Luis Rubiales küsst Jenni Hermoso
IMAGO/Sports Press Photo
Jahresrückblick

Momente, die für Aufregung sorgten

Im Sportjahr 2023 sind in vielen Momenten gute Nerven gefragt gewesen, denn Aufregung hat es in den abgelaufenen 365 Tagen genug gegeben. Einerseits sorgten sportliche Höchstleistungen und Triumphe dafür, dass der Puls der Fans nach oben schnellte, andererseits war auch wieder der eine oder andere handfeste Skandal dabei. Den größten Eklat löste dabei ein Kuss aus.

Luis Rubiales küsst Jenni Hermoso
IMAGO/Sports Press Photo
Ein skandalöser Kuss: Luis Rubiales war vor dem Finale der WM 2023 in Australien und Neuseeland nur Fußballinsidern bekannt. Doch weil der damalige spanische Verbandspräsident nach dem Gewinn des Titels Weltmeisterin Jennifer Hermoso zu einem Kuss auf den Mund nötigte, erlangte der 46-Jährige fragwürdige Berühmtheit und sorgte für die meistdiskutierte Szene des Jahres. Uneinsichtig bis zum Schluss wurde Rubiales erst Wochen später aus dem Amt entfernt.
Spanische Spielerinnen jubeln
Reuters/Hannah Mckay
WM-Triumph mit Schatten: Rubiales stahl mit seinem Kuss auch den eigentlichen Hauptdarstellerinnen der ersten Fußball-WM der Frauen „down under“ das Rampenlicht. Denn die Spanierinnen holten sich bei ihrer erst dritten Teilnahme den Titel. Olgar Carmona sorgte im Finale von Sydney für den 1:0-Erfolg über die favorisierten Europameisterinnen aus England. Doch Rubiales’ Fehlverhalten hing und hängt wie ein Schatten über dem Triumph.
Mikaela Shiffrin jubelt mit Team
GEPA/Harald Steiner
Rekordfrau: Mikaela Shiffrin schrieb am 11. März im schwedischen Aare die Rekordbücher der alpinen Skigeschichte neu. Dort, wo sie ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, triumphierte die Ausnahmekönnerin aus den USA elf Jahre später zum 87. Mal im Weltcup und löste damit Ingemar Stenmark als erfolgreichsten Menschen auf zwei Brettln ab.
Marco Odermatt mit Kristallkugeln
GEPA/Mathias Mandl
Marco setzt alle matt: Was Mikaela Shiffrin bei den Frauen, war im Skiwinter 2022/23 Marco Odermatt bei den Männern. Im Riesentorlauf fast unbezwingbar und auch im Super-G und der Abfahrt immer vorne dabei, löste der Schweizer mit 2.042 Punkten im Gesamtweltcup Hermann Maier an der Spitze der Rekordliste bei den Herren ab. Mit seinen 13 Saisonsiegen stellte er sich auf eine Stufe mit Maier, Stenmark und Marcel Hirscher. Mit zweimal Gold war Odermatt auch der König der WM in Courchevel.
Pistenarbeiter in Cervinia
Reuters/Angelika Warmuth
Wetterkapriolen regen auf: Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Skisport polarisierten auch im vergangenen Jahr – vor allem dank der offensichtlichen Wetterkapriolen. Waren es eine Saison davor akuter Schneemangel und Frühlingsgefühle auf den Pisten, fiel der Start in die neue Saison speziell im Speed-Bewerb regelrechten Winterstürmen zum Opfer. Die geplanten Rennen im Schatten des Matterhorns waren ein perfektes Beispiel.
Gerhard Milletich
GEPA/Michael Zemanek
Kurzzeitpräsident: Ende Jänner fanden aufregende Monate für den Österreichischen Fußballbund (ÖFB) abseits des Rasens ihr Ende. Gerhard Milletich trat nach etwas mehr als einem Jahr im Amt zurück, nachdem er wegen Berichten über Inseratenkeilerei für sein Unternehmen unter Ausnützung seiner ÖFB-Funktion unter Druck geraten war. Zum Nachfolger wurde im April der Kärntner Klaus Mitterdorfer gekürt.
Max Verstappen jubelt mit Team
APA/AFP/ANP/Koen Van Weel
Formel Orange: Aufregend war die Saison 2023 nur ansatzweise, denn Max Verstappen dominierte die WM wie kaum ein Fahrer zuvor. Gleich 19 der 22 gefahrenen Rennen entschied der Niederländer für sich. Weil auch Sergio Perez zwei Grands Prix gewann, standen feucht-fröhliche Siegesfeiern bei Red Bull an der Tagesordnung.
Feuerwerk von der Tribüne
ORF/Bernhard Kastler
Feuriges Finale: Das Finale des Uniqa-ÖFB-Cups zwischen Sturm und Rapid hatte nicht nur auf dem Rasen Brisanz, denn auch die Fans beider Lager hoben das Thema „Protest gegen Pyrotechnikverbot“ auf eine neue Stufe. Die Feuershow vor dem Anpfiff erinnerte an Bilder aus Südamerika, nach dem 2:0-Sieg brannten aber nur bei Sturm die Wunderkerzen.
Felix Gall mit Fans
APA/AFP/Marco Bertorello
Pedalritter im Rampenlicht: Felix Gall ließ im Sommer den Puls der österreichischen Radfans höherschlagen. Der Osttiroler gewann nach einem Husarenritt die Königsetappe der Tour de France und trug sich als erst vierter Pedalritter in die Siegerliste der „Großen Schleife“ ein. Als Belohnung durfte sich Gall auch den Niki für den Sportler des Jahres auf den Gepäcksträger binden.
Jan Ullrich
IMAGO/Sven Simon
Überfälliges Geständnis: Nach jahrelangem Schweigen schaffte es Jan Ullrich im November doch, seine Dopingvergehen während seiner aktiven Laufbahn zuzugeben. Der gefallene Sieger der Tour de France 1997 wollte damit allerdings weniger sein Gewissen erleichtern als eine Dokumentation über seine Person promoten.
Manchester City Parade
Reuters/Phil Noble
Dreifache Freude in Manchester: Nach mehreren vergeblichen Anläufen durften sich die Scheichs in den Vereinigten Arabischen Emiraten über den ersten Champions-League-Triumph von Manchester City freuen. Mehr noch, die Mannschaft rund um Torjäger Erling Haaland holte das seltene Triple aus Königsklasse, Meistertitel und Cupgewinn. Kein Wunder, dass in den Straßen Manchesters die Post abging.
Napoli-Fans jubeln
AP/Andrew Medichini
Eruption unter dem Vesuv: Nachdem der SSC Napoli zum ersten Mal seit 1990 wieder den italienischen Scudetto erobert hatte, durfte der Vesuv zuschauen, wie in Neapel die Titelparty einem Vulkanausbruch glich.
Faf de Klerk, Beauden Barrett und Scott Barrett
Reuters/Peter Cziborra
Rugby-Spektakel mit Nägelbeißgarantie: Mit einem knappen 12:11-Sieg im Finale gegen die neuseeländischen „All Blacks“ verteidigte Südafrika nicht nur seinen WM-Titel, sondern krönte sich mit dem vierten Triumph auch zum Rekordweltmeister. Der Weg der „Springboks“ zum Pokal war dabei nichts für schwache Nerven, denn in jedem Spiel der K.-o.-Runde entschied jeweils nur ein Punkt zugunsten Südafrikas.
Fans im Stadion
AP/Mahesh Kumar A.
Enttäuschter „Hexenkessel“: 92.453 Fans sorgten im Narendra Modi Stadium im indischen Ahmedabad beim Finale der Kricket-WM 2023 für den gerne zitierten „Hexenkessel“. Am Ende wurden die Hoffnungen Indiens auf den Titel enttäuscht, denn Australien sicherte sich trotz des Gegenwinds von den Tribünen zum sechsten Mal die WM-Krone.