David Alaba (ÖFB)
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Österreich und die neue Selbstsicherheit

Wie für viele seiner Teamkollegen birgt das Testspiel am Dienstag (20.45 Uhr, live in ORF1 – Übertragungsbeginn ist 20.15 Uhr) im Wiener Happel-Stadion gegen Deutschland auch für David Alaba einen besonderen Reiz. Der Kapitän spielte von 2008 bis 2021 bei Bayern München und holte in dieser Zeit 27 Titel. Vor dem Duell mit einigen ehemaligen Mitspielern warnte der 31-Jährige vor „Weltklasseeinzelspielern“, betonte aber auch: „Wir müssen uns vor niemandem verstecken.“

Das Selbstbewusstsein und die neue Selbstsicherheit im ÖFB-Team ist auch vor einem Duell mit einem vierfachen Weltmeister spürbar. "Wir wollen das Jahr natürlich erfolgreich beenden, auch wenn es keine einfache Aufgabe wird“, sagte Alaba am Montag auf der Abschlusspressekonferenz. „Wir sind grundsätzlich eine Mannschaft, die sich vor niemandem verstecken muss. Auf der anderen Seite kennen wir die Stärken der Deutschen. Sie haben Weltklasseeinzelspieler und sind auch als Team gefährlich.“

Die letzten Negativerlebnisse der DFB-Truppe dürfe man nicht überbewerten, betonte der Profi von Real Madrid. „Auch wenn die Ergebnisse zuletzt nicht so waren, wie sie es sich vorgestellt haben, haben sie das Potenzial, erfolgreich Fußball zu spielen.“

ÖFB-Team trifft auf Deutschland

Österreichs Fußballnationalteam will am Dienstag gegen Deutschland im Wiener Ernst-Happel-Stadion die Saison mit einem Sieg beenden. Im Gegensatz zum Erzrivalen hat Österreich eine positive Länderspielbilanz 2023.

Während die Österreicher das Ticket für die Euro 2024 in souveräner Manier lösten, konnte der kommende Turniergastgeber in den jüngsten Testspielen nicht überzeugen. So gab es in den letzten zehn Länderspielen nur drei Siege, aber gleich fünf Niederlagen, darunter eine 1:4-Blamage Anfang September gegen Japan, die Trainer Hansi Flick den Posten kostete.

Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann
IMAGO/motivio
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und DFB-Nationaltrainer Julian Nagelsmann verbinden gemeinsame Zeiten in der deutschen Liga

Rangnick traut Deutschland bei Heim-EM viel zu

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick sah darin aber keinen Grund für Überheblichkeit. „Ich glaube nicht, dass wir in der Favoritenrolle sind. Das spielt auch keine Rolle“, meinte der 65-Jährige. Die Deutschen kassierten am Samstag in Berlin eine 2:3-Niederlage gegen die Türkei. „Doch wenn es nach 20 Minuten 2:0 oder 3:0 für Deutschland gestanden wäre, hätte sich niemand beklagen können“, betonte Rangnick. Mittlerweile sehe man bei der DFB-Elf klar die Handschrift von Julian Nagelsmann.

„Wir haben schon in den ersten Spielen gesehen, welchen Fußball Julian spielen will“, so Rangnick. Er sei überzeugt, dass Deutschland „die Chance und auch das Potenzial“ habe, bei der Heim-EM 2024 eine tragende Rolle zu spielen. „Weil sie die Spielerqualität, aber auch einen absoluten Toptrainer haben“, unterstrich der einstige Bundesliga-Coach, den gleich mehrere Karrierestationen mit Nagelsmann verbinden. Bei Hoffenheim war er Trainer, als der 29 Jahre jüngere Nagelsmann Nachwuchscoach wurde. Jahre später holte Rangnick, damals als Sportdirektor, Nagelsmann zu RB Leipzig – und wurde zum Red-Bull-Mutterkonzern geholt.

Alaba hat nach eigenen Angaben regelmäßigen Kontakt zu Bayern-Profis, mit seinem Real-Kompagnon Antonio Rüdiger gibt es ohnehin einen ständigen Austausch. Dass die Bayern derzeit auf der Suche nach einem Innenverteidiger sind, tangiert Alaba nur peripher, einer Rückkehr an die Isar erteilte er relativ unverblümt eine Absage. "Ich fühle mich in Madrid sehr wohl und habe dort klare Ziele, die ich verfolgen möchte. Der Vertrag des 31-Jährigen beim spanischen Rekordchampion läuft noch bis 2026.