enttäuschte Manchester United Spieler
APA/AFP/Ben Stansall
Fußball

Manchester United steckt tief in der Krise

Manchester United ist vor Weihnachten noch tiefer in eine sportliche Krise gerutscht. Der englische Rekordmeister verlor am Samstag in der Premier League mit 0:2 bei West Ham United und blieb somit im Tabellenmittelfeld stecken. Es war bereits das vierte Pflichtspiel nacheinander ohne Sieg und ohne eigenes Tor.

Jarrod Bowen schoss die „Hammers“ in der 72. Minute in Führung, als er einen Abpraller im Netz unterbrachte. Mohammed Kudus entschied die Partie sechs Minuten später mit einem Flachschuss nach einem Ballverlust im Spielaufbau bei Manchester. Offensiv brachten die „Red Devils“ nichts mehr zustande.

Im Anschluss sagte Trainer Erik ten Hag, er habe das Gefühl gehabt, dass seine Mannschaft das Spiel vor dem Gegentreffer kontrolliert habe. „Wir haben West Ham United nichts geschenkt und drei gute Chancen kreiert, die wir nicht genutzt haben“, sagte der unter Druck gekommene Niederländer.

Ten Hag: „Wir kriegen es als Team nicht hin“

Seinen Spielern traue er nach wie vor zu, United wieder auf die Siegerstraße zu bringen. „Wir haben Spieler, die es können. Sie haben es in der Vergangenheit bewiesen, sie können es. Aber wir müssen auch die Tatsachen anerkennen, dass wir es als Team nicht hingekriegt haben, deshalb müssen wir die Verantwortung übernehmen“, sagte ten Hag.

Manchester United Trainer Erik ten Hag
Reuters/Hannah Mckay
Nach einer Serie von vier Spielen ohne Sieg und Tor nimmt der Druck auf United-Trainer Erik ten Hag zu

Tottenham beendet Evertons Lauf

Tottenham Hotspur beendete unterdessen mit 2:1-Heimsieg den Lauf von Everton, das zuvor im Dezember nur Siege gesammelt hatte. Richarlison in der neunten Minute und Son Heung Min in der 18. Minute sorgten in einem temporeichen und unterhaltsamen Spiel früh für einen Vorsprung der Heimmannschaft. Andre Gomes brachte Everton spät, konkret in der 82. Minute, näher heran, zu mehr reichte es aber nicht mehr. Die „Spurs“ stießen als Vierter wieder in die Top Vier vor.

Welch sorgt für Premiere

Der 2:0-Auswärtssieg Burnleys bei Fulham war unterdessen die erste Premier-League-Partie, die von einer Frau – von Schiedsrichterin Rebecca Welch – geleitet wurde. Als die 40-Jährige den Rasen betrat, wurde sie von den Fans mit Applaus empfangen. Zuvor hatte sie bereits als vierte Offizielle in der Premier League an der Seitenlinie fungiert.

Schiedsrichterin Rebecca Welch
IMAGO/PA Images/Bradley Collyer
Rebecca Welch pfiff am Samstag als erste Schiedsrichterin ein Spiel der Premier League

Die FIFA-Schiedsrichterin Welch hatte bereits als erste Frau in der zweiten Liga der Männer Spiele geleitet. Ende November wurde sie bei der Zweitligapartie zwischen Birmingham City und Sheffield Wednesday durch frauenfeindliche Gesänge im Stadion beleidigt. Zwei jugendliche Fußballfans wurden vorübergehend festgenommen.

Keine Pause an den Feiertagen

An zwölf Tagen werden über Weihnachten und Neujahr 28 Matches in der Premier League gespielt, nur der 25. und 29. Dezember sind spielfrei. Am Sonntag (Heiliger Abend) dürfen um 14.00 Uhr Wolverhampton und Chelsea ran, der Schlager zwei Tage später am Boxing Day lautet Manchester United gegen Aston Villa.

Titelverteidiger Manchester City steigt nach seinem Antreten bei der Club-WM einen weiteren Tag später (27. Dezember) bei Everton wieder in das Titelrennen ein. Nicht alle Beteiligten sind mit dem dichten Programm einverstanden. „Wolves“-Trainer Gary O’Neil hat seine Kritik am vollen Kalender jetzt erneuert.

„Wir haben immer noch ein paar Verletzungsprobleme und einen nicht allzu großen Kader“, sagte er. Die Belastungen verteilen könne er daher nicht. Auf die Mannschaft von ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic kommt um die Feiertage tatsächlich ein Mammutprogramm zu. Nach dem Gastspiel bei Chelsea in London empfangen die „Wolves“ am Mittwoch, 27. Dezember, Brentford und anschließend am Samstag Everton, bevor das Jahr zu Ende geht.

Englische Premier League, 18. Runde

Donnerstag, 21. Dezember:
Crystal Palace Brighton and Hove 1:1
Freitag, 22. Dezember:
Aston Villa Sheffield United 1:1
Samstag, 23. Dezember:
West Ham Manchester United 2:0
Fulham Burnley 0:2
Luton Newcastle 1:0
Nottingham Bournemouth 2:3
Tottenham Everton 2:1
Liverpool Arsenal 1:1
Manchester City Brentford verschoben *
Sonntag, 24. Dezember:
Wolverhampton Chelsea 2:1 **
* Manchester City spielt bei der Club-WM
** Kalajdzic nur Ersatz

Tabelle: