Laura Feiersinger (AUT) und Caroline Graham (NOR)
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Nations League

ÖFB-Frauen peilen Klassenerhalt an

Österreichs Fußballerinnen haben in den bisherigen fünf Nations-League-Spielen gezeigt, dass sie sich völlig zu Recht in Liga A befinden. Zum Abschluss bekommt es die ÖFB-Auswahl am Dienstag (19.15 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn 19.00 Uhr) in der NV Arena von St. Pölten mit Norwegen zu tun. Schon ein Punkt reicht, um mit Platz zwei den Verbleib in der höchsten Kategorie zu sichern und sich für eine starke Premierensaison der Nations League zu belohnen.

In Norwegen hatten die Österreicherinnen zum Auftakt in Oslo am 22. September ein 1:1 erkämpft. Ein Ergebnis, das diesmal für großen Jubel sorgen würde, denn damit könnte der Gang ins Play-off vermieden werden, und das realistische Maximalziel wäre dadurch erreicht. Allerdings sind harte 90 Minuten zu erwarten, denn die Norwegerinnen verspüren doppelten Druck. Einerseits ist Rang zwei das große Ziel der Skandinavierinnen, andererseits droht bei einer Niederlage noch der Rückfall auf Platz vier, sollte Portugal gegen Gruppensieger Frankreich überraschend gewinnen. Die Gruppenletzten steigen fix in die Liga B ab.

„Der Druck liegt ganz eindeutig bei Norwegen, weil die Erwartungshaltung bei ihnen viel größer ist, wenngleich wir jetzt die Chance, die sich uns bietet und die wir uns sehr hart erspielt haben, unbedingt nützen wollen“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Zum Start der Nations League wäre der dritte Gruppenplatz zufriedenstellend gewesen, doch mittlerweile würde es sich "tatsächlich als große Enttäuschung“ anfühlen, den zweiten Rang zu verpassen. Das auch aufgrund der starken Auftritte in den Duellen mit Frankreich, die mehr als die beiden Niederlagen (0:1 und zuletzt 0:3) hätten bringen können.

Österreichs Frauen unter Druck

Österreichs Nationalteam kann am Dienstag den Verbleib in der A-Gruppe der Nations League fixieren. Beim abschließenden Heimspiel gegen Norwegen reicht in Sankt Pölten bereits ein Unentschieden, um den zweiten Gruppenplatz hinter Frankreich zu fixieren.

„Wenn ich sehe, wie wir es geschafft haben, uns nach einem frühen Rückstand tolle Chancen herauszuspielen, wo wir Tore machen müssen, muss uns das Mut geben und uns in unserem Handeln bestärken“, betonte die 43-Jährige. Solche Leistungen seien kein Zufall. „Auf dem müssen wir aufbauen. Wir machen eine richtig gute Arbeit, aber die Effizienz fehlt halt noch.“ Im ersten Duell mit Norwegen sorgte Eileen Campbell mit dem Ausgleich in der 72. Minute für einen ÖFB-Punktegewinn. Die Neo-Freiburg-Legionärin soll auch diesmal in der Offensive Akzente setzen.

ÖFB-Frauen-Teamchefin Irene Fuhrmann
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ÖFB-Teamchefin Fuhrmann verfolgt gegen Norwegen ein klares Ziel

„Haben die Siegermentalität in uns“

Obwohl ein Unentschieden genügt, wollen die Gastgeberinnen die Initiative übernehmen. „Auf Unentschieden spielen, das geht nicht. Wir wollen alles daransetzen, dass wir erfolgreich sind, wir haben die Siegermentalität in uns“, sagte Fuhrmann. Ein „Endspiel“ gegen Norwegen ist nichts Neues, bei der EM 2022 in England hatte es im letzten Gruppenspiel einen 1:0-Sieg gegeben. „Es ist ähnlich wie bei der EM, nur geht es nicht um das Viertelfinale, sondern den Ligaerhalt. Das Team, das mehr bereit ist, wird sich durchsetzen“, vermutete die ÖFB-Trainerin.

Nach einem „guten, energievollen“ Abschlusstraining steht nur der Ausfall der am Fuß verletzten Celina Degen fest. Die Innenverteidigerin hatte zuletzt gesperrt gefehlt. Ein Einsatz von Jennifer Klein ist leicht fraglich. Fixer Bestandteil des Teams ist Kapitänin Sarah Puntigam, die mit ihrem Team reüssieren möchte. „Norwegen ist Favorit, wenn man sieht, welche Spielerinnen sie in ihren Reihen haben. Das heißt aber nicht, dass wir nicht den Punkt oder Sieg holen können, den wir noch brauchen“, verlautete die US-Legionärin.

Schwierige Bedingungen

Die Bedingungen werden nicht einfach. Der Fanzuspruch hält sich mit etwas mehr als 1.600 verkauften Karten in Grenzen, dazu ist der Platz aufgrund der winterlichen Verhältnisse alles andere als in einem Topzustand. Das komme laut Fuhrmann wohl den Gästen mehr entgegen. „Wenn ich mir die Platzverhältnisse anschaue, wird das ein richtiger Kampf werden“, meinte Puntigam. Man müsse da eine gute Balance finden, wann man von hinten herausspiele und wann man eher auf Sicherheit gehe.

Fehler darf man sich keine erlauben, kommt doch mit Ada Hegerberg auch eine in Torlaune befindliche Topstürmerin. Der 28-jährigen Lyon-Akteurin gelang beim jüngsten 4:0 gegen Portugal ein Triplepack.