Lisa Theresa Hauser
GEPA/Thomas Bachun
Biathlon

ÖSV-Athleten fiebern Auftakt entgegen

Angeführt von Ex-Weltmeisterin Lisa Hauser und Routinier Simon Eder steigen die rot-weiß-roten Biathletinnen und Biathleten an diesem Wochenende in den Weltcup-Winter ein. In Östersund streckt sich der Saisonauftakt über neun Tage, insgesamt zehn Rennen stehen in Schweden auf dem Programm. Den Anfang machen eine Single-Mixed- sowie Mixed-Staffel am Samstag (12.30/14.50 Uhr, live in ORF1 bzw. ORF Sport +). Besonders bei den Frauen werden die Karten nach einer Rücktrittswelle zum Saisonende zumindest ein wenig neu gemischt.

Denn die norwegische Rekordweltmeisterin Marte Olsbu Röiseland beendete im Frühjahr ihre Karriere nach 13 WM-Titeln genauso wie die deutsche Leistungsträgerin Denise Herrmann-Wick und die Französin Anais Chevalier-Bouchet. Am Sonntag brachte die 32-jährige Röiseland Söhnchen Tobias zur Welt und schrieb auf Instagram vom „zweifellos größten Gold“.

Hauser macht sich keine großen Sorgen über fehlende Konkurrenz. „Es sind viele große Stars zurückgetreten, und es werden wieder welche kommen“, sagte die 29-jährige Tirolerin, die in der Vorsaison zwei Weltcup-Siege feierte und Zehnte im Gesamtweltcup wurde. „Irgendeine Französin oder Deutsche wird wieder auftauchen, die genauso tolle Erfolge feiert.“

Weltcup-Auftakt in Östersund

Für Österreichs Biathleten und Biathletinnen beginnt der Winter am Wochenende in Östersund in Schweden mit den gemischten Staffeln. Es ist bereits ein vertrauter Ort für den Weltcup-Auftakt.

Zukunftshoffnung Gandler

Auch eine österreichische Teamkollegin könnte erneut in der Weltspitze anklopfen, Anna Gandler hatte beim Saisonfinale in Oslo mit einem siebenten Platz im Massenstart überzeugt und eine solide Debütsaison mit drei Top-15-Platzierungen gekrönt. Die 22-jährige Tirolerin ist im Aufgebot von Cheftrainer Markus Fischer die große Zukunftshoffnung.

Anna Gandler
GEPA/Thomas Bachun
Anna Gandler soll es in Zukunft für Österreichs Team richten

Auch Hauser freut sich über eine Mitstreiterin im eigenen Team. „Es ist ganz cool, weil sie einen neuen Schwung hineinbringt“, sagte Hauser über die frühere Junioren-Weltmeisterin im APA-Gespräch. Und ein großes Ziel hat Österreichs Aushängeschild schon seit Jahren im Visier: „Für mich ist noch offen, ein Stockerl mit der Frauen-Staffel zu erreichen.“ In Östersund sind neben Hauser und Gandler auch noch Anna Juppe, Tamara Steiner und Kristina Oberthaler dabei. Dunja Zdouc fehlt krankheitsbedingt.

Eder führt ÖSV-Herren an

Bei den Männern gibt nach wie vor der 40-jährige Eder den Ton an, bei den Testwettkämpfen in Obertilliach gewann der Routinier den Sprint gegen die Konkurrenz aus Slowenien, der Schweiz und aus dem eigenen Team. In diesem will sich Felix Leitner im Weltcup wieder etablieren, auch David Komatz peilt nach WM-Silber in der Single-Mixed-Staffel mit Hauser wieder gute Ergebnisse an. Patrick Jakob und Magnus Oberhauser stehen in Schweden ebenfalls im ÖSV-Aufgebot.

Nicht nur die Österreicher werden sich wieder die Frage stellen, ob der norwegische Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Bö überhaupt zu schlagen ist. In der abgelaufenen Saison feierte der 30-Jährige insgesamt 16 Weltcup-Siege bei 19 Starts. Dazu hängte er sich bei der WM in Oberhof fünfmal Gold sowie je einmal Silber und Bronze um. Die größten Konkurrenten im Weltcup sowie bei der Weltmeisterschaft im Februar in Nove Mesto könnten mit Bruder Tarjei Bö und Sturla Holm Laegreid wieder aus dem eigenen Land kommen.

Verbot von Fluorwachs

Genauso wie in anderen Wintersportarten wird auch im Biathlon ab sofort das Fluorwachsverbot umgesetzt. Anders als bei der FIS werden von der IBU bereits vor den Rennen die Ski aller Teilnehmenden mittels Infrarottestgerät überprüft.

Finden sich Fluorspuren über einem festgelegten Schwellenwert, gibt es eine Rote Karte, und die Skier dürfen nicht verwendet werden. Pro Saison darf jeder Athlet bzw. jede Athletin einmalig auf Ersatzski zurückgreifen, bei der zweiten Roten Karte erfolgt ein Startverbot. Schlägt das Testsystem nach einem Rennen an, wird der betreffende Athlet bzw. die betreffende Athletin disqualifiziert.