Xabi Alonso
Reuters/Thilo Schmuelgen
Fußball

Schlager als Duell der Traineraufsteiger

Das Topspiel der 13. Runde der deutschen Bundesliga zwischen dem drittplatzierten VfB Stuttgart und Leader Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr) bringt auch das Duell der beiden Traineraufsteiger dieser Saison: Leverkusens Xabi Alonso, der aus der Bayer-Elf einen Titelkandidaten gemacht hat, und Stuttgarts Sebastian Hoeneß, der den Fast-Absteiger der Vorsaison zu einem Topteam geformt hat.

Alonso ist für Bayer ein Glücksfall. Der ehemalige Weltklassekicker hat seit seinem Einstieg im Oktober 2022 mit seinem Ansporn, seiner Detailarbeit und seinem großen Fachwissen eine Euphorie beim Europa-League-Achtelfinalisten entfacht.

Der frühere Welt- und Europameister hat die in sämtlichen Pflichtspielen dieser Saison noch ungeschlagene Elf um Goalgetter Victor Boniface und den zuletzt angeschlagenen Jungstar Florian Wirtz quasi wachgeküsst. Dabei lebt der 42-Jährige auch seine Disziplin vor.

„Er ist brutal ehrlich zu uns“

Unentwegt hat der Spanier seine Deutschkenntnisse verbessert und damit auch den Draht zum Team. „Er ist brutal ehrlich zu uns. Der Trainer sorgt dafür, dass wir alles richtig einordnen“, erklärte Mittelfeldspieler Granit Xhaka, der eine zentrale Bedeutung in Alonsos Ausrichtung spielt.

Die Leverkusener Fans lieben ihren Trainer aus dem Baskenland. Geschätzt wird seine Arbeit auch in der Clubführung. Der ursprünglich bis 2024 laufende Vertrag wurde bis 2026 verlängert. Sportchef Simon Rolfes ist sich sicher, dass der begehrte Coach auch über die laufende Saison hinaus in Leverkusen bleibt, obwohl Alonso immer wieder als neuer Coach von Real Madrid im Sommer gehandelt wird.

Hoeneß setzt auf Kommunikation

Kommunikation ist auch eine Stärke von Hoeneß, dem Neffen von Bayern-Patriarch Uli Hoeneß. Dem 41-Jährigen, der selbst nur unterklassig kickte, gelang es mit einer Mischung aus Fach- und Sozialkompetenz, die Spieler mitzunehmen. „Eins ist mir einfach wichtig, das ist die Kommunikation, die Führung der Mannschaft“, erklärte Hoeneß kürzlich. „Ich glaube, dass da viel Potenzial drin liegt.“

Sebastian Hoeneß
Reuters/Angelika Warmuth
Nach seinem verunglückten Engagement bei Hoffenheim blühte Sebastian Hoeneß bei Stuttgart auf

So folgt ihm die Mannschaft um Toptorjäger Serhou Guirassy und dessen Sturmpartner Deniz Undav auf seinem Weg. Auch Spieler, die auf der Bank sitzen, üben keine Kritik. Den Höhenflug hätten ihm nach seiner ersten Trainerstation bei Hoffenheim, das sich im Sommer 2022 von ihm trennte, nicht viele zugetraut.

Stuttgart setzt Gegner unter Druck

Spielerisch hat Hoeneß dem VfB einen Ballbesitzfußball und ein intensives Pressing verpasst, das die Gegner enorm unter Druck setzt. Wenn die Stuttgarter den Ball dann haben, kommen sie mit schnellen Kombinationen schnell vor das gegnerische Tor.

Nach dieser rasanten Entwicklung verwundert es nicht, dass Rekordmeister FC Bayern die Entwicklung des gebürtigen Münchners angeblich genau beobachtet. Machen die zwei Trainer mit ihren Mannschaften so weiter, könnten sie neben der Bundesliga auch im DFB-Pokal aufeinandertreffen. Dort stehen beide Clubs im Viertelfinale.

Deutsche Bundesliga, 32. Runde

Freitag, 3. Mai:
Hoffenheim Leipzig 1:1 *
Samstag, 4. Mai:
Dortmund Augsburg 5:1
Wolfsburg Darmstadt 3:0
Bremen Mönchengladbach 2:2
Stuttgart Bayern München 3:1
Köln Freiburg 0:0
Sonntag, 5. Mai:
Union Berlin Bochum 3:4
Frankfurt Leverkusen 1:5
Heidenheim Mainz 19.30 Uhr
* Hoffenheim: mit Grillitsch; Leipzig: Schlager bis 16., Seiwald ab 16., Baumgartner ab 59.

Tabelle: