Djokovic greift beim mit 15 Millionen Dollar dotierten Saisonabschlussturnier nach seinem siebenten Titel. Damit wäre er alleiniger Rekordsieger bei den ATP-Finals. Er hatte mit Alcaraz in der Neuauflage des Wimbledon-Finales erstaunlich wenig Mühe. Der Serbe dominierte das Geschehen und wurde nur in der Mitte des zweiten Satzes eine Weile gefordert. Nach nur 1:28 Stunden verwandelte er seinen zweiten Matchball.
Während Djokovic bereits zum neunten Mal bei den ATP-Finals im Finale steht, greift Sinner zum ersten Mal in seiner Karriere nach dem Titel. Der Südtiroler ist auch der erste Spieler aus Italien, der beim Saisonabschluss im Endspiel mit von der Partie ist. „Es war ein richtig hartes Spiel heute, ich bin froh, im Finale zu stehen“, meinte Sinner nach getaner Arbeit: „Ich fühle mich auf dem schnellen Belag hier wohl.“
Dazu setzt der 22-Jährige auch auf den Heimvorteil: „Klar, das Publikum gibt mir so viel Energie. Für mich ist es ein Vergnügen, vor den Heimfans zu spielen.“ Der Lokalmatador ist beim Saisonkehraus in der Metropole im Piemont noch ungeschlagen. Das Duell mit Djokovic ist zudem ein Wiedersehen innerhalb weniger Tage. Denn in der Gruppenphase setzte sich Sinner gegen den serbischen Superstar in drei hart umkämpften Sätzen durch.
Lokalmatador hat Medwedew im Griff
Gegen Medwedew reichte dem Wien-Champion im ersten Satz ein Break zum 3:1, danach blieb der Südtiroler bei eigenem Aufschlag ungefährdet und nutzte gleich seinen ersten Satzball zum 1:0. Im zweiten Durchgang servierten beide sehr stabil: Sinner ließ nur einen folgenlosen Breakball zu, Medwedew gar keinen. Die Entscheidung fiel daher im Tiebreak, dort hatte der als Nummer drei gesetzte Russe die Nase vorne.
Im Entscheidungssatz ließen die Nerven den 27-jährigen Medwedew im Stich. Zunächst gab er sein erstes Aufschlagspiel via Doppelfehler ab, wenig später schmiss er seinen Schläger weg und schimpfte in Richtung italienisches Publikum, was ihm eine Verwarnung einbrachte. Sinner zog auf 3:0 davon und legte noch ein Break zum 5:1 nach. Damit war sein Gegner gebrochen, nach gut zweieinhalb Stunden verwertete die Nummer vier des Turniers seinen ersten Matchball.
Für Sinner ist es der dritte Sieg in Folge binnen kurzer Zeit gegen Medwedew, vor drei Wochen hatte er im Wien-Finale ebenfalls in drei Sätzen triumphiert. Im Head-to-Head verkürzte der Weltranglistenvierte auf 3:6. Er schaffte damit in seinem ersten „Masters“-Halbfinale sogleich auch als erster Italiener den Sprung in das Endspiel.
ATP-Finals in Turin
(Italien, Hartplatz, Halle)