Spielerinnen des SKN nach dem Match
GEPA/Walter Luger
Champions League

Rückschlag für „Wölfinnen“ Ansporn

Die Gruppenphase der Women’s Champions League hat für Österreichs Serienmeisterinnen mit einem Fehlstart begonnen. Statt der fix eingeplanten drei Punkte setzte es gegen Brann Bergen eine 1:2-Heimpleite. Zu hoher Respekt an der Grenze zur Angst wurde rasch als Grund gefunden. Aufgegeben wird aber nicht. „Natürlich ist es ein großer Rückschlag für uns, trotzdem ist noch alles drinnen“, sagte Kapitänin Jennifer Klein.

Im Vergleich zur Premiere in der „Königsklasse“ 2022 durften die Niederösterreicherinnen zumindest von der Papierform her diesmal realistischerweise mit einem Top-Zwei-Platz in der Gruppe B spekulieren. Weitere Ausrutscher in den Duellen mit Slavia Prag und zum Abschluss im Rückspiel gegen Bergen sind aber nach der unerwarteten Auftaktpleite gegen das Team aus Norwegen verboten.

„Das sind die drei Spiele, in denen ich die Möglichkeit sehe, dass wir noch Punkte holen“, meinte auch ÖFB-Teamspielerin Klein. Kommenden Mittwoch wartet erst einmal das Gastspiel bei Olympique Lyon, den Rekordsiegerinnen der Champions League. Die Französinnen starteten wie erwartet nach Maß und deklassierten Slavia gleich einmal mit 9:0. Auch deshalb sprach Klein von einem „Bonusspiel“ gegen eine „Übermacht“, in dem man sich als österreichischer Verein mit Weltklassespielerinnen messen dürfe.

Champions League: Rückschlag für „Wölfinnen“

Die Gruppenphase der Women’s Champions League hat für Österreichs Serienmeisterinnen St. Pölten mit einem Fehlstart begonnen. Statt der fix eingeplanten drei Punkte setzte es gegen Brann Bergen eine 1:2-Heimpleite. Zu hoher Respekt an der Grenze zur Angst wurde rasch als Grund gefunden.

Zu hoffen ist, dass die heimischen Serienmeisterinnen dabei leistungstechnisch mehr überzeugen können als zum Gruppenstart. „Ich denke, dass wir gar nicht in unser Spiel gefunden haben“, analysierte Trainerin Liese Brancao. Mit dem Ball sei man weit weg vom eigenen Niveau gewesen. „Unter dem Strich haben wir ein bisschen zu viel Respekt gehabt, waren zu ängstlich, unser Spiel mit dem Ball haben wir überhaupt nicht aufziehen können“, gab Klein preis.

Diskussionen um erstes Tor

Vor der Pause waren Gästechancen abgesehen von einem Lattenkopfball (37.) von Ingrid Stenevik noch Mangelware. Danach erarbeiteten sich diese ein klares Plus und dominierten das Geschehen. Rakel Engesvik (57.) münzte die Überlegenheit in die Führung um. Assistgeberin Signe Gaupset hatte sich zuvor in einem sehr strittigen Zweikampf gegen Klein durchgesetzt. Brancao hätte gerne einen Pfiff von Schiedsrichterin Riem Hussein gesehen. „Vor dem ersten Gegentor war es für mich ein Foul, das tut schon auch weh“, betonte die Brasilianerin.

Klein selbst sah es ein bisschen anders: „Wir sind beide gleichzeitig mit dem Körper reingegangen. Es ist eine strittige Situation, ich denke aber, dass es okay ist, dass die Schiedsrichterin nicht gepfiffen hat.“ Mit dem Treffer von Maria Mikolajova (68.) aus rund 20 Metern und einem Lattenfreistoß von Mateja Zver (71.) wäre der Spielverlauf trotzdem beinahe auf den Kopf gestellt worden. „Nach dem 1:1 hatten wir so fünf Minuten für uns, wo wir uns mehr getraut haben, mehr Risiko gegangen sind und auch gefährlicher waren“, sagte Brancao.

„Nicht den Punkt gefunden“

Der Schwung war schnell wieder verflogen. Einzig die mangelnde Bergen-Effizienz sorgte für Spannung bis zum Schluss. „Von den Chancen her war es auf jeden Fall eine verdiente Niederlage“, gab Brancao zu. Mögliche Nervosität und sonstige „mentale Gründe“ wollte die Trainerin nicht für die Niederlage anführen. „Wir haben einfach bei den Umschaltsituationen nicht den Punkt gefunden“, meinte die 42-Jährige.

Aurora Mikalsen (SK Brann) und Diana Lemesova (SKN)
APA/Tobias Steinmaurer
Die St. Pöltnerinnen (in blau) erspielten sich gegen gut stehende Norwegerinnen zu wenige zwingende Chancen

Der fehlende Schwung könnte auch mit der Ligasituation zu tun haben. Denn derartiges Niveau wie in der Champions League sind Klein und Co. in der Admiral Frauen Bundesliga wenig überraschend nicht gewohnt. Auch das könnte ein Mitgrund für die enttäuschende Performance gewesen sein. „Wenn wir jedes Wochenende so ein Spiel hätten, dann wäre es so, dass wir beim zweiten oder dritten Mal Situationen besser lösen könnten“, schilderte Brancao. In der heimischen Liga wurde bisher noch kein Punkt abgegeben.

Hoffen auf Schützenhilfe

In der „Königsklasse“ hofft Brancao auf einen Punktverlust von Bergen kommende Woche zu Hause gegen Slavia. „Wenn Bergen zweimal gegen Slavia gewinnt, dann wird es schon richtig schwer, aber wenn sie einmal Unentschieden spielen und wir Slavia zweimal schlagen, dann ist wieder alles drinnen für uns. Wir müssen positiv denken“, verlautete St. Pöltens Trainerin. Die Niederlage tue den Spielerinnen natürlich richtig weh. „Ich denke, aber dass wir sie schnell verarbeiten können.“ Am Samstag wartet beim GAK das Cupachtelfinale, eine willkommene Gelegenheit, um sich für die Frankreich-Reise warm zu schießen.

Frauen-Champions-League, Gruppe B, erster Spieltag

Dienstag:

St. Pölten – Brann Bergen 1:2 (0:0)

St. Pölten, NV Arena, 1.034 Zuschauer, SR Hussein (GER)

Torfolge:
0:1 Engesvik (57.)
1:1 Mikolajova (68.)
1:2 Anasi (79.)

St. Pölten: Schlüter – Tabotta, Lemesova, Klein, Touon – Wenger, Mikolajova, Johanning (58./Schumacher) – Mattner-Trembleau (84./Mastrantonio), Brunnthaler (76./Hillebrand), Zver

Bergen: Mikalsen – Stenevik (69./Anasi), Östenstad, Tynnilä – Eikeland, Kielland, Haugland (69./Lie), Lund – Gaupset (81./Brochmann), Crummer, Engesvik (69./Renmark)

Gelbe Karten: keine bzw. Östenstad, Crummer, Anasi