Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri
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Jahresrückblick

Wenn Träume wahr werden

Im Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris haben sich österreichische Athletinnen und Athleten in guter Form gezeigt, ein paar belohnten sich mit WM-Titeln. So waren die Alexandri-Schwestern im Synchronschwimmen, Kletterer Jakob Schubert und Sportschütze Alexander Schmirl erfolgreich.

Im Juli sind Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri auf dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere angekommen. Die Synchronschwimmerinnen holten sich im japanischen Fukuoka ihre erste WM-Goldmedaille und bugsierten sich damit in eine Mitfavoritinnenrolle für Olympia 2024 in Paris. Zwei Silbermedaillen durch Schwester Vasiliki-Pagona in den Solo-Bewerben vollendeten das Familienglück.

„Wir sind stolz auf unsere Familie. Wir haben das alles gemeinsam geschafft“, sagte Eirini-Marina. In ihrer Karriere ging es mit den gebürtigen Griechinnen, die im Juni 2014 eingebürgert wurden, im Duett stetig bergauf. Bei der EM 2021 belohnten sich die Olympiasiebenten erstmals mit Bronze, 2022 gewannen sie zweimal Silber. Auf weltweiter Bühne strahlten sie im Vorjahr in Budapest mit zwei Bronzemedaillen. Die magische Marke von 90 Punkten übertrafen sie bereits mehrmals.

Eirini-Marina, Anna Maria und Vasiliki Alexandri
GEPA/Philipp Brem
Die Drillingsschwestern sind in der Weltspitze ganz oben angekommen

Schubert räumt in Bern ab

Ebenfalls ein Wörtchen mitreden in Paris wollen Österreichs Kletterer. Mit Gold im Vorstieg und in der olympischen Kombination kürte sich Schubert im August in Bern nicht nur zum Doppelweltmeister. Der 32-jährige Tiroler holte sich vorzeitig das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris und ist als insgesamt sechsfacher Weltmeister in seiner Sportart Rekordmann.

„Es ist unglaublich, wie die WM insgesamt aufgegangen ist und ich jetzt einen zweiten WM-Titel feiern kann“, sagte ein überglücklicher Schubert. „Mit dem Lead-Titel hat die WM eigentlich schon nicht mehr schlecht laufen können. Und dass ich dann das große Ziel mit dem Olympiaticket und die Goldmedaille noch oben drauf erreiche, ist schon unglaublich.“

Jakob Schubert
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Jakob Schubert holte WM-Titel Nummer fünf und sechs

Olympiamedaille wird schwierig

„Aber mir ist bewusst, dass es schwierig wird. Bei der WM ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber man kann natürlich nicht erwarten, dass jedes Event so läuft. Ich werde alles dafür geben, dass ich in Paris in so einer Form oder einer noch besseren bin, damit ich um Gold mit klettere“, sagte Schubert und blickte motiviert nach Paris.

Auch Jessica Pilz holte sich in Bern eine Medaille: nämlich Silber in der Kombination. Die 27-Jährige erledigte im Finale das Bouldern als Drittbeste, bevor sie sich im anschließenden Vorstieg noch auf den zweiten Rang verbesserte. Pilz hatte in Innsbruck 2018 WM-Gold im Vorstieg und Bronze in der Kombination gewonnen, drei Jahre später kam in Moskau Kombi-Gold dazu. Mit Silber komplettierte sie nun ihren Medaillensatz bei Weltmeisterschaften. Zudem sicherte sich Pilz auch noch den Gesamtweltcup im Vorstieg.

Schützen treffen ins Schwarze

Den „Jackpot“ knackte Schütze Alexander Schmirl im August bei er WM in Baku (Aserbaidschan). Der 33-jährige Niederösterreicher setzte sich im acht Athleten umfassenden Finale des Kleinkalibergewehr-Dreistellungskampfes vor dem Tschechen Petr Nymbursky und dem Inder Akhil Sheoran durch. Zudem gab es gemeinsam mit Andreas Thum und Patrick Diem Silber im Mannschaftsbewerb dieser Disziplin. „Es ist einfach überwältigend, ein verrückter Moment. Mein ganzes Leben habe ich auf diesen Augenblick hingearbeitet“, sagte Schmirl.

WM-Medaillen gab es auch für Sylvia Steiner. Die Salzburgerin schoss sich im August bei der WM in Baku im 50-m-Pistolen-Bewerb zur Weltmeisterin. Zwei Tage zuvor hatte die 41-Jährige Bronze mit der ebenso nicht olympischen 25-m-Standardpistole geholt.

Straka locht ein

Golfer Sepp Straka zeigte im Lauf des Jahres mehrfach groß auf. Anfang Juli jubelte der Wiener in Illinois über seinen zweiten PGA-Turniersieg, wenig später schaffte er als Zweiter der Open Championship, hierzulande auch als British Open bekannt, ein historisches Major-Ergebnis für Österreich.

Sepp Straka
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Straka holte seinen zweiten Sieg auf der PGA-Tour

Zur Belohnung wurde der 30-jährige Wiener für den prestigeträchtigen Ryder Cup nominiert, bei dem er mit seinen europäischen Kollegen Anfang Oktober in Rom das Team der USA bezwang.

Durch seinen zweiten Platz beim exklusiven Einladungsturnier von Superstar Tiger Woods auf den Bahamas schob sich Straka in der Weltrangliste auf Rang 20 und zum Jahresende gar auf Rang 18 vor. Noch nie zuvor hat sich ein rot-weiß-roter Golfer in den Top 20 befunden. Bernd Wiesberger kam dem Ende 2019 als 21. am nächsten.