Der Weltranglistenerste verwandelte nach 1:43 Stunden seinen ersten Matchball und krönte damit eine bemerkenswerte Saison mit drei Grand-Slam-Titeln in Melbourne, Paris und New York. Nur in Wimbledon hatte sich Djokovic im Finale dem Spanier Carlos Alcaraz in einem epischen Fünfsatzmatch geschlagen geben müssen. Nach seinem Sieg schloss Djokovic seine beiden Kinder in die Arme und ließ sich feiern.
„Es ist ein spezieller Moment. Es ist zweifellos eine der besten Saisonen meiner Karriere", sagte Djokovic nach seiner Tennisgala. Es ist gut, dass meine Familie hier war. Ich wollte immer vor ihren Augen spielen, sobald sie das richtige Alter erreicht haben. Sie wissen jetzt beide, was hier passiert. Sie geben mir viel Kraft.“
„Es war eine phänomenale Woche“
Djokovic lobte auch seinen Gegner, der ihm an diesem Abend jedoch nicht gewachsen war. „Jannik hat großartiges Tennis gespielt, es ist phänomenal. Es waren die besten Spieler hier, so wie sie hier gespielt haben, musste ich einen Gang zulegen. Das habe ich getan. Ich habe heute taktisch anders gespielt als in der Gruppenphase. Es war eine phänomenale Woche.“
Sinner hatte am Dienstag in der Gruppenphase in einem hochklassigen Match über mehr als drei Stunden noch in drei Sätzen gegen Djokovic gewonnen. Nur weil der Italiener zum Abschluss der Gruppenphase auch gegen den dänischen Jungstar Holger Rune gewonnen hatte, hatte Djokovic überhaupt die Vorrunde überstanden.
Djokovic revanchiert sich
Doch Djokovic revanchierte sich an Sinner für die Niederlage in der Gruppenphase. Der Rekord-Grand-Slam-Champion erteilte dem bis dato in diesem Turnier ungeschlagenen Sinner eine Lehrstunde. Druckvoll, dominant, voll konzentriert – phasenweise war ein Klassenunterschied zwischen Djokovic und Sinner zu erkennen.
Nach nur 38 Minuten holte sich Djokovic den ersten Satz. Sinner schaute verzweifelt zu seinem Team auf die Tribüne. Doch Djokovic, der im Halbfinale bereits Alcaraz in zwei Sätzen deklassiert hatte, war an diesem Abend einfach nicht zu stoppen. Im zweiten Durchgang gelang der Nummer eins der Welt sofort wieder ein Break. Vom Ende des ersten Satzes bis zum dritten Game im zweiten gewann der Serbe 14 Punkte in Folge.
Die italienischen Fans versuchten, Sinner mit Sprechchören zwar noch einmal zu pushen, doch auch das half nichts. Beim Stand von 3:2 vergab der Italiener zwei Breakchancen, die ihn noch einmal ins Match hätten zurückbringen können. Aber Djokovic überstand auch diese kleine Schwächephase sowie ein Game über annähernd 15 Minuten beim Stand von 4:3. Doch er ließ sich nicht mehr von seinem Weg zum Titel abbringen. Im direkten Vergleich mit Sinner erhöhte Djokovic auf 4:1.
ATP-Finals in Turin
(Italien, Hartplatz, Halle)