Spielball der Champions League der Frauen
GEPA/Walter Luger
Champions League

Amoklauf: St. Pöltens Gastspiel verschoben

Das für Donnerstag angesetzte Spiel der UEFA Women’s Champions League zwischen Slavia Prag und Österreichs Meister SKN St. Pölten ist nach einem Amoklauf in der tschechischen Hauptstadt verschoben worden.

Am Donnerstagnachmittag waren an der Prager Karls-Universität nach Angaben der tschechischen Polizei mehr als 15 Menschen durch die Schüsse eines Amokläufers getötet und Dutzende verletzt worden. Auch der Schütze sei unter den Toten, teilten die Behörden mit. „Das heutige Champions-League-Spiel in der Eden-Arena wird aufgrund der tragischen Ereignisse an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität nicht stattfinden“, verlautete Slavia wenige Stunden danach über seine Social-Media-Kanäle.

Slavia-Clubboss Jaroslav Tvrdik hatte bereits drei Stunden vor dem Spiel erklärt: „Unsere Gedanken, unser tiefes Bedauern und unser aufrichtiges Beileid gelten den Familien und Angehörigen der Opfer. In einer solchen Situation können wir nicht Fußball spielen. Wir haben die UEFA um eine Verschiebung gebeten.“ Als Ersatztermin für die Partie der vierten Runde von Gruppe B wurde vorbehaltlich der Zustimmung des übertragenden TV-Senders der 18. Jänner, 18.45 Uhr, mitgeteilt.

St. Pölten zeigte volles Verständnis für die Absage, bemühte sich aber noch an Ort und Stelle um eine Klärung der damit verbundenen finanziellen Fragen. „Es war ja keine Entscheidung, die sicherheits- oder witterungsbedingt oder wegen höherer Gewalt getroffen wurde“, erklärte St. Pöltens Sportliche Leiterin Tanja Schulte. Die UEFA hatte die Partie freigegeben. Man habe sich darauf geeinigt, dass Slavia als absagender Verein die Kosten der Anreise für das abgesagte sowie für das Nachtragsmatch übernehmen wird.

Die „Wölfinnen“, die in den ersten drei Spielen so wie Slavia nur einen Punkt holten, brauchen im Duell mit den Tschechinnen einen Sieg, wollen sie noch in den Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale einsteigen. Das erste Kräftemessen der beiden Teams hatte am 13. Dezember in St. Pölten mit einem 0:0 geendet. Im somit einzigen Gruppenspiel am Donnerstag knöpfte Brann Bergen dem bisher makellosen Leader Olympique Lyon zu Hause beim 2:2 die ersten Punkte ab und stockte sein Konto auf sieben Zähler auf. St. Pölten liegt sechs Punkte hinter den Norwegern auf Platz drei.