Ines Ivancok (Österreich)
AP/NTB/Beate Oma Dahle
Handball-WM

Österreich schlägt Korea in letzter Sekunde

Österreichs Handballerinnen sind nach einer wahren Nervenschlacht erfolgreich in die WM 2023 in Skandinavien gestartet. Das Team von Trainer Herbert Müller setzte sich am Mittwoch im norwegischen Stavanger mit 30:29 (16:12) gegen Südkorea durch. Katarina Pandza wurde in buchstäblich letzter Sekunde zur Matchwinnerin.

Die 21-jährige Pandza, mit acht Treffern auch beste österreichische Torschützin, verwertete am Ende der regulären Spielzeit einen Siebenmeter zum Happy End aus österreichischer Sicht. Nur zehn Sekunden davor war den Südkoreanerinnen der Ausgleich gelungen. Im 22. Duell mit Südkorea war es der erst achte Sieg, der erste seit der WM 2001. Auch damals setzte man sich mit 31:29 ähnlich knapp durch.

„Wir haben das ganze Spiel daran geglaubt. Wir haben schon vorher gesagt, wir gewinnen heute. Das hat man gemerkt auf dem Feld. Wir können es gar nicht glauben, dass wir mit einem Tor gewonnen haben. Das war so unglaublich wichtig für uns. Wir waren so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr“, fasste Josefine Huber, die vier Treffer zum Sieg besteuern konnte, im ORF-Interview die Gefühlslage im Team zusammen.

ÖHB-Damen schlagen Südkorea

Die Österreicherinnen feierten zum Auftakt der WM in Skandinavien einen Last-Minute-Sieg über Südkorea

Österreich trifft nun am Freitag (20.15 Uhr, live in ORF Sport +) auf Mitveranstalter Norwegen, das im ersten Spiel Grönland mit 43:11 deklassierte. Am Sonntag (17.50 Uhr, live in ORF Sport +) warten zum Abschluss der Vorrunde die Außenseiterinnen aus Grönland. Mit dem Erfolg über die Koreanerinnen sind die Österreicherinnen damit schon nach dem ersten Match dem angestrebten Aufstieg in die Hauptrunde sehr nahe.

Südkorea kämpft sich zurück

Die Truppe von Coach Müller lag zunächst nur zu Beginn mit 0:1 in Rückstand, schaffte aber rasch einen 5:2 bzw. 9:3-Vorsprung bis zur elften Minute. Danach nutzten die Südkoreanerinnen aber einige Fehler Österreichs und kamen wieder bis auf 7:9 heran. Bis zur Pause holte Österreich gegen den Asienmeister aber wieder einen Viertorevorsprung heraus.

Nach Seitenwechsel stellte Österreich zwar noch auf 12:17, doch die Asiatinnen wurden stärker und schafften bis zur 38. Minute erstmals seit dem 2:2 den Ausgleich. Nun stand die Partie auf des Messers Schneide, und erstmals seit dem Beginn gerieten die ÖHB-Frauen in der 42. Minute mit 20:21 in Rückstand.

Torfrau Petra Blazek
IMAGO/NTB/Beate Oma Dahle
Torfrau Petra Blazek war bei einigen brenzligen Situationen zur Stelle

Das Spiel blieb bis zum Schluss spannend: Bei 25:26 musste Ines Ivancok für zwei Minuten vom Feld, dennoch gelang es Österreich auf 27:26 zu stellen. Nach einer von mehreren wichtigen Paraden von Torfrau Petra Blazek gelang mit dem 28:26 in der 58. Minute wieder ein Zweitorevorsprung. Bei 29:27 war die Entscheidung immer noch nicht gefallen, Korea gelang der Ausgleich. Erst der Siebenmeter brachte den Sieg.

„Überraschend, aber sehr schön“

„Die Mannschaft hat sich das verdient, weil wir es einfach mehr wollten“, lobte Teamchef Müller die Moral seines Teams, das in der hektischen Schlussphase die Nerven bewahrt hatte: „Südkorea hat uns durch die offensivere Deckung den einen oder anderen Fehler auferzwungen. Die Würfe aus dem Rückraum haben uns in der zweiten Halbzeit etwas gefehlt. Wir feiern hier einen überraschenden, aber sehr sehr schönen Sieg.“

Patricia Kovacs, die mit sieben Toren zweitbeste Werferin hinter Pandza, waren die Glücksgefühle ins Gesicht geschrieben. „Wir haben versucht, über die Abwehr zu kommen, und auch vom Rückraum Tore zu schießen. Das hat am Anfang super funktioniert. Dann war der Kampf einfach da, und wir hatten auch das Quäntchen Glück. Jetzt sind wir megahappy“, sagte Kovacs.

Handball-WM 2023, Gruppe C

Mittwoch:

Südkorea – Österreich 29:30 (12:16)

Stavanger

Tore Österreich: Pandza (8), Kovacs (7), Ivancok (6), Huber (4), Kaiser (2), Dedic, Frey, Wess

Norwegen – Grönland 43:11 (19:7)

Stavanger

Tabelle:
1. Norwegen 3 3 0 0 121:62 6
2. Österreich 3 2 0 1 101:97 4
3. Südkorea 3 1 0 2 79:79 2
4. Grönland 3 0 0 3 50:113 0