Di Giannantonio, der erst vor einem Monat in Australien seinen ersten Podestplatz in der MotoGP eingefahren hatte, schob sich erst fünf Runden vor Schluss an Bagnaia vorbei. Der 25-Jährige betrieb damit auch perfekte Eigenwerbung, denn Di Giannantonio hat für die kommende Saison noch keinen Vertrag bei einem Team. Für den Italiener war es sein insgesamt vierter Grand-Prix-Sieg. Davor hatte er zweimal in der Moto3- und einmal in der Moto2-Klasse gewonnen.
Im Kampf um den Titel baute Spitzenreiter und Titelverteidiger Bagnaia seinen Vorsprung trotz des verpassten Sieges auf Jorge Martin wieder aus. Nachdem der Spanier am Samstag den Rückstand mit dem Sieg im Sprint noch verkürzt hatte, verlor er im Grand Prix als Zehnter nun wieder an Boden und geht mit 21 Zählern Rückstand auf Bagnaia ins Saisonfinale kommende Woche in Valencia.
Di Giannantonio war verständlicherweise glücklich mit seinem Rennen: „Es war ein unglaubliches Wochenende, das Rennen war unfassbar. Ich hatte eine gute Pace und habe bei ‚Pecco‘ (Bagnaia, Anm.) kleine Fehler gesehen. Es war eine kleine Revanche für mich und alle, die zu mir halten. Jetzt sind wir MotoGP-Sieger.“ Bagnaia war froh, einen Podestplatz ins Ziel gebracht zu haben: „Ich hatte ein wenig Vorsprung, bin aber dann in den Windschatten von Fabio gekommen und konnte den Unfall verhindern. Aber ich bin zufrieden mit der Platzierung.“
Masia neuer Moto3-Weltmeister
Nach der Moto2 ist auch in der Moto3-Klasse die Entscheidung über den WM-Titel gefallen. Jaume Masia entschied den GP von Katar auf seiner Honda vor dem Kolumbianer David Alonso (GasGas) und dem Türken Deniz Öncü (Honda) für sich und baute den Vorsprung auf Ayumu Sasaki (Husqvarna) in der WM-Wertung vor dem letzten Saisonrennen auf uneinholbare 28 Punkte aus. Der Japaner kam nur als Sechster ins Ziel.
In der Moto2 hatte sich bereits der Spanier Pedro Acosta bereits vor einer Woche in Malaysia vorzeitig die WM-Krone gesichert. Im vorletzten Rennen in Katar überließ der 19-Jährige als Achter seinen Landsleuten den Vortritt. Der Sieg holte sich Fermin Aldeguer auf seiner Boscoscuro. Manuel Gonzalez und Aron Canet komplettierten den spanischen Dreifachsieg.