Matej Svancer
GEPA/Angelika Warmuth
Freeski

Slopestyler starten in Tirol in den Winter

Rund einen Monat nach dem Weltcup-Auftakt im Big Air der Freeskier in Chur geht am Donnerstag (Qualifikation) und Freitag (Finale) zum bereits siebenten Mal auf dem Stubaier Gletscher der erste Weltcup-Bewerb im Slopestyle in Szene. Mit von der Partie sind für Österreich u. a. Matej Svancer, Lukas Müllauer und Daniel Bacher. Letzterer holte in Chur als Qualizweiter einen Weltcup-Podestplatz, weil das Big-Air-Finale wegen Schlechtwetters gestrichen wurde.

Der Weltcup-Kalender sieht den nächsten Slopestyle erst wieder Mitte Jänner in Font-Romeu-Odeillo-Via in Frankreich vor, dazwischen müssen die auch im Big Air antretenden Athleten Anfang Dezember nach Peking und Mitte Dezember nach Copper Mountain in den USA. Ende Jänner 2024 steht kurioserweise wieder in den USA – in Mammoth Mountain – ein Slopestyle-Weltcup auf dem Programm.

Eine bessere Abstimmung und überhaupt mehr Schauplätze, die beide Disziplinen austragen, wäre da schon erwünscht. „Ich finde es natürlich ziemlich unangenehm. Von Stubai nach China, nach Amerika und heim ist echt eine Weltreise. Die Kosten sind ziemlich hoch, und für den Planeten ist es auch nicht gut“, sagte Svancer der APA.

Lukas Müllauer
GEPA/Matic Klansek
Der Kalender von Tirol über China nach Amerika und zurück nach Europa sorgt nicht nur bei Müllauer für Unverständnis

Sein Teamkollege Müllauer, Vizeweltmeister im Big Air, sieht es genauso. „Ich verstehe selbst nicht ganz, warum es so aufgeteilt ist. Wir sind so viel im Flieger und so viel im Auto, was ich relativ sinnlos finde. Man kann das sicher anders planen.“ Am wenigsten Verständnis hatte er dafür, dass man gleich zweimal in die USA reisen müsse. Auf eine daran anschließende „Diskussion“ über die Klimaproblematik, die ja auch den alpinen Skisport zuletzt stark beschäftigt hat, wollten sich beide ÖSV-Sportler nicht einlassen.

Vorfreude auf „Königsdisziplin“ Slopestyle

Für den im Vergleich zum Big Air anspruchsvolleren Slopestyle sind die Erwartungen nicht hoch gesteckt. „Ich freue mich natürlich auf den Heimweltcup, aber Erwartungen habe ich wirklich keine. Ich habe viel Race trainiert, und mal schauen, was da rauskommt, aber da gehört auch viel Glück dazu“, sagte Svancer. Auch wenn er sich im Big Air leichter tut, mag der 19-jährige Salzburger den Slopestyle als „Königsdisziplin“ mehr.

Auch Müllauer reizt Slopestyle mehr. „Bei Big Air geht man bei den Tricks komplett ans Limit, und im Slopestyle gibt es so viele Obstacles (Hindernisse), wo man durch muss. Man muss die Mitte finden zwischen guten Tricks und ‚sauber runterkriegen‘. Somit sind die Tricks ein bisserl tiefer angesetzt.“ Der 18-jährige Tiroler Bacher schätzt Slopestyle ebenso mehr. „Ich bin ein größerer Fan von Slopestyle, weil er ein besseres Gesamtbild von einem Skifahrer gibt. Beim Big Air musst nur eine Schanze runterspringen, beim Slopestyle kommt viel zusammen, wie, dass du oft nicht so viel Platz zwischen den Obstacles hast.“

Saison nach Wolf-Rücktritt ohne ÖSV-Athletin

Obwohl die Erwartungen für den Heimweltcup im Snowpark Stubai Zoo niedrig sind, hofft Cheftrainer Martin Premstaller, dass es in einer Saison ohne Großevent wie WM und Olympia einen weiteren Schub im Team gibt. „Es hat in den letzten Jahren nicht ganz gereicht für ein Podium. Wir hoffen wirklich stark, dass uns der Schritt heuer einmal gelingen wird.“ Alle in Chur gestarteten österreichischen Athleten hätten die Fähgkeiten, um vorne mitzufahren. „In Stubai ist ein enger Slopestyle, da gilt es sauber zu fahren. Ich bin zuversichtlich, dass wir zumindest in ein Finale kommen, dann schauen wir weiter.“

Neu in der Funktionärsriege ist der Sportliche Leiter Matthias Schenk, der bisher hauptberuflich als Architekt tätig war. Sein Team wird nach dem Rücktritt von Lara Wolf (mit erst 23) ohne Athletinnen antreten. „In Zukunft werden wir vermehrt darauf achten, dass wir unsere Angebote schon im Nachwuchsbereich nachschärfen, dort besonders Athletinnen und junge Mädels ansprechen“, sagte Schenk.