Ski Alpin

ÖSV-Duo verpasst Abfahrtsstockerl knapp

Mikaela Shiffrin hat am Samstag in St. Moritz einen seltenen Abfahrtssieg gefeiert. Der US-Superstar ließ Favoritin Sofia Goggia (+ 0,15) und deren italienische Landsfrau Federica Brignone (0,17) hinter sich. Österreichs Damen schrammten mit den Plätzen vier und fünf von Cornelia Hütter und Mirjam Puchner am Stockerl vorbei. Stephanie Venier wurde Siebente. Mit Elisabeth Reisinger verletzte sich nach Nina Ortlieb aber die nächste Österreicherin schwer.

Vor allem Hütter, die am Vortag im Super-G Zweite war, fehlten am Ende nur elf Hundertstelsekunden auf den dritten Platz. Die weiteren Österreicherinnen hatten mit der Entscheidung nichts zu tun, Ariane Rädler wurde 16., Christina Ager 21. und Christina Scheyer 27. Einen Tag nach dem schweren Sturz von Nina Ortlieb verletzte sich Elisabeth Reisinger im Mittelteil, wie schwer, war zunächst offen. Später wurde ein Kreuzbandriss bestätigt, damit ist auch ihre Saison gelaufen. Nach einer Pause wurde das Rennen nach 35 Fahrerinnen wegen schlechter Sicht aus Sicherheitsgründen gestoppt. Das Ergebnis wurde gewertet.

Für Shiffrin, die noch bei Traumwetter mit Startnummer drei eine fehlerlose Fahrt hinlegte, ist es indes das Ende einer Durststrecke, hat sie doch nach über eineinhalb Jahren wieder eine Abfahrt gewonnen. Es war ihr vierter Sieg in dieser Disziplin, der erste seit März 2022 in Courchevel. „Es war super heute, ich habe mich großartig gefühlt. Es ist genau so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe“, sagte Shiffrin nach ihrem 91. Weltcup-Sieg im ORF-Interview. „Viele Frauen werden am Renntag noch viel schneller. Ich war nach dem Training nicht sicher, ob alles so bleibt. Ich bin wirklich sehr zufrieden“, sagte die 28-Jährige.

Shiffrin feiert seltenen Abfahrtssieg

Der US-Superstar gewann in St. Moritz zum vierten Mal eine Abfahrt.

Shiffrin baute den Vorsprung im Gesamtweltcup aus. Petra Vlhova ließ das Rennen aus, Lara Gut-Behrami verpasste als 13. die Top Ten. Neue Zweite ist die zweifache Saisonsiegerin Brignone, die im sechsten Einsatz unter die Top Sechs kam. Am Sonntag steht wieder ein Super-G auf dem Programm, das Rennen geht ab 10.30 Uhr über die Bühne, ORF1 überträgt ab 10.20 Uhr live. Am Freitag gewann Goggia.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Sofia Goggia (ITA)
3. Federica Brignone (ITA)

„Der Grundspeed passt“

Die Österreicherinnen präsentierten sich als Team mit den Plätzen vier, fünf und sieben stark, haderten aber mit Fehlern. „Es war das Gleiche wie gestern im Super-G. Ich bin oben nicht ganz reingekommen, hab nicht so den Tritt gefunden, und dann hab ich wieder umgeschaltet, und es ist mit mir echt dahingegangen“, analysierte Hütter, die Bestzeit im vierten Sektor hinlegte. „Dann ist es ist richtig gut gegangen. Ein paar Rutscher waren dabei, das sind die paar Zehntel, die man hinten ist. Aber es stimmt mich extrem positiv, dass der Grundspeed passt, und es macht einfach Spaß, Rennen zu fahren.“

Auch Puchner ließ mit der Startnummer neun Zeit liegen, wie sie nach dem Rennen im Ziel erklärte: „Ich habe den Mittelteil wieder nicht umgesetzt wie vorgenommen, habe wieder zu viel nachgedacht und zu viel Tempo rausgenommen. Es war deutlich besser als gestern. Es passt fürs erste Abfahrtsrennen.“ Luft nach oben sah sie allemal. „Es ist nicht schlecht, aber ich weiß, dass ich absolut mehr draufhabe.“ Am Sonntag bietet sich im Nobelskiort in der Schweiz dann im Super-G noch einmal eine Chance zur Besserung.

Auch Reisinger fällt für restliche Saison aus

Überschattet wurde das Rennen von einer neuerlichen schweren Verletzung einer österreichischen Rennfahrerin. Nach Ortlieb, die im Super-G einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten hat, hat es nun Reisinger nach einem Sturz infolge eines Sprunges mit einem Kreuzbandriss erwischt. Die 27-jährige Mühlviertlerin riss sich bei einem Sturz zum bereits dritten Mal das Kreuzband. Zunächst war ihr Transport mit dem Akja noch als Sicherheitsmaßnahme gewertet worden, später bestätigte sich der nächste Langzeitausfall.