Pistenraupe
APA/Jean-Christophe Bott
Ski alpin

Samstag-Abfahrt auf Matterhorn abgesagt

Die erste der zwei geplanten Herren-Abfahrten im alpinen Skiweltcup in Zermatt/Cervinia ist Samstagfrüh abgesagt worden. Nach weiterem Schneefall in der Nacht sowie wegen der heftigen Windböen entschieden die Organisatoren und der Skiweltverband (FIS), dass die Sicherheit der Läufer nicht gewährleistet werden könne.

„Die Entscheidung heute ist hart, aber richtig“, sagte OK-Chef Franz Julen. „Die Natur hat das letzte Wort.“ Ob am Sonntag ein Rennen stattfinden kann, bleibt offen, die Wetterprognosen sind weiter ungünstig. Am Donnerstag und Freitag waren bereits die Trainingsläufe auf der 3,8 Kilometer langen Strecke Gran Becca wegen starken Schneefalls abgesagt worden.

„Wir haben die ganze Nacht auf der Piste gearbeitet“, betonte Julen. Am Ende habe man angesichts von Schnee und Wind jedoch kapitulieren müssen. Mitunter zogen so heftige Böen durch, dass aus Sicherheitsgründen vorübergehend der Gondelbetrieb eingestellt werden musste. „Wir sind ein Outdoor-Sport. Absagen aufgrund der äußeren Bedingungen hat es immer gegeben und wird es immer geben.“ Man habe der Skiwelt zeigen wollen, dass es in Zermatt und Cervinia bereits Anfang November hochwinterliche Verhältnisse gebe. „Wenigstens dieses Ziel haben wir mehr als erfüllt.“

Schlechtes Wetter in der Zieleinfahrt
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Die Veranstalter mussten für das Samstagrennen früh die Reißleine ziehen

„Keine Chance für ein Rennen“

ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer hatte bereits am Freitag mit einer Absage gerechnet. „In der Nacht ist leider der Fall eingetreten. Es war sehr starker Schneefall, in Kombination mit einem sehr starken Wind jetzt. Leider haben sie in der Früh schon absagen müssen, weil einfach keine Chance für ein Rennen gewesen wäre“, erläuterte der Kärntner.

„Die Prognosen sind leider Gottes auch nicht sehr vielversprechend. Wir hoffen, dass morgen ein Rennen stattfinden wird, aber wir müssen davon ausgehen, dass es wieder zu einer Absage führt“, fügte Pfeifer hinzu. Die Option mit Montag, der als Reservetag vorgesehen war, sei aufgrund des anhaltend schlechten Wetters vom Tisch. Das bestätigte auch Julen.

Am Donnerstag und Freitag waren bereits die Trainingsläufe auf der 3,8 Kilometer langen Strecke Gran Becca wegen starken Schneefalls abgesagt worden. Die für 2022 geplante Ausgabe der Rennen im Schatten des Matterhorns hatte wegen Schneemangels nicht stattfinden können. Nächste Woche wollen die Frauen ihrerseits zwei Abfahrten in Zermatt/Cervinia bestreiten. „Wir werden alles daran setzten, die drei weiteren geplanten Abfahrten durchzuführen“, sagte Julen am Samstag. „Wir geben nicht auf.“

Damit warten die Männer weiter auf das erste Weltcup-Rennen in dieser Saison. Vor zwei Wochen wurde der Riesentorlauf in Sölden – ebenfalls wegen zu starker Windböen – nach 47 Fahrern abgebrochen.

Wettermisere setzt sich fort

Für den Speed-Tross setzt sich damit das Wetterpech, das schon in der Vorbereitung ein unliebsamer Begleiter war, nahtlos fort. „Wenn du gar nicht zum Fahren kommst, macht es das Leben nicht einfach. Wir haben schon einen schwierigen Sommer gehabt, und jetzt auch quasi gar kein Speed-Training machen können. Es geht eh allen Nationen ähnlich, jeder würde gerne fahren“, sagte Pfeifer.

Bereits das Sommertraining in Chile war von untypischem Wetter gekennzeichnet gewesen, wie Vincent Kriechmayr erklärte. „Sehr viel Niederschlag, sehr viel Schnee. Normal haben wir da immer sehr gute Verhältnisse, sehr stabiles Wetter, heuer war das überhaupt nicht der Fall“, sagte der Oberösterreicher.

Danach mussten auch auf europäischen Gletschern geplante Trainings abgesagt werden. „Einen Tag haben wir gehabt letzte Woche in Sölden, das war eher bescheiden“, betonte Kriechmayr. Man müsse damit umgehen. „Es hat keiner einen Vorteil rausziehen können, vielleicht die Schweizer minimal, weil sie da trainieren haben können. Aber sonst haben alle Nationen die gleichen Verhältnisse gehabt.“