Marco Schwarz
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Ski alpin

Strapazen lohnen sich für Allrounder Schwarz

Marco Schwarz hat am Montag auf der Gran-Risa-Piste den dritten Podestplatz und seine sechste Top-Ten-Platzierung in diesem Winter eingefahren – bei erst sieben beendeten Rennen im Skiweltcup wohlgemerkt. Im RTL übertrumpfte nur Marco Odermatt den Österreicher. „So weit, so gut“, zog Schwarz nach den Strapazen der letzten Tage mit fünf Rennen in fünf Tagen eine zufriedene Zwischenbilanz. „Aber jetzt freue ich mich einmal auf einen Tag Pause.“

Mit Odermatt duelliert sich Schwarz im Moment auch um die Führung im Gesamtranking, 92 Punkte beträgt der Rückstand des 28-jährigen Kärntners auf den Schweizer aktuell. Bis Montag waren die beiden auf einer kräftezehrenden Südtirol-Tour. „Mir geht es körperlich nach wie vor gut, was mich sehr positiv stimmt. Aber wie gesagt, der Tag Pause tut sicher ganz gut“, sagte Schwarz, der als einziger Läufer im Feld bisher in jeder Disziplin in die Top Ten gefahren ist.

Am anstrengendsten seien für ihn die beiden Rennen in Alta Badia gewesen. „Es ist eine brutale Umstellung von den Speed-Disziplinen wieder auf einen RTL. Da kommt man deutlich mehr ins Schnaufen“, erklärte Schwarz. „Abfahrten sind vielleicht mental noch ein bisschen anstrengender, weil ich mich schon noch sehr konzentrieren muss bei den neuen Abfahrten. Aber körperlich gehen die Riesentorläufe natürlich mehr rein.“ Dennoch fühle er sich gegenwärtig „noch frisch“.

Marco Schwarz
GEPA/Harald Steiner
Die Hinzunahme der Speed-Bewerbe machen Marco Schwarz zum kompletten Skifahrer

Den Riesentorlauf hat Schwarz mittlerweile zu seiner stärksten Disziplin entwickelt. Dreimal in den letzten vier Rennen stand er auf dem Podest, am Sonntag war er Vierter. Seit Val d’Isere im letzten Jahr war er in jedem Riesentorlauf, den er absolvierte, im schlechtesten Fall Neunter. „Es funktioniert auch mit weniger RTL-Training gut. Aber von den Speed-Disziplinen zum ‚Riesen‘ ist jetzt nicht der ganz große Unterschied, von dem her kann ich das gut vereinbaren“, betonte er.

Von Wochenende zu Wochenende schauen

Einen langen Atem wird der zweifache WM-Dritte im Riesentorlauf benötigen, wenn er Odermatt bis zum Ende der Saison – das Finale findet im März am WM-Schauplatz 2025 Saalbach statt – fordern will. Dass Aleksander Aamodt Kilde gemeint hat, er sei aufgrund des Slaloms der Favorit auf die große Kugel, lässt Schwarz augenscheinlich kalt. „Das habe ich mitgekriegt, aber ich glaube, dass er vielleicht ein bisschen von sich ablenken will.“ Wenn Kilde selbst in einen Lauf komme, „wird der auch heiß“, spielte er den Ball zum Norweger zurück.

Er wisse außerdem nicht, ob er alle ausständigen Slaloms in der Saison fahren werde. Zwölf stehen noch im Kalender. Wie groß der Vorteil gegenüber Odermatt, der den Slalom auslässt, im Endeffekt also sein könnte, werde man sehen. „So, wie es bis jetzt läuft, bin ich sehr positiv gestimmt. Ich schaue trotzdem von Wochenende zu Wochenende“, sagte Schwarz. Am Freitag wird er in Madonna di Campiglio jedenfalls beim Nachtslalom (17.45/20.45 Uhr, live in ORF1) am Start stehen.