Maria Mikolajova (St. Pölten) im Zweikampf mit Diana Bartovicova (Slavia Prag)
GEPA/Walter Luger
Champions League

St. Pöltnerinnen holen ersten Punkt

Die „Wölfinnen“ des SKN St. Pölten haben in der laufenden Champions League erstmals angeschrieben. Österreichs Serienmeisterinnen trennten sich am Mittwoch am dritten Spieltag in Gruppe B daheim von Slavia Prag nach hartem Kampf 0:0 und holten damit den ersten Punkt.

Vor 762 Zuschauerinnen und Zuschauern hatten die St. Pöltnerinnen in der 37. Minute durch Melanie Brunnthaler einen Stangenschuss zu verzeichnen. Speziell nach der Pause durften sich die heimischen Meisterinnen aber bei Torfrau Carina Schlüter bedanken, dass nach den Niederlagen gegen Brann Bergen und Olympique Lyon am Ende der erste Punkt zu Buche stand.

Im Kampf um einen Platz im Viertelfinale war die Nullnummer aber ein weiterer Rückschlag. In der Tabelle der Gruppe B liegen die Niederösterreicherinnen weiter klar hinter den ersten zwei Aufstiegsrängen. Auf Brann Bergen fehlen nach drei Spieltagen fünf Punkte. Bereits mit einem Bein im Viertelfinale steht Olympique Lyon. Die Rekordgewinnerinnen der Champions League feierten mit einem 3:1 über Bergen den dritten Sieg im dritten Spiel. Bereits am Donnerstag in einer Woche (21.00 Uhr) steht für St. Pölten das Rückspiel gegen Slavia in Prag an.

Torfrau Carina Schlueter (St. Pölten) fängt einen Ball
GEPA/Walter Luger
Torfrau Schlüter trug wesentlich zum ersten Punktegewinn der St. Pöltnerinnen bei

Brunnthaler im Mittelpunkt

„Wölfinnen“-Trainerin Liese Brancao schickte die gleiche Startelf auf den Platz, die zuletzt beim 0:2 in Lyon begonnen hatte. Die Hoffnung der Brasilianerin, das Spiel von Anfang an in die Hand zu nehmen und zu dominieren, erfüllte sich aber nicht. Die Gastgeberinnen fanden schwer in die Partie. Schlüter musste früh einen Schuss von Tereza Krejcirikova entschärfen und hatte Glück, dass der Nachschuss von Michaela Khyrova im Außennetz landete (4.). Ein Weitschuss von Franny Cerna ging knapp drüber (21.), einen Abschluss von Haleigh Stackpole konnte Schlüter zur Ecke abwehren (24.).

Nach einer halben Stunde ging Brunnthaler nach einem Zweikampf mit Diana Bartovicova zu Boden, statt einer womöglich Roten Karte wegen Torraubs und Freistoß ließ die portugiesische Schiedsrichterin Catarina Campos sehr zum Ärger der St. Pöltnerinnen weiterspielen. Brunnthaler rückte kurz darauf wieder in den Mittelpunkt. Nach herrlichem Laufpass von Maria Mikolajova traf die Stürmerin zuerst die Stange und im Nachschuss Abwehrspielerin Lucie Bendova, die für ihre Torfrau den Ball blocken konnte (37.).

Schlüter hält Punkt fest

Nach Wiederbeginn änderte sich wenig am Spielgeschehen. Ein Brunnthaler-Volley ging vorbei (49.). Auf der anderen Seite rettete Schlüter bei einem Xio-Schuss (56.). St. Pöltens „Jokerin“ Rita Schumacher verfehlte einmal (64.) das Gehäuse, blieb sonst aber harmlos. Im Finish war Slavia dem Sieg klar näher, Schlüter parierte in der 92. Minute noch einmal glänzend.

Damit konnte immerhin die dritte Niederlage nach dem bitteren Auftakt-1:2 gegen Bergen und 0:2 bei Lyon verhindert werden. Und Slavia, das zuvor 0:9 gegen Lyon und 0:1 in Bergen verloren hatte, konnte auf Distanz gehalten werden. Wie 2022 in St. Pölten (1:1) gab es im direkten Heimduell mit Slavia eine Punkteteilung.

Stimmen zum Spiel:

Liese Brancao (St.-Pölten-Trainerin): „Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung, ein Punkt in der Champions-League-Gruppenphase ist zwar immer super, hilft uns aber leider nichts. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil der Matchplan vor allem erste Halbzeit nicht gut geklappt hat. Wir waren zu weit weg vom Gegner.“

„Unser Plan war, den Gegner komplett unter Druck zu setzen, das haben wir aber nicht geschafft und wir haben auch nicht gezeigt, dass wir das wollen. Auch mit dem Ball haben wir zu wenig nach vorne gespielt, uns zu wenig getraut, das nervt ein bisschen. Sie haben insgesamt mehr Chancen gehabt, aber die Topchance war auf unserer Seite.“

Carina Schlüter (St.-Pölten-Torfrau): „Ich bin traurig, es hätte mehr drinnen sein müssen, wir haben unser Spiel aber nicht auf den Platz gebracht, uns zu wenig Chancen herausgespielt und die wenigen, die wir hatten, nicht genutzt. Es war auch ein bisschen Pech dabei, aber die Chancen muss man auf diesem Niveau eben auch nutzen.“

Karel Pitak (Slavia-Trainer): „Ich bin sehr glücklich mit der Leistung. Einziges Manko war die Chancenauswertung. Wir hatten sehr viele Möglichkeiten, haben aber leider alle vergeben. Wir hätten es uns absolut verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen. St. Pölten hat uns nicht überrascht, genau so gespielt, wie wir es erwartet hatten. Wir haben gewusst, dass wir gewinnen müssen, um eine realistische Chance auf den Aufstieg zu haben, leider ist es nur ein Punkt geworden.“

UEFA Women’s Champions League, Gruppe B, dritte Runde

Mittwoch:

SKN St. Pölten – Slavia Prag 0:0

NV-Arena, 762, SR Campos (POR)

St.Pölten: Schlüter – Tabotta, (46./Schumacher), Balog, Klein, Touon – Wenger, Lemesova, Mikolajova – Mattner-Trembleau, Brunnthaler, Zver (84./Hillebrand)

Slavia Prag: Lukasova – Slajsova, Bendova, Bartovicova, Xiao – McLaughlin, Krejcirikova (62./Surnovska) – Stackpole (62./Moravkova), Cerna (72./Szewieczkova), Khyrova (88./Ruzickova) – Krivska (88./Nekesa)

Gelbe Karten: Tabotta bzw. Surnovska