puertas