Sammelklage nach Farce bei Las-Vegas-Training

Nach der Farce beim Auftakttraining in Las Vegas droht der Formel 1 juristischer Ärger. Wie der TV-Sender ESPN berichtete, hat die Anwaltskanzlei Dimopoulos zusammen mit JK Legal & Consulting nach eigenen Angaben eine Sammelklage gegen den Organisator des Grand Prix vor dem Bundesgericht von Nevada eingereicht. Die beiden Kanzleien haben diese Klage demnach im Namen von 35.000 Fans eingereicht, die Tickets für den Auftakttag gekauft hatten.

Wegen der defekten Abdeckung eines Wasserschachts auf dem Asphalt wurde das erste Training schon nach acht Minuten abgebrochen. Anschließend mussten alle Abdeckungen der Wasserschächte auf der gesamten Strecke entfernt und mit Sand sowie Asphalt aufgefüllt werden. Erst mit zweieinhalb Stunden Verspätung konnten die Piloten nach Inspektionen und Reparaturen auf dem Asphalt dann die zweite Einheit bestreiten.

Fanzonen wurden geräumt

„Der gesamte Prozess, von der Feststellung des Problems bis zur Behebung, dauerte etwa fünf Stunden“, hieß es in einer Erklärung von Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali und Rennorganisatorin Renee Wilm am Freitag (Ortszeit). Die Fanzonen waren zum Start der zweiten Einheit vom Veranstalter längst geräumt. Der Organisator begründete diese Maßnahme im Kern mit dem Arbeitsschutz der Angestellten.

Der Veranstalter bot anschließend all jenen Fans, die ein Ticket nur für den Auftakttag besaßen, Warengutscheine im Wert von 200 Dollar (rund 180 Euro) an. Diese Form der Entschädigung bezog sich aber nicht auf diejenigen, die Karten für alle drei Renntage erworben hatten. Ein Tagesticket kostete mehrere hundert Dollar.

Rund 30.000 Dollar Schadenersatz gefordert

„Wir werden die Rechte der Fans verteidigen, die große Entfernungen zurückgelegt und ein kleines Vermögen bezahlt haben, denen aber das Erlebnis vorenthalten wurde“, wurde Steve Dimopoulos von der gleichnamigen Kanzlei zitiert. Diese fordert im Schnitt rund 30.000 Dollar (rund 27.500 Euro) Schadenersatz pro Zuschauerin und Zuschauer.

In der Sammelklage wird ESPN zufolge unter anderem Formel-1-Rechteinhaber und Grand-Prix-Veranstalter Liberty Media genannt. „Wir können uns nicht zu Rechtsstreitigkeiten äußern. Unser Fokus liegt darauf, unseren Fans ein unterhaltsames Erlebnis in einer sicheren Umgebung zu bieten, was immer unsere oberste Priorität ist“, wurde ein Grand-Prix-Sprecher zitiert.