Bagnaia sicherte sich vor dem Franzosen Johann Zarco seinen siebenten Saisonsieg. Dahinter klassierte sich Brad Binder aus Südafrika auf seiner KTM als bester Nicht-Ducati-Fahrer auf dem dritten Platz, er profitierte von einer Zeitstrafe für Fabio Di Giannantonio. Besonders bitter für den oberösterreichischen Rennstall: Der Australier Jack Miller war mit der Chance auf den ersten Saisonsieg in Führung liegend gestürzt.
Ein Sturz entschied letztlich auch die WM. Denn Martin, der nach dem Sprintsieg am Samstag mit 14 Punkten Rückstand in das letzte Saisonrennen gegangen war, kam bereits in der dritten Runde von der Strecke ab und servierte Bagnaia den Titel auf dem Silbertablett. Wenige Runden später kollidierte der Ducati-Pilot mit der Honda seines Landsmannes Marc Marquez, kam zu Sturz und bescherte Bagnaia damit den Titel. Sowohl Martin als auch Marquez, der einen spektakulären Überschlag hinlegte, blieben unverletzt.
Crash beschert Bagnaia erneut Krone
Der Weltmeister der MotoGP-Klasse heißt so wie im Vorjahr Francesco Bagnaia.
„Es war wirklich hart“
„Unglaublich. Es war nochmal 27 Runden ein Kampf, ich hatte mit den Reifen Probleme, es war wirklich hart. Aber wir haben den Titel und das Rennen gewonnen, das ist fantastisch, und dafür möchte ich allen im Team danken“, sagte der alte und neue Champion danach.
Bagnaia, der zum Zeitpunkt von Martins Ausrutscher geführt hatte, fuhr in der Folge das Rennen kontrolliert zu Ende und verteidigte auch in den Schlusskurven gegen seinen attackierenden Landsmann Di Giannantonio als erster Fahrer seit 2019 den Titel. Damals hatte ausgerechnet Marquez, der Bagnaia nun indirekt zur WM-Krone verhalf, seinen vierten Titel in Folge geholt. Der 26-jährige Weltmeister hatte bereits davor mit sechs Saisonsiegen – darunter jenem beim Grand Prix von Österreich in Spielberg – den Grundstein zur Titelverteidigung gelegt.
KTM ohne Saisonsieg
Der rot-weiß-rote Rennstall KTM erlebte eine MotoGP-Saison ohne Rennsieg, belegte in der Konstrukteurswertung hinter Ducati aber den zweiten Platz. Der Südafrikaner Brad Binder, beim Finale Dritter, raste im Sprint zweimal zum Sieg und beendete das Jahr als WM-Vierter. Für Zuversicht bei den Mattighofenern sorgte auch der 19-jährige Spanier Pedro Acosta, der heuer Moto2-Champion wurde und nächstes Jahr in das KTM-Team von GasGas in die Königsklasse wechseln wird.
Binders Teamkollege Miller schied am Sonntag in Führung liegend aus. „Die Geschichte meines Lebens, was hätte sein können“, sagte Miller, der heuer deutlich hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben war, enttäuscht. „Das Team hat aber das ganze Jahr einen fantastischen Job gemacht.“ Auch KTM-Teammanager Francesco Guidotti sah es ähnlich. „Am Ende müssen wir glücklich sein, weil es eine gute Saison war. Wir waren wieder einmal knapp am Ziel dran, das muss die Motivation für die Arbeit im Winter sein“, betonte der Italiener.