Ines Ivancok
APA/AFP/NTB/Beate Oma Dahle
Handball-WM

ÖHB-Frauen sparen gegen Norwegen Kräfte

Österreichs Handballnationalteam der Frauen geht nach dem knappen Auftaktsieg bei der WM in Dänemark, Norwegen und Schweden gegen Südkorea als klarer Außenseiter in sein zweites Match. Erneut in Stavanger ist Titelfavorit Norwegen am Freitag (ab 20.15 Uhr, live in ORF Sport +, Beginn 20.30 Uhr) der Gegner. Teamchef Herbert Müller gibt sich vor dem Duell mit den Skandinavierinnen keinen Illusionen hin. „Ich werde da definitiv Kräfte sparen, viel durchwechseln, ergebnisunabhängig arbeiten“, sagte der Deutsche.

„Wir sind nicht dumm und leben nicht in einer utopischen Welt. Wir wissen, was da passieren wird“, meinte Müller. Den Aufstieg in die Hauptrunde wollen die ÖHB-Frauen am Sonntag (18.00 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn ist 17.50 Uhr) in Stavanger gegen Grönland fixieren. Punkte man wie erhofft im dritten Match, würde man zwei Zähler in die Hauptrunde mitnehmen. Müller: „Ein Traum.“

Für ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser sind die Norwegerinnen Favorit auf den Titel. Auch wegen dieser Konstellation bezeichnete Müller den Vergleich mit den WM-Mitgastgeberinnen in einer Pressekonferenz am Donnerstag als „das leichteste Spiel der Weltmeisterschaft. Wir können nur überraschen.“ Er sei sich zudem sicher, dass die Gegnerinnen gegen sein Team auch ein wenig für den weiteren Turnierverlauf proben werden. „Für sie beginnt die WM erst richtig im Viertelfinale.“

ÖHB-Frauen bereit für Norwegen

Nach dem Sieg beim WM-Start gegen Südkorea gehen Österreichs Handball-Frauen mit viel Selbstvertrauen in das zweite Gruppenspiel gegen Norwegen.

Österreich trifft auf „geballte Weltklasse“

In bisher 30 Vergleichen mit Norwegen gab es bei zwei Remis acht Siege und 20 Niederlagen. Das bisher letzte Duell war vor 16 Jahren auch eines auf WM-Bühne, es ging mit 20:33 verloren. Müller war da schon drei Jahre Teamchef. „Die Mädels sind seither stabiler und erwachsener geworden“, zog der 61-Jährige einen Vergleich zu damals. „Wir haben das Gefühl, an einem guten Tag auch mit den ganz Großen mithalten zu können. Aber mit Norwegen treffen wir auf geballte Weltklasse.“

Im weiteren Turnierverlauf gelte es, technische Fehler abzustellen, durch die die Südkoreanerinnen wieder herangekommen und sogar in Führung gegangen sind. „In einer Phase, in der wir Sicherheit haben, dürfen wir nicht diese leichten Bälle herschenken“, verdeutlichte der Langzeittrainer. „Man muss nicht immer nach zehn Sekunden abschließen. Wenn uns das gelingt, haben wir den nächsten Schritt geschafft.“

Von Gegnerinnen wie Norwegen „lernen“

Patricia Kovacs gab an, dass sie und ihre Kolleginnen gegen „Norge“ nichts zu verlieren hätten. „Wir wissen, dass Norwegen sehr gut über die Konter kommt und jeden technischen Fehler beinhart ausnutzt. Es wird definitiv kein leichtes Spiel. Wir sind aber auch bei dieser Weltmeisterschaft, um zu lernen – von Gegnern wie Norwegen.“ Die 27-Jährige sah durch den Startsieg den Team-Hashtag #Heartwork bestätigt: „Wir wollten das als Team, sind über die Mannschaft gekommen.“ Mit sieben Treffern war Kovacs gegen Südkorea Österreichs zweitbeste Torschützin hinter Katarina Pandza (acht Treffer).

Pass von Patricia Kovacs
APA/AFP/NTB/Beate Oma Dahle
Patricia Kovacs war im WM-Auftaktspiel Österreichs zweitbeste Torschützin

Unabhängig vom Ausgang der Norwegen-Partie werden einerseits von Trainerassistenten Erwin Gierlinger schon mögliche Hauptrundengegner beobachtet, andererseits ist für Kovacs auch neben den beiden Punkten bereits viel gewonnen. „Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen und zeigt, dass wir auch Große zu Fall bringen können. Es bringt uns als Mannschaft weiter und zeigt, dass die harte Arbeit im Training Früchte trägt. Wenn du so in eine WM startest, gibt es ein sehr gutes Gefühl.“

Ines Ivancok möchte diesen Aspekt gegen Norwegen noch forciert sehen. „Wir wollen denen ein bisschen Paroli bieten und für uns selbst ein gutes Spiel abliefern, damit wir das gute Gefühl weiter mitnehmen können.“ Josefine Huber kennt das Rezept dafür: „Es ist wichtig, dass wir wieder von Anfang an da sind. Sonst steht es gleich minus acht. Als Abwehrspielerin musst du gegen Norwegen auf alles vorbereitet sein.“