Olympische Ringe bei einer Skipiste
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Olympia

IOC empfiehlt Spiele in Frankreich und USA

Die IOC-Führung sieht Frankreich als Gastgeber für die Winterspiele 2030 vor. Die darauffolgende Ausgabe des olympischen Winterspektakels soll 2034 in Salt Lake City stattfinden. Das empfahl die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) um Präsident Thomas Bach am Mittwoch bei einer Sitzung in Paris.

Frankreich, das mit einem Verbund der früheren Wintergastgeber Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) sowie Nizza in das Rennen ging, setzte sich gegen Schweden und die Schweiz durch. Die Schweizer sollen für die Winterspiele 2038 ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewerben. Salt Lake City in den USA für 2034 war schon vor der dreitägigen Sitzung des IOC-Exekutivkomitees so gut wie gesetzt.

Mit den Bewerbern beginnt nun entsprechend dem neuen Auswahlverfahren des IOC mit bevorzugten Ausrichtern der „gezielte Dialog“. In dieser Phase wird nur mit diesen Kandidaten verhandelt, das Olympiakonzept soll zur endgültigen Reife gebracht werden. Im kommenden Jahr erteilt dann die Generalversammlung des IOC den finalen Zuschlag für die Winterspiele 2030 und 2034. Bereits im Oktober hatte die IOC-Session eine Doppelvergabe beschlossen.

IOC-Sitzung in Paris
APA/AFP/Franck Fife
Die IOC-Spitze empfahl in Paris Frankreich als Gastgeber für die Winterspiele 2030 und die USA für 2034

Absagen bringen IOC in Bredouille

Eigentlich hätte bereits bei der IOC-Sitzung im Oktober in Mumbai über den Gastgeber für 2030 entschieden werden sollen. Doch potenzielle Favoriten hatten ihre Bemühungen eingestellt und das IOC damit in die Bredouille gebracht. Das japanische Sapporo verzichtete wegen der Turbulenzen um den Korruptionsskandal rund um die Sommerspiele in Tokio auf seine Bewerbung. Vancouver erhielt keine Garantien für öffentliche Finanzmittel. Salt Lake City wollte für 2030 nur ungern ins Rennen gehen, weil 2028 in Los Angeles schon Sommerspiele in den USA stattfinden.

Zuletzt hatte das IOC daher andere Interessenten ermuntert, einen Anlauf für 2030 zu wagen. Das Schweizer Sportparlament hatte erst in der Vorwoche eine Bewerbung abgesegnet. Auch in Frankreich und Schweden hatten die Olympiaprojekte in den vergangenen Wochen entscheidende Hürden auf dem Weg zu einer Bewerbung genommen.

Winterspiele werden zum Problemfeld

Die nächsten Winterspiele sind für 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo in Italien vergeben. Langfristig allerdings ist das Winterspektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Länder werden laut Berechnungen von Forschern nach 2040 überhaupt noch schnee- und eissicher genug für Winterolympia sein. „Wir müssen diesen dramatischen Einfluss des Klimawandels auf die Winterspiele sehr schnell angehen“, sagte Bach.

In Betracht gezogen wird sowohl die Veränderung des Wettkampfprogramms als auch ein Rotationssystem bei den Ausrichtern. Winterspiele könnten dann abwechselnd nur noch in wenigen Orten mit existierenden Wettkampfstätten und garantiert frostigem Wetter stattfinden.