Für Olympiasieger Karl war es nach Rang drei am Donnerstag in Carezza ebenfalls im Parallelrennen der Abschluss einer perfekten Woche. Der 38-Jährige setzte sich als jüngster Teilnehmer des Halbfinales erst gegen den Südtiroler Roland Fischnaller durch, ehe er seinen 43-jährigen Teamkollegen Prommegger im Finale in Schach hielt. Bereits zuvor waren im Achtelfinale Fabian Obmann, Matthäus Pink und Alexander Payer auf der Strecke geblieben.
„Ein Sieg fühlt sich immer toll an. Aber mit zwei guten Freunden am Stockerl zu stehen, ist einfach großartig. Wir sind drei der ältesten im Weltcup. Wir lachen da drüber, schaut so aus, als bräuchtest du in Cortina ein bisschen Erfahrung“, sagte Karl, der hier zum ersten Mal im Weltcup triumphierte – zum 20. Mal insgesamt. Prommegger stimmte seinem Landsmann zu. „Beim Parallelfahren brauchst du Erfahrung, weil alles so knapp zugeht“, sagte der Salzburger.
Fischnaller prolongiert unglaubliche Heimserie
Freuen durfte sich aber auch Fischnaller. Der italienische Lokalmatador, der sein Heimrennen bereits fünfmal gewonnen hatte, schaffte es als Dritter auch bei seinem zehnten Antreten in Cortina zum zehnten Mal auf das Podest. "Ich habe schon vor Monaten gesagt, dass wir den Roli hier in Cortina nicht mehr gewinnen lassen müssen. Ich habe gegen ihn im Steilhang gut Druck aufbauen können. Wir haben beide Fehler gemacht, am Ende war ich der Glücklichere“, sagte Karl.
Trotz des Sieges von Karl war die österreichische Hymne in Cortina nicht zu hören. Die Veranstalter spielten nämlich bei der Siegerehrung die australische Hymne ab. Karl nahm die Verwechslung mit Humor. Der Sieg bei den Frauen ging wie schon zum Auftakt an die Deutsche Ramona Hofmeister, die Lokalmatadorin Lucia Dalmasso auf den zweiten Platz verwies. Schöffmann verpasste den Endlauf gegen Dalmasso denkbar knapp um eine Hundertstelsekunde, im kleinen Finale setzte sich die WM-Bronze-Gewinnerin 2023 souverän gegen die Tschechin Zuzana Maderova durch.
Hämmerle dreht Spieß um
Im Cross drehte Hämmerle den Spieß rund zwei Wochen nach seinem zweiten Platz beim Weltcup-Start in Les Deux Alpes, als er knapp den Kürzeren gezogen hatte, diesmal um. Der Vorarlberger setzte sich nach Fotofinish-Entscheidung gegen den Australier Adam Lambert durch. Rang drei ging an den Kanadier Eliot Grondin, der zum Auftakt knapp den Sieg davongetragen hatte.
Mit seinem 16. Erfolg im Weltcup schloss sich für Hämmerle auch der Kreis. Denn in Cervinia hatte der 30-Jährige vor genau einem Jahr auch seinen bisher letzten Weltcup-Triumph geholt, danach folgte eine schwierige Zeit mit einigen Verletzungen. Nun ist Hämmerle aber wieder zurück an der Spitze – auch im Weltcup. Denn mit dem Erfolg in Cervinia übernahm der Vorarlberger auch das Führungstrikot von Auftaktsieger Grondin.
„Es war extrem eng. Zum Glück bin ich ohne Sturz runtergekommen“, meinte der Olympiasieger und Vizeweltmeister von 2021 in einer ersten Reaktion. Seine Landsleute Andreas Kroh, David Pickl, Jakob Dusek und Julian Lüftner scheiterten bereits im Viertelfinale.
Schweizer Premiere bei den Damen
Bei den Frauen gab es für Österreich nichts zu holen. Pia Zerkhold wurde im kleinen Finale Dritte und damit Gesamtneunte. Den Sieg holte sich die Schweizerin Sina Siegenthaler, die sich vor dem australischen Duo Belle Brockhoff und Josie Baff durchsetzte und erstmals im Weltcup vom obersten Stockerl jubelte