Lisa Theresa Hauser
GEPA/Petter Arvidson
Biathlon

Heimspiel soll ÖSV-Team beflügeln

Das österreichische Biathlonteam versucht diese Woche, den Heimvorteil in Hochfilzen endlich wieder einmal voll auszuschöpfen. In den vergangenen Jahren gab es für Lisa Hauser, Simon Eder und Co. in Tirol wenig zu bejubeln, seit der WM 2017 reichte es zu keinem Podestplatz mehr. Im Weltcup wartet man in den Einzel-Bewerben schon seit 2010 darauf. Ab Freitag (live in ORF1) bieten sich die nächsten sechs Chancen. An der Fanunterstützung und den idealen Bedingungen nach ausgiebigen Schneefällen sollte es nicht scheitern.

Es werden mehr als 25.000 Zuschauer erwartet. Nicht zuletzt wegen des sensationellen Saisonstarts des deutschen Teams werden aber auch viele aus dem Nachbarland anreisen. Bis Sonntag stehen im Pillerseetal für beide Geschlechter Sprint, Verfolgung und Staffel auf dem Programm. „Klarerweise freuen wir uns auf den Heimweltcup, auch wenn das gleichzeitig immer ein wenig Druck mit sich bringt. Wir werden alles geben und sind heiß auf die Rennen zu Hause in Hochfilzen“, bekräftigte ÖSV-Männer-Cheftrainer Vegard Bitnes.

Der Weltcup-Auftakt in Schweden verlief für seine Truppe und auch die österreichischen Frauen durchwachsen. Ex-Weltmeisterin Hauser gelang mit Rang sechs im Einzel ein Spitzenplatz. In den Sprints und Verfolgungsrennen lief das gesamte rot-weiß-rote Team hinterher. In der Staffel überzeugten Eder, Felix Leitner und Co. als Vierte.

Biathlonfestspiele in Hochfilzen

Das österreichische Biathlonteam versucht diese Woche, den Heimvorteil in Hochfilzen endlich wieder einmal voll auszuschöpfen. In den vergangenen Jahren gab es für Lisa Hauser, Simon Eder und Co. in Tirol wenig zu bejubeln, seit der WM 2017 reichte es zu keinem Podestplatz mehr.

Hoffen auf „eine Art Lucky Punch“

„Das Rennen haben wir ausgepresst wie eine Zitrone, und wir haben am Schießstand nahezu perfekt gearbeitet“, sagte der auch mit 40 noch voll mitmischende Eder. Fehlerfreie Schießeinlagen sind für ihn und seine Kollegen wegen der keineswegs perfekten Laufleistungen auch in Hochfilzen quasi Pflicht. Im Idealfall ist laut Eder in der Staffel auch ein Podestplatz möglich. „Der vierte Platz ist nicht unser Zenit, aber müssen eine Art Lucky Punch auspacken. Darauf hoffen wir.“

Simon Eder
GEPA/Petter Arvidson
Routinier Simon Eder gibt auch mit 40 Jahren noch volles Tempo

Auch Bitnes verwies auf die gelungene Staffel, es bestehe dennoch Verbesserungspotenzial, gestand der Norweger. Frauen-Coach Markus Fischer sprach von einem großteils zufriedenstellenden Start, sein Team sei gut gerüstet. „Ich denke, wir sind bereit für die Heimrennen, aber es besteht natürlich immer die Gefahr, dass man sich vor eigenem Publikum selbst zu hohe Erwartungen steckt. Die Vorfreude ist riesig.“

ORF-Fahrplan

Freitag:
11.30 Uhr: 10 km Herren *
14.25 Uhr: 7,5 km Damen *

Samstag:
12.15 Uhr: 12,5 km Verfolgung Herren *
14.45 Uhr: 10 km Verfolgung Damen *

Sonntag:
11.30 Uhr: 4 x 7,5 km Herren-Staffel **
14.15 Uhr: 4 x 6 km Damen-Staffel *

* live in ORF1
** live in ORF Sport +

Indirekt deutete Fischer an, dass in Östersund auch eine suboptimale Ski- und Wachswahl mitgespielt habe. „Man hat auch gesehen, dass die Leistungsdichte nach wie vor extrem hoch ist und man sich kaum einen Fehler am Schießstand oder beim Material leisten kann.“

Aufholbedarf in der Loipe für Hauser

Hauser sieht für sich in der Loipe Aufholbedarf. Die Ergebnisse in Östersund hätten abgesehen vom Einzel ihren Leistungsstand und ihr Gefühl im Laufen eigentlich nicht widergespiegelt. „Deshalb hoffe ich natürlich, dass das jetzt anders ausschaut. Klar, mit dem Laufen bin ich noch nicht zufrieden, am Schießstand dafür umso mehr, vor allem im Einzel, wo ich viermal null geschossen habe“, sagte die Tirolerin.

Das Schießen in Hochfilzen zu duplizieren werde aber schwierig. Denn der komplett anders angelegte Schießstand samt Zulauf hat nicht nur sie kurioserweise schon ziemlich oft geärgert. „Es ist interessant, wir trainieren im Sommer sehr viele Tage da, tun uns aber immer a bissl schwer, im Winter auch so gute Schießleistungen abzurufen. Ich weiß leider auch nicht, woran das liegt, sonst hätte ich es schon des Öfteren anders gemacht.“ Ihr bestes Hochfilzen-Ergebnis ist ein achter Massenstartplatz aus dem Jahr 2020.

Auf Ähnliches hofft sie auch diesmal, es dürfe aber gerne mehr sein. „Natürlich wäre es auch einmal genial, daheim ein richtig tolles Rennen zu haben.“ Das wollen auch ihre Teamkolleginnen um die in Östersund hinter den Erwartungen gebliebene Anna Gandler. Der ÖSV will mit dem Weltcup außerdem eine gute Visitenkarte für die WM-Bewerbung 2028/29 abgeben, wie Generalsekretär Christian Scherer angab.