Ada Hegerberg (Lyon)
GEPA/Panoramic/Frederic Chambert
Champions League

St. Pölten nimmt aus Lyon-Pleite viel mit

Dass Olympique Lyon in einer ganz anderen Liga spielt, hat der SKN St. Pölten schon gewusst. Wenig überraschend diktierte der Titelverteidiger in der UEFA Women’s Champions League am Mittwoch klar die Partie, musste sich jedoch am Ende mit einem 2:0 begnügen. „Gegen eine der drei besten Teams der Welt so dagegenzuhalten – Hut ab“, sagte Torfrau Carina Schlüter, die sich gleich mehrmals auszeichnen konnte.

Trotz des durchaus respektablen Resultats gegen den französischen Topclub, der in der ersten Runde Slavia Prag auswärts mit 9:0 überrollt hatte, stehen die SKN-Frauen nach zwei Spieltagen und der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Brann Bergen in der Gruppe B ebenso wie die Tschechinnen noch mit leeren Händen da.

Im Aufstiegsrennen helfen ab sofort nur noch Siege weiter. Am 13. Dezember zu Hause gegen Slavia Prag und am 21. Dezember in Tschechien stehen die beiden Punktelosen im direkten Aufeinandertreffen unter Zugzwang. „Die Niederlage jetzt haben wir eingeplant, die zuvor nicht. Jetzt warten die zwei wichtigsten Spiele, wenn wir um den zweiten Platz mitreden wollen, müssen wir zweimal gewinnen“, verlautete St. Pöltens Trainerin Liese Brancao.

St. Pölten lernt aus Niederlage

Dass Olympique Lyon in einer ganz anderen Liga spielt, hat der SKN St. Pölten schon gewusst. Wenig überraschend diktierte der Titelverteidiger in der UEFA Women’s Champions League klar die Partie, musste sich jedoch am Ende mit einem 2:0 begnügen. Die positiven Erkenntnisse nach der Niederlage überwiegen jedoch bei den St. Pöltnerinnen.

Ihre Hoffnung auf einen Punktverlust von Brann Bergen gegen Slavia erfüllte sich nicht, in Norwegen setzten sich die Gastgeberinnen mit 1:0 durch. Die Differenz von sechs Punkten auf einen Top-Zwei-Platz, der den Einzug ins Viertelfinale bringt, ist schon enorm. „Im Fußball geht es um Ergebnisse, und wir haben noch keine Punkte geholt.“

Szene aus dem Spiel Lyon – St. Pölten
IMAGO/Sports Press Photo
Torfrau Schlüter wurde von Lyon richtig warmgeschossen und bewahrte den SKN mit starken Paraden vor einer höheren Niederlage

„Es hat Spaß gemacht, ich habe es genossen“

„Um möglicherweise noch Zweiter zu werden, brauchen wir dringend welche in den nächsten Spielen, aber das wird schwierig“, meinte Torfrau Schlüter. In Lyon wurde sie nach der Pause so richtig warmgeschossen, mit starken Paraden bewahrte sie ihr Team vor einer höheren Niederlage. „Es ist die Aufgabe einer Torfrau, den Abwehrspielerinnen den Rücken zu stärken. Es hat Spaß gemacht, in so einem großen Stadion zu spielen, ich habe es genossen“, resümierte die Deutsche.

Angesichts des 9:0-Kantersieges von Lyon bei Slavia kann ein Auswärts-0:2 in die Rubrik „Erfolg“ eingeordnet werden. „Ich bin durchaus zufrieden mit unserem Auftritt gegen so einen Topgegner. Wir sind es nicht gewohnt, so viel verteidigen zu müssen, da kann man stolz sein, was am Ende herausgeschaut hat“, sagte Schlüter, nämlich 65:35-Prozent Ballbesitz, 35:4 Chancen, 12:0 Schüsse aufs Tor, 15:3 Schüsse neben das Tor und mit 633 Pässen dreimal so viele gespielt wie St. Pölten.

Nachtragsschlager in heimischer Liga

Die Statistik spiegelt den Spielverlauf wider. „Sie sind einfach auf einem ganz anderen Level als wir“, betonte Schlüter. Dessen war sich auch Brancao schon vorher bewusst gewesen, als sie einen Sieg als „unrealistisch“ bezeichnet hatte. „Mit einer Niederlage kann man nie zufrieden sein, aber ich bin richtig stolz auf die Mannschaft, die Tolles geleistet hat und mit erhobenem Haupt aus dem Stadion rausgehen kann.“ Vor der Fortsetzung der CL-Saison wartet am Sonntag der Nachtragsligaschlager gegen die SPG SCR Altach/FFC Vorderland. Da treten die Niederösterreicherinnen im Kampf um den Herbstmeistertitel mit einem Vorsprung von zwei Punkten als Favorit an.

UEFA Women’s Champions League, Gruppe B, zweite Runde

Mittwoch:

Olympique Lyon – SKN St. Pölten 2:0 (1:0)

Lyon, OL Stadium, SR Sandra Bastos (POR)

Torfolge:
1:0 Van de Donk (4.)
2:0 Balog (47./Eigentor)

Lyon: Endler – Carpenter, Gilles (59./Mbock Bathy), Renard, Bacha – Van de Donk, Egurrola (59./Le Sommer), Horan – Diani (76./Becho), Hegerberg (76./Morroni), Däbritz (76./Marozsan)

St. Pölten: Schlüter – Tabotta, Wenger, Balog, Klein, Touon – Mattner-Trembleau (76./Mastrantonio), Lemesova (60./Johanning), Mikolajova, Zver – Brunnthaler (60./Hillebrand)

Gelbe Karten: keine bzw. Lemesova