„Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unserer umfassenden Erfahrung in den Bereichen Technik und Rennsport ein erfolgreiches Aggregat für die Serie entwickeln und Andretti Cadillac als echtes Werksteam positionieren werden“, erklärte Reuss weiter. Der Schritt des Unternehmens bringt die Formel-1-Geschäftsführung FOM vor dem Großen Preis von Las Vegas in Zugzwang. Ex-Rennfahrer Andretti hat nämlich bereits ein vom Motorsportweltverband (FIA) genehmigtes Ansuchen um Aufnahme als elftes Team gestellt.
FIA-Präsident Mohammed bin Sulajem setzt sich für eine Erweiterung des Starterfeldes ein. „Die Präsenz der amerikanischen Kultmarken Andretti und GM stärkt die langfristige Nachhaltigkeit des Sports“, sagte der ehemalige Rallye-Pilot laut Instagram. Die meisten der aktuellen Formel-1-Rennställe aber sind gegen einen Neuankömmling, weil sich damit ihre Anteile am Gewinn verwässern würden.
Andretti lässt sich nicht in Karten blicken
Argumentiert wird auch, dass eine Einstiegsgebühr von 200 Millionen Dollar, die unter ihnen aufgeteilt würde, angesichts der aktuellen Werte der Teams nicht ausreichen würde. Unter einem neuen Grundlagenvertrag, der dann ab 2026 gelten würde, könnte die von Bewerbern zu bezahlende Summe deutlich höher liegen.
Michael Andretti, der Sohn von Mario Andretti (Formel-1-Weltmeister von 1978), sagte im Oktober, dass er immer noch das Ziel verfolge, 2025 in die Meisterschaft einzusteigen, und dass er ein Auto mit den Spezifikationen für 2023 für Windkanaltests bereit habe. „Im Moment ist es 2025, es könnte auch 2026 werden, aber wir werden sehen“, sagte er beim Großen Preis der USA in Austin.
Neues Motorenreglement ab 2026
Die Formel 1 wird 2026 ein neues Motorenreglement einführen, wobei GM der siebente Hersteller sein wird, wenn Andretti die Genehmigung erhält. Mercedes, Ferrari, Renault, Audi, Honda und Red Bull/Ford sind bereits engagiert. GM erklärte, dass die Entwicklung und Erprobung der Prototypentechnologie bereits im Gange sei.
Andretti hat laut eigener Aussage eine Vereinbarung mit Alpine über einen Motor für die ersten Saisonen bis zum GM-Einstieg. Bruno Famin, der neue Teamchef von Alpine, das sich im Besitz von Renault befindet, meinte hingegen kürzlich, dass diese Vereinbarung hinfällig geworden sei.