„Wir sind mit moderatem Tempo zu einer Besichtigungsfahrt unserer Trainingsrunde aufgebrochen. Wie so oft in unserem Sport ist das Licht sehr flach, dazu kommt ein wenig aufgewirbelter Staub von den vorderen Fahrern und schlechte Kontrastverhältnisse. Ich habe zu den Kollegen einen guten Abstand gehalten und bin ein schnelles, aber kein Renntempo gefahren. Ich habe aber eine fünf Meter hohe Abrisskante mit kleinem Gegenhang im Flachen übersehen“, erklärte Walkner.
„Der Aufprall war so enorm, dass ich sehr froh bin, mir keine grobe Rückenverletzung zugezogen zu haben. Die Fußverletzung ist leider schwerwiegend, ich muss mich jetzt auf eine sehr lange Rehaphase einstellen“, betonte der Österreicher vom Krankenbett aus.
Die zehnte Dakar-Teilnahme des Siegers von 2018 muss zumindest aufgeschoben werden. Die legendäre Rallye wird Anfang des kommenden Jahres zum fünften Mal in Saudi-Arabien gefahren und führt von 5. bis 19. Jänner in zwölf Etappen über 5.000 Kilometer.
Bangen um Karriere
Sobald wie möglich solle Walkner nun nach Österreich ins UKH Graz überstellt werden. „Durch die sehr schwerwiegende Verletzung ist es Ziel, dass Matthias in unabsehbarer Zeit sein Bein wieder bestmöglich belasten kann“, schrieb Walkners Managerin und Schwester Eva Walkner. „Ob und wann die sportliche Karriere fortgeführt werden kann, kann zu diesem Zeitpunkt nicht gesagt werden.“
Aus Sicht von KTM-Berater und Walkner-Mentor Heinz Kinigadner steht die Karriere des Mannes aus Kuchl sogar vor dem Ende. „Er ist natürlich total am Boden, so ein Karriereende hat er sich nicht vorgestellt, aber mit dieser Verletzung muss man davon ausgehen, dass es das Karriereende ist“, sagte der ehemalige Motocross-Weltmeister in Ö3.
Erfolge und Verletzungen
Walkner war in den vergangenen Jahren stets einer der Topfahrer bei der legendären Rallye. Neben dem Triumph 2018 stehen zwei zweite Plätze (2017, 2019), ein dritter Rang (2022) sowie insgesamt sechs Top-Ten-Plätze zu Buche. Im Vorjahr hatte Walkner nach einem Sturz auf der vorletzten Etappe wie schon 2015 (erkrankt) und 2016 (Oberschenkelbruch) das Rennen vorzeitig beenden müssen.
Für die Mannschaft von KTM sei es neben einer Fußverletzung von Titelverteidiger Kevin Benavides ein „schwerer Schlag“, wie Teammanager Andreas Hölzl betonte. Benavides werde nach seiner am Sonntag erlittenen Blessur allerdings bis zur Dakar wieder fit sein.