Manuel Feller (AUT) beim Slalom
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Slalom-Herren starten mit klarem Ziel

Vor der Premiere im Ötztaler Gurgl sind Österreichs Slalom-Herren schon 17 Weltcup-Rennen sieglos. Nach einer Saison mit nur zwei Podestplätzen ist die Rückkehr auf das oberste Stockerl das erklärte Ziel des ÖSV-Teams um Manuel Feller, Marco Schwarz und Fabio Gstrein. Mit verbalen Kampfansagen für Samstag (10.45 Uhr/13.45 Uhr, live in ORF1) hielten sich die Österreicher mangels Vergleichs mit der Konkurrenz jedoch zurück.

Nur Feller schaffte es in der letzten Saison zweimal als Zweiter aufs Stockerl, kam nach vergebenen Halbzeitführungen und einem Sturz vor dem WM-Slalom aber von der Erfolgsspur ab. „Das Ziel ist einmal, dass ich unten abschwinge und sehe, dass ich konkurrenzfähig bin“, betonte Feller vor dem Auftakt in Tirol. „Wenn ich Siebenter werde und (nur) vier Zehntel hinten bin, muss man das analysieren, aber dann war es genauso ein gutes Rennen.“

Feller meldete sich jedenfalls topfit zurück. „Ich fühle mich bereit, habe meine sieben Zwetschken beisammen. Im Allgemeinen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und gehen mit Freude ins Rennen.“ Der neue Weltcup-Hang Kirchenkar lädt zum Vollgasgeben ein, betonte Feller. „Der Hang hat es definitiv in sich. Er hat die Steilheit von Schladming, hat aber mehr Übergänge drin. Definitiv weltcuptauglich“, sagte der zweifache Weltcup-Sieger.

Gurgl fiebert Weltcup-Premiere entgegen

Für die alpinen Ski-Männer sollen aller guten Dinge drei sein. Nach einem Abbruch in Sölden und einer Absage in Zermatt wartet auf die ÖSV-Stars um Marco Schwarz wieder ein Heimspiel, für den Ausrichter Gurgl ist der Slalom am Samstag die mit Spannung erwartete Weltcup-Premiere.

Strolz hofft auf Turnaround

Schwarz und Johannes Strolz verließen das Wetterchaos von Zermatt/Cervinia in der Vorwoche vorzeitig und setzten ihre Karten auf Slalom-Training. Der Schachzug ging auf. Während die Abfahrten abgesagt wurden, verbrachten sie drei ausgezeichnete Trainingstage, darunter zwei zum Erkunden des Rennhangs. „Diese Trainingstage zu kriegen, war sehr wichtig, und das wird sehr wichtig bleiben“, sagte Schwarz angesichts seiner Mission als Allrounder.

Strolz ist der bisher letzte Slalom-Sieger aus Österreich. Am 9. Jänner 2022 führte er in Adelboden einen Doppelsieg vor Feller an. Seither hat sich der Vorarlberger nicht nur als Doppelolympiasieger verewigt, sondern ist auch tief in die Formkrise gerutscht. In nur drei von neun Slaloms sah er im Vorjahr das Ziel, war nie besser als Zwölfter. „Es ist im Laufe der Saison ganz klar eine Kopfsache geworden.“ Im Frühjahr wurde mit einem Mentalcoach an der Seele und auf den Skiern an der Stabilität gefeilt.

Johannes Strolz (AUT) nach dem Ausscheiden bei einem Rennen
GEPA/Wolfgang Grebien
In der letzten Slalom-Saison stand Johannes Strolz meistens neben der Spur

Matt setzt auf neues Material

Michael Matt will mit neuem Material und Servicemann wieder durchstarten, anhaltende CoV-Symptome hätten sich über den Sommer endgültig verflüchtigt. Der Tiroler mache im Vergleich zur Vorsaison einen völlig veränderten Eindruck, meinte Gruppentrainer Martin Kroisleitner. Über die gesamte Vorbereitung hätten aber Schwarz und Gstrein den stärksten Eindruck hinterlassen. „Wobei Michi (Matt) und Felli nicht weit weg sind.“ Adrian Pertl habe wegen Rückenbeschwerden zuletzt wichtige Trainings versäumt.

Der Slalom-Titelverteidiger wird unterdessen fehlen. Nach dem überraschenden Rücktritt von Kugelgewinner Lucas Braathen ist Henrik Kristoffersen wieder die unumstrittene Nummer eins bei den Norwegern. Der Weltmeister brachte sich zuletzt als Vorläufer beim Frauen-Weltcup in Levi in Rennstimmung. Wie Braathen, Daniel Yule und Ramon Zenhäusern (beide SUI) gewann Kristoffersen im Vorjahr auch zwei Weltcup-Slaloms.