Las Vegas Grand Prix
Reuters/Mike Blake
Formel 1

Erstes Training in Las Vegas abgebrochen

Nach gerade einmal 19 Minuten ist das Auftakttraining der Formel 1 in Las Vegas abgebrochen worden. Die Einheit werde nicht wieder aufgenommen, teilten die Rennkommissare am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Carlos Sainz war nur rund acht Minuten nach dem Start der ersten Einheit auf dem weltberühmten Las Vegas Boulevard mit seinem Ferrari stehen geblieben, nachdem sein Auto dem Anschein nach über ein Hindernis gehüpft und erschüttert worden war.

Schuld daran sei ein einzelnes defektes Abflussrohr gewesen, wurde nach einer Streckeninspektion mitgeteilt. Der Betonrahmen um einen Kanaldeckel hatte versagt. „Der Weltverband FIA, die Formel 1 und die Ingenieurteams der Rennstrecke arbeiten aktiv an der Überprüfung und Behebung des Problems.“

Nach dem unfreiwilligen Halt des Spaniers Sainz wurde die Rote Flagge geschwenkt, sein Wagen wurde anschließend abgeschleppt. Am Alpine von Esteban Ocon musste wegen eines Schadens, der vermutlich ebenfalls durch einen Kanaldeckel verursacht wurde, das Chassis gewechselt werden.

Las Vegas Grand Prix
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Das Auftakttraining in Las Vegas fand ein unglückliches und schnelles Ende

Man müsse nun „alle anderen Schachtabdeckungen“ überprüfen, was einige Zeit dauern werde, hieß es. Auf Bildern war zu sehen, wie sich nach dem Vorfall vor dem Luxushotel Bellagio ein Streckenposten über das schmale Loch im Asphalt beugte, nachdem die Schachtabdeckung entfernt worden war.

Schaden „kostet ein Vermögen“

Der Schaden an Chassis und Antrieb von Sainz’ Wagen werde ein „Vermögen kosten“, schimpfte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur. „Wir haben die Einheit für Carlos vermasselt. Das ist für die Formel 1 heute einfach inakzeptabel.“

Fragen nach einem Imageschaden für die Motorsport-Königsklasse verärgerten wiederum Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Wir reden hier von einem verdammten Kanaldeckel im ersten Freien Training“, sagte Wolff. „Schenken Sie den Leuten, die diese Veranstaltung möglich machen, etwas Anerkennung!“

Für die Formel 1 ist es ein unglücklicher sportlicher Start in der Glücksspielmetropole. Der Grand Prix in Las Vegas ist das Prestigeprojekt des Rechteinhabers Liberty Media, mit dem man auf dem US-Markt weiter wachsen will. Das zweite Training sollte 90 statt 60 Minuten dauern, das vorletzte Saisonrennen steht am Sonntag (7.00 Uhr MEZ) auf dem Programm.