Ski alpin

Hütter fährt in Abfahrt aufs Podest

Cornelia Hütter hat sich am Samstag ihren zweiten Podestplatz in dieser Saison gesichert. Nach Rang zwei beim Super-G in St. Moritz fuhr die 31-jährige Steirerin bei der Abfahrt in Val d’Isere auf den dritten Platz. Den Sieg sicherte sich Jasmin Flury. Die Abfahrtsweltmeisterin von 2023 setzte sich bei ihrem ersten Weltcup-Sieg in dieser Disziplin 0,22 Sekunden vor ihrer Landsfrau Joana Hählen durch. Hütter hatte einen Rückstand von 0,24 Sekunden und sorgte damit für das erste Stockerl für die ÖSV-Damen seit knapp einem Jahr.

In Abwesenheit von Mikaela Shiffrin, die nach ihrem Abfahrtssieg in St. Moritz in Frankeich nur am Sonntag im Super-G (11.00 Uhr, live in ORF1) antreten wird, fuhr Sofia Goggia auf den vierten Platz (0,44). Die Slowenin Ilka Stuhec, die das einzige Abfahrtstraining vor Flury für sich entschieden hatte, landete auf dem fünften Platz (0,73). Vor allem die Schweizerinnen zeigten sich stark. Priska Nufer wurde Sechste (0,76), Corinne Suter Neunte (1,00) und Lara Gut-Behrami Elfte (1,07).

Aber auch die Österreicherinnen konnten überzeugen. Zweitbeste ÖSV-Läuferin wurde Ariane Rädler. Die 28-jährige Vorarlbergerin fuhr mit Nummer 27 noch auf den siebenten Rang (0,92). Mirjam Puchner wurde Zehnte (1,03). Die 31-jährige Salzburgerin hatte das Podest in Griffweite, ehe ihr im unteren Teil ein Fehler unterlief. Christine Scheyer wurde 18. (1,53). In die Top 30 fuhren Michelle Niederwieser als 23. (1,70) und Christine Ager als 28. (2,12). Keine Weltcup-Punkte gab es für Sabrina Maier (31./2,55), Emily Schöpf (35./2,82), Lena Wechner (42./3,66) und Nadine Fest (43./4,07). Michaela Haider schied aus. Stephanie Venier fehlte wegen einer Erkrankung.

1. Jasmin Flury (SUI)
2. Joana Hählen (SUI)
3. Cornelia Hütter (AUT)

„Das war ein Adrenalinkick“

Das Rennen in Val d’Isere wurde für die Damen zur Mutprobe, präsentierte sich die Strecke im Vergleich zum Training doch schneller, schwieriger und unruhiger. „Das war heute ein Adrenalinkick. Es hat einen voll runtergeschlagen, man musste sich voll reinklemmen. Es war egal, ob einen Meter links oder rechts. Hauptsache, man hielt die Ski auf Zug. Und das musste man kontrolliert durchziehen“, sagte Hütter im ORF-Interview.

Der Steirerin gelang das sehr gut. Hütter lag lange auf Kurs Richtung Platz zwei, ehe sie unten noch ein wenig Zeit auf Hählen einbüßte. Mit Rang drei war sie aber sehr zufrieden. „Wir haben auch mit dem Material bisschen taktiert. Es ist voll gut aufgegangen. Das letzte Alzerl, warum es nicht für ganz vorne gereicht hat, waren ein paar Fehler von mir. Ich habe es wirklich probiert, ich kann mir nichts vorwerfen“, erklärte Hütter, die in St. Moritz Vierte gewesen war. Zuletzt hatten Anfang Dezember 2022 in Lake Louise mit den Rängen zwei (Nina Ortlieb) und drei (Hütter) zwei Österreicherinnen den Sprung aufs Stockerl geschafft.

Flury, die in jedem Teilabschnitt in den Top Drei lag, lieferte vor allem im technisch schwierigen Mittelteil eine tadellose Fahrt ab. Der Lohn für die 30-Jährige war der zweite Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Ihr bisher einziger Triumph lag bereits sechs Jahre zurück. Am 9. Dezember hatte Flury beim Heim-Super-G in St. Moritz gewinnen können. „Das Gefühl war sicher bei keinem gut. Ich habe einfach versucht, sauber auf dem Ski zu bleiben“, erklärte die Schweizerin.

Freude bei Rädler, Frust bei Puchner

Rädler schaffte ihrerseits mit Rang sieben ihr bestes Weltcup-Resultat seit fast zwei Jahren. „Das Ziel war Top 15. In der Abfahrt fühle ich mich zurzeit total wohl, die Freude ist riesengroß. Das war keine Wohlfühl-Abfahrt, aber ich mag das eh so“, erklärte die Vorarlbergerin.

„Oben hui, unten pfui“, bilanzierte Puchner ihre Abfahrt. „Der Anfang hat gepasst, aber beim Tunnelsprung bin ich brutal weit rausgekommen. Danach waren Tore, wo man den Speed mitnimmt, da war ich nur noch hintennach. Da habe ich in einem Teilabschnitt alleine sieben Zehntel verloren. Irgendwann muss ich es zusammenkriegen, dass ich von oben bis unten meine Leistung abrufe“, sagte Puchner.