„Salzburg braucht eine außergewöhnliche Leistung, um zu Punkten zu kommen“, sagte Kühbauer, der mit dem Club aus San Sebastian 1998 Ligadritter war. So gut war Real Sociedad in Spanien seither nur einmal (Vizemeister 2003) klassiert. In der Vorsaison gab es Ligarang vier, in der Champions League überzeugte man im Herbst mit dem vorzeitigen Aufstieg ins Achtelfinale. „Für mich ist das keine Überraschung“, betonte Kühbauer. „Die sind so gut – von hinten bis vorne.“
Er lobte besonders die Defensive. „Hinten arbeiten sie wie Tiere, vorne haben sie gute Qualität.“ Dazu bewahre Real Sociedad immer die Kontrolle über ein Spiel. „Sie werden nicht mit offenem Visier hineingehen. Aber wenn sie Räume haben, wird es sehr schwierig.“ Ihre „Riesenqualität“ hätten die Basken bereits Anfang Oktober beim 2:0-Sieg in Salzburg gezeigt. Möglicherweise werden sie zu Hause nicht in Bestbesetzung antreten. „Aber ich kenne ihre Mentalität“, sagte Kühbauer. „Die Punkte wollen sie mitnehmen.“
Fünf Spieler im aktuellen Teamkader
Im jüngsten spanischen Nationalkader stellte Real Sociedad fünf Akteure – mehr als jeder andere Club. Es handelte sich um Torhüter Alex Remiro, Verteidiger Robin Le Normand, die Mittelfeldspieler Martin Zubimendi und Mikel Merino sowie Linksaußen Mikel Oyarzabal. „Er (Oyarzabal) sticht heraus, ein genialer Spieler“, sagte Kühbauer über den zuletzt leicht angeschlagenen Offensivmann. „Vom Fußball-IQ und von den Skills her ist er brutal, einer der Besten.“ Einzig das Tempo fehle dem Sociedad-Kapitän zur absoluten Weltspitze.
Mit Trainer Imanol Alguacil spielte Kühbauer selbst zusammen. Der 52-jährige ehemalige Rechtsverteidiger ist seit Ende 2018 im Amt. „Ein total lieber Kerl, aber ein introvertierter Typ. Er macht eine Toparbeit“, lobte der gleichaltrige Burgenländer. „Er ist ein Baske mit Leib und Seele.“
„Das wird für Salzburg sehr schwer“
Das Stadion in San Sebastian hatte zu Kühbauers Zeiten noch eine Laufbahn. Nach einem 2019 abgeschlossenen Umbau sitzen die bis zu 39.000 Zuschauer in der Reale Arena, wie das Stadion durch eine Sponsorvereinbarung offiziell heißt, nun viel näher am Spielfeld. „Es hat sich viel verändert. Der Club war immer gut, aber mit dem Stadion haben sie es geschafft, eine andere Energie reinzubringen“, sagte Kühbauer. „Es ist ein unglaubliches Stadion – und die Leute sind komplette Fußballnarren. Das wird für Salzburg sehr schwer.“
Um etwas mitzunehmen, müssten sich die „Bullen“ anders präsentieren als in der heimischen Liga. „In Österreich müssen sie das Spiel machen, da tun sie sich schwerer.“ Ein echter Führungsspieler fehle Salzburg in dieser Saison. „Heuer gibt es die Möglichkeit für Sturm und auch für den LASK“, sagte Kühbauer, von dem sich die Linzer im Juni nach Ligaendrang drei getrennt hatten. Sein Vertrag beim LASK läuft aber noch bis Sommer 2024.