Ski alpin

Brignone behält im Chaos Durchblick

Federica Brignone hat dem Sturm- und Schneechaos von Mont-Tremblant standgehalten und auch den zweiten Riesentorlauf an diesem Wochenende gewonnen. Die Italienerin setzte sich am Sonntag nach einer Aufholjagd im zweiten Durchgang 0,33 Sekunden vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami durch. Weitere sieben Hundertstelsekunden dahinter belegte Mikaela Shiffrin den dritten Platz.

Für die Österreicherinnen gab es wie tags davor nichts zu holen. Als beste schwang Katharina Liensberger mit 1,61 Sekunden Rückstand auf Platz elf ab, Stephanie Brunner (+1,78) wurde unmittelbar vor Elisabeth Kappaurer (1,88) 13. Franziska Gritsch, Zwölfte und beste Österreicherin nach Lauf eins, verlor in der Entscheidung einen Stock und rutschte auf Platz 17 (2,16) zurück.

Brignone, Halbzeitsechste, behielt bei widrigsten Bedingungen den Durchblick und fuhr sogar mit Laufbestzeit zu ihrem insgesamt 23. Weltcup-Sieg, dem zehnten in einem Riesentorlauf. Die slowakische Halbzeitführende Petra Vlhova musste sich letztlich mit Platz fünf (0,67) begnügen. Gut-Behrami, zweifache Saisonsiegerin im Riesentorlauf, und Weltmeisterin Shiffrin wechselten im Finale die Plätze.

1. Federica Brignone (ITA)
2. Lara Gut-Behrami (SUI)
3. Mikaela Shiffrin (USA)

Geteilte Meinungen

„Ich wollte im zweiten Lauf all-in gehen. Im ersten hatte ich einen großen Fehler. Aber ich war sicher, dass ich noch etwas schaffen kann“, sagte Brignone im ORF-Interview. „Das Wetter hat gewechselt und wir haben nichts gesehen. Aber unter solchen Bedingungen habe ich den ganzen letzten Monat trainiert.“ Shiffrin: „Die Sicht war schrecklich. Es waren harte Bedingungen, aber ein guter Kampf.“

Kritisch gab sich auch Gut-Behrami, die meinte: „Es war eigentlich ein absoluter Blödsinn, dass wir gefahren sind. Der zweite Lauf war gefährlich. Ich finde, es macht überhaupt keinen Sinn, wenn man solche Rennen fahren muss.“

„Ich bin ganz happy“

Liensberger zeigte sich ungeachtet der grenzwertigen Bedingungen am Ende zufrieden. „Ich muss noch eine Nuance sauberer fahren und den Schwung auf der Kante fertig fahren. Ich bin ganz happy mit dem, was ich zeigen konnte. Am Start stürmte es richtig. Umso mehr brauchte es Entschlossenheit.“ Kappaurer sagte: „Es hat schon Spaß gemacht, obwohl es brutal schwierig war.“

Die weiteren Österreicherinnen schauten im Finale nur mehr zu. Julia Scheib, Siebente von Killington, war nach zweitbester Zwischenzeit ebenso ausgeschieden wie danach Michaela Heider. Ricarda Haaser (32.), Elisa Mörzinger (37.), Katharina Huber (39.) und Katharina Truppe (42.) waren zu langsam.

Nächster Weltcup-Halt der Damen ist St. Moritz, wo am kommenden Wochenende zwei Super-Gs und eine Abfahrt (jeweils live in ORF1) geplant sind. Die Technikerinnen sind erst wieder am 21. Dezember beim Slalom in Courchevel an der Reihe, nach Weihnachten folgt das Österreich-Gastspiel (Riesentorlauf, Slalom) in Lienz.