Biathlon

„Schreckschuss“ überschattet WM-Probe

Die abschließenden Massenstart-Bewerbe des Testlaufs für die WM 2025 im schweizerischen Lenzerheide sind am Sonntag von einem „Schreckschuss“ überschattet worden. Beim Trockentraining im Hotel löste sich bei der Waffe des Norwegers Sturla Holm Laegreid ein Schuss, der zum Glück ohne Folgen blieb. Dem 26-Jährigen droht trotzdem auch ein juristisches Nachspiel.

Laegreid, Zweiter des Gesamtweltcups der vergangenen Saison, musste aufgrund des gefährlichen Zwischenfalls im Teamhotel mit einer versehentlichen Schussabgabe beim Massenstart über 15 km und dem von Johannes Thingnes Bö angeführten norwegischen Dreifachtriumph zuschauen. Der 26-Jährige hatte bereits am Freitag in der Unterkunft während einer Trockenübung vor dem Sprintwettkampf eine Patrone aus seinem vermeintlich ungeladenen Gewehr abgefeuert. Das Projektil schlug in eine Wand ein. Verletzt wurde dabei niemand.

Aufgrund des eklatanten Verstoßes gegen die Sicherheitsbestimmungen wurde der am Samstag von der Schweizer Polizei einvernommene Laegreid vom Bewerb am Sonntag ausgeschlossen. Die Internationale Biathlonunion (IBU) kündigte außerdem weitere Untersuchungen des Zwischenfalls in Zusammenarbeit mit Schweizer Behörden an und behielt sich weitere Sanktionen gegen den Norweger vor. Auch eine Geldstrafe droht ihm. Man werde Laegreid wegen „unvorsichtigen Umgangs mit Waffen“ anzeigen, sagte ein Polizeisprecher.

Aufregung um Laegreid

Im Biathlonweltcup sorgte beim abschließenden Massenstart-Bewerb im schweizerischen Lenzerheide der Norweger Sturla Holm Laegreid für Aufregung. Beim Trockentraining im Hotel löste sich bei seiner Waffe ein Schuss, der glücklicherweise ohne Folgen blieb. Der Sieg ging unterdessen an Laegreids Teamkollegen Johannes Thingnes Bö.

Laegreid zeigte sich in einer IBU-Mitteilung reumütig. „Dieser Vorfall tut mir zutiefst leid, und ich entschuldige mich aufrichtig bei der gesamten Biathlon-Familie, meinen Teamkollegen und dem Hotelbesitzer für das, was passiert ist. Das ist eine brutale Erinnerung für mich und alle Biathlon-Athleten, wie wichtig Sicherheitsrichtlinien wirklich sind“, wurde der Norweger zitiert. Der Staffelolympiasieger hatte am Samstag in der Lenzerheide-Verfolgung als Dritter und in der Vorwoche in Hochfilzen als Zweiter seine ersten Podestplätze der Saison geholt.

Dominatoren legen nach

Auch ohne Laegreid dominierten die Norweger das Rennen am Sonntag. Bö setzte sich trotz zweier Schießfehler vor seinem Teamkollegen Johannes Dale-Skjevdal und seinem Bruder Tarjei Bö durch und feierte seinen bereits 71. Sieg in seinem Einzel-Rennen. Für den Weltcup-Titelverteidiger war es der dritte Erfolg in den jüngsten vier Rennen, nur im Sprint in Lenzerheide hatte sich der Norweger dem Deutschen Benedikt Doll geschlagen geben müssen.

Das österreichische Duo spielte nur eine Nebenrolle. Felix Leitner kam im elitären 30er-Feld nur auf Platz 27, David Komatz belegte mit Rückenproblemen Rang 29. Bei den Damen kam die einzige österreichische Starterin Tamara Steiner als 30. und Letzte ins Ziel. Der Sieg ging beim WM-Testlauf für die Titelkämpfe 2025 so wie in den beiden Rennen davor an die Französin Justine Braisaz-Bouchet, die die beiden schwedischen Schwestern Elvira und Hanna Öberg auf die Plätze verwies.

Weltcup in Lenzerheide

Herren-Massenstart (15 km):
1. Johannes Thingnes Bö NOR 35:00,1 2 *
2. Johannes Dale-Skjevdal NOR + 14,6 1
3. Tarjei Bö NOR 21,8 1
4. Martin Ponsiluoma SWE 43,5 1
5. Vetle Sjastad Christiansen NOR 49,8 3
6. Vebjörn Sörum NOR 51,1 3
7. David Zobel GER 58,1 2
8. Michal Krcmar CZE 58,2 1
9. Tomasso Giacomel ITA 58,3 4
10. Andrejs Rastorgujevs LAT 58,9 0
27. Felix Leitner AUT 3:06,7 3
29. David Komatz AUT 3:58,2 3
* Schießfehler = Strafrunden
Damen-Massenstart (12,5 km):
1. Justine Braisaz-Bouchet FRA 36:04,6 0*
2. Elvira Öberg SWE + 5,5 2
3. Hanna Öberg SWE 10,6 2
4. Lisa Vittozzi ITA 29,1 0
5. Ingrid Landmark Tandrevold NOR 29,7 2
6. Julia Simon FRA 43,1 3
7. Franziska Preuß GER 46,4 0
8. Juni Arnekleiv NOR 46,4 1
9. Sophie Chauveau FRA 1:11,2 2
10. Linn Persson SWE 1:24,1 3
30. Tamara Steiner AUT 4:51,3 4
* Schießfehler = Strafrunden