Lukaku Romelu (BEL)
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EM-Qualifikation

Furioser Lukaku entscheidet ÖFB-Gruppe

Romelo Lukaku hat in der Qualifikation für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland fast im Alleingang die Österreich-Gruppe F entschieden. Der Sturmtank sorgte beim 5:0-Erfolg der Belgier über Aserbaidschan am Sonntag mit vier Toren für klare Verhältnisse und sicherte den „Roten Teufeln“ damit vor der ÖFB-Auswahl den Gruppensieg. Ein Remis in Schottland bescherte den Österreichern aber immerhin einen Platz im zweiten Lostopf.

Lukaku eröffnete in Brüssel bereits in der 17. Minute den Trefferreigen und hatte nach weiteren Toren in der 26. und 30. Minute einen lupenreinen Hattrick zu Buche stehen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Aserbaidschaner nach Gelb-Rot für Eddy Israfilow (24.) allerdings nur noch zu zehnt. In der 37. Minute machte der 30-jährige Sturmtank der AS Roma aus dem Hattrick einen Viererpack. Leandro Trossard sorgte in der 90. Minute für den Endstand.

Vier Treffer im Teamtrikot waren einem belgischen Stürmer zuletzt vor fast 30 Jahren gelungen. Damals hatte Josip Weber im Juni 1994 in einem Testländerspiel gegen Sambia gar ein Fünferpack erzielt. Mit nun 14 Treffern ist Lukaku der klar erfolgreichste Schütze in der sich dem Ende zuneigenden Qualifikation. Seine Ausbeute im Nationalteam erhöhte er mit seinen Teamtoren Nummer 80 bis 83.

Lukaku Romelu (BEL)
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Lukaku war von den dezimierten Aserbaidschanern an diesem Abend nicht zu halten

Damit sicherten sich die ungeschlagenen Belgier auch wie erwartet mit einem Punkt Vorsprung den Gruppensieg vor Österreich, das als Zweiter aber ebenfalls fix für die EM-Endrunde im kommenden Jahr qualifiziert ist. Platz drei ging mit Respektabstand an Schweden, das sich zum Abschluss mit einem 2:0-Heimsieg über Estland für die 0:3-Pleite am Donnerstag gegen Aserbaidschan rehabilitierte.

Grafik zur EM-Qualifikation 2024
Grafik: APA/ORF

Ausschluss erleichtert Belgien Arbeit

Lukaku drückte dem Spiel in Brüssel von Beginn an den Stempel auf. Der Stürmer kam nach Flanke von Jeremy Doku zwischen zwei Verteidigern knapp vor dem Elfmeterpunkt zum Kopfball und sorgte für einen Start nach Maß. In der 24. Minute war es ein Foul an Lukaku, das für eine Ampelkarte für Israfilow sorgte, der erst Minuten zuvor erstmals Gelb gesehen hatte. Das machte die Sache für den großen Favoriten noch leichter. Nach Kopfballvorarbeit von Timothy Castagne vollendete der freistehende Lukaku ohne Mühe.

Beim 3:0 glänzte das Roma-Ass wieder per Kopf. Tor Nummer vier resultierte nach einer schnellen Umschaltaktion. Lukaku nahm sich den Ball nach Vorarbeit von Orel Mangala an und schloss mit dem zweiten Kontakt eiskalt ab. Nach der Pause gingen es die Belgier ohne den ausgewechselten Matchwinner ruhiger an und kontrollierten dabei das Geschehen nach Belieben. Für den Schlusspunkt sorgte Leandro Trossard nach Doku-Assist (90.).

Österreich in zweitem Lostopf

Während es aus Brüssel keine guten Nachrichten für die Österreicher gab, trudelten diese am späten Abend dann aus Glasgow ein. Denn dank des späten Ausgleichs des Norwegers Mohamed Elyounoussi beim 3:3 gegen Schottland schließt die ÖFB-Auswahl die Qualifikation besser als die Schotten ab. In der Abrechnung der Gruppenzweiten haben die Österreicher mit 19 gegenüber 17 Punkten Schottlands die Nase vorne und werden bei der Auslosung der EM-Gruppen am 2. Dezember aus dem zweiten Topf gezogen werden. Bei einem schottischen Sieg mit zwei Toren Unterschied gegen Norwegen wäre die ÖFB-Auswahl noch in Lostopf drei abgerutscht.

Österreichs Weg zur Euro 2024

Das österreichische Fußballnationalteam hat sich souverän für die Euro 2024 qualifiziert. Der Weg zur EM-Qualifikation verlief für Österreich von Beginn an zufriedenstellend.

Die Schotten waren aber so wie Spanien, das sich mit einem 3:1-Erfolg den ersten Platz in Gruppe A sicherte, bereits fix für die EM qualifiziert. In einer turbulenten Partie im Hampden Park von Glasgow versetzte Aron Dönnum den Gastgebern in der dritten Minute bereits einen Schock, den John McGinn allerdings zehn Minuten später vom Elfmeterpunkt ausbügelte. Norwegen, das ohne seinen verletzten Superstar Erling Haaland auskommen musste, ging durch Jörgen Strand Larsen (20.) neuerlich in Führung. Ein Eigentor von Leo Östigaard (33.) und Stuart Armstrong (54.) drehten die Partie zwischenzeitlich um. Elyounoussi verwehrte Schottland aber doch noch den Sieg.

Serbien erstmals „solo“ bei EM

Davor qualifizierte sich Serbien ebenfalls für die EM 2024. Das Team von Teamchef Dragan Stojkovic trennte sich am Sonntag zu Hause von Gruppe-G-Schlusslicht Bulgarien mit 2:2 und sicherte sich drei Punkte vor Montenegro Rang zwei. Die Serben hätten sich auch eine Niederlage leisten können, zumal die drittplatzierten Montenegriner gegen Gruppensieger Ungarn trotz 1:0-Führung mit 1:3 verloren. Die Ungarn holten damit ungeschlagen den Gruppensieg.

Kiril Despodow, ehemals bei Sturm Graz, schockierte die Serben in der 69. Minute mit dem 2:1, Srdan Babic bewahrte die Hausherren in Leskovac aber noch vor einer Niederlage. Serbien ist damit erstmals als unabhängige Nation bei einer EM dabei. Darüber freut sich auch Salzburgs Abwehrspieler Strahinja Pavlovic, der auf der Bank saß. Die Bulgaren blieben ohne Sieg, schrieben dank dem vierten Unentschieden aber immerhin neuerlich an.

Szoboszlai schießt Ungarn zu Sieg

Matchwinner Ungarns war Dominik Szoboszlai. Der ehemalige Salzburger machte in der Puskas Arena in Budapest mit einem Blitzdoppelpack (66., 68.) den Rückstand im Alleingang wett. Slobodan Rubezic (36.) hatte schon vor der Pause für die Gäste getroffen. In der Nachspielzeit trug sich auch noch Zsolt Nagy (92.) in die Schützenliste ein.

Qualifizierte Teams

Gruppe A: Spanien, Schottland

Gruppe B: Frankreich, Niederlande

Gruppe C: England

Gruppe D: Türkei

Gruppe E: Albanien

Gruppe F: Österreich, Belgien

Gruppe G: Ungarn, Serbien

Gruppe H: Dänemark

Gruppe I: Rumänien, Schweiz

Gruppe J: Portugal, Slowakei

Deutschland ist als Veranstalter bereits fix qualifiziert.