Ähnlich gelassen bewertete Trainer Robert Klauß die miserable Bilanz von Grün-Weiß gegen den Serienchampion. „Ich bin kein Freund davon, extrem weit zurückzuschauen und daraus Schlüsse zu ziehen. Wichtig ist immer die aktuelle Verfassung, und wir sind in guter Verfassung.“
Der Optimismus der Grün-Weißen ist nach dem 1:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz und dem 2:1-Erfolg bei WSG Tirol seit dem Amtsantritt von Klauß gewachsen. Der Deutsche berichtete von äußerst positiven Eindrücken in den jüngsten Trainingseinheiten. „Mit Salzburg kommt der wahrscheinlich schwerstmögliche Gegner, was das Spiel in Ballbesitz betrifft. Trotzdem glaube ich, dass wir die eine oder andere gute Lösung präsentieren können. Es wird darauf ankommen, wie wir unser Spiel auf den Platz bekommen. Wir dürfen auch nicht ins offene Messer laufen“, warnte Klauß.
Der 39-Jährige arbeitete von 2010 bis 2020 bei RB Leipzig, die letzten beiden Jahre davon als Kotrainer der Profis. „Aber ich habe wenig Verbindung zu Salzburg, war zuletzt vor sechs Jahren dort, würde nicht einmal den Weg zum Trainingszentrum finden. Deshalb ist es für mich gar kein besonderes Spiel. Es ist nur deshalb ein besonderes Spiel, weil es das letzte Heimspiel in diesem Jahr gegen den Tabellenführer ist und weil wir die Chance haben, ein tolles Ergebnis zu liefern“, meinte Klauß.
Admiral Bundesliga, 17. Runde
Samstag, 14.30 Uhr:
Rapid – Salzburg
Allianz Stadion, SR Altmann
Mögliche Aufstellungen:
Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer, Auer – Sattlberger, Grgic – Kühn, M. Seidl, Grüll – Burgstaller
Salzburg: Schlager – Dedic, Piatkowski, Baidoo, Guindo – Bidstrup – Capaldo, Sucic, Gloukh – Ratkov, Nene
Rapid vor schwieriger Aufgabe
Um über den Red-Bull-Fußball Bescheid zu wissen, müsse man aber nicht dort gearbeitet haben. „Den Code zu entschlüsseln ist nicht so schwierig. Es auf dem Platz umzusetzen, ist das Schwierige“, erklärte Klauß. „Es gibt Lösungen, die sehen auf der Tafel gut aus, doch die muss man auch auf den Platz bringen.“
Bei Salzburg sieht Klauß aufgrund von Ausfällen und Doppelbelastung gewisse Abstimmungsprobleme in der Viererkette. „Die Frage ist, ob wir das ausnützen können.“ Trotzdem seien die Mozartstädter die „individuell beste Mannschaft der Liga und zu Recht Erster“.
„Einfach nur Punkte holen“
An den Kampf um einen Platz in der Meistergruppe verschwendet Klauß noch nicht allzu viele Gedanken. „Wir haben es komplett in der eigenen Hand. Wichtig ist jetzt einmal das Spiel gegen Salzburg, dann werden wir schauen, wie es im Februar weitergeht. Noch empfinde ich es nicht als ein Rennen um den sechsten Platz. Wir wollen einfach Punkte holen.“
Der frühere Nürnberg-Coach kann beinahe auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Ein Problem gibt es lediglich in der Innenverteidigung, weil Nenad Cvetkovic (verletzt), Terence Kongolo (gesperrt) und Maximilian Hofmann (nach Erkrankung noch nicht matchfit) nicht einsatzbereit sind. Bei den Salzburgern stehen Maurits Kjaergaard (Schulter), Oumar Solet (Oberschenkel) und Aleksa Terzic (Adduktoren) definitiv nicht zur Verfügung. Der Einsatz von Strahinja Pavlovic (Oberschenkelprobleme) ist noch offen.
Salzburg will Auswärtsserie fortsetzen
Salzburg-Trainer Gerhard Struber rechnet mit einer „besonderen Aufgabe, da erwartet uns auf verschiedenen Ebenen viel Widerstand. Für unsere junge Mannschaft sind solche Begegnungen ein wichtiger und spannender Teil in einem Lernprozess, den wir erfolgreich gestalten und bei dem wir unsere Auswärtsserie (23 Auswärtsmatches ohne Niederlage, Anm.) fortsetzen wollen.“ Man wolle als Tabellenführer überwintern, ergänzte der Salzburger, dessen Team zwei Punkte vor Sturm Graz liegt und am Dienstag in der Champions League daheim gegen Benfica Lissabon ums Überwintern im Europacup kämpft.