Bruno Fernandes (Manchester United), enttäuscht
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Fußball

„Peinlich“: ManUnited verspielt Vertrauen

Die ehemaligen Manchester-United-Größen Paul Scholes und Gary Neville haben sich nach der jüngsten Premier-League-Niederlage über den Zustand ihres Ex-Clubs enttäuscht gezeigt. „Es wird langsam peinlich. Kreativität ist das große Problem“, sagte der ehemalige Mittelfeldstar Scholes nach dem 0:2 der „Red Devils“ am Samstag gegen West Ham. Die Investitionen in teure Spieler hätten sich nicht rentiert.

„Wir sehen eine unbeständige Truppe. Inkonsequenz ist eine wirklich schlechte Eigenschaft, in allen Bereichen des Lebens“, meinte Neville. Die beiden Aushängeschilder der erfolgreichen Zeit unter Trainer Alex Ferguson in den 1990er und 2000er Jahren schossen sich nach der Darbietung gegen West Ham nicht auf den aktuellen Coach Erik ten Hag, sondern auf die Spieler ein.

„Man gibt eine Menge Geld für Spieler aus und erwartet viel mehr von ihnen. Auch bei Rashford ist das nicht der Fall“, betonte Scholes bei TNT Sports „Das Einfachste, was man im Fußball trainieren kann, ist das Verteidigen, das Schwierigste ist, ihnen beizubringen, wie man Tore schießt. Das muss von den Spielern kommen. Daran hapert es gewaltig“, sagte er. „Das ist auch eine sehr zusammengewürfelte Mannschaft, muss man sagen.“

Paul Scholes und Trainer Erik ten Hag
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Ex-Manchester-Star Paul Scholes (l.) sieht die Ursache für die United-Krise nicht nur bei Trainer Erik ten Hag (r.)

„Man kann ihnen nicht trauen“

Für United war es am Samstag in allen Bewerben übergreifend bereits die 13. Saisonniederlage. Mehr gab es zu Weihnachten zuletzt 1930, als man am Ende aus der obersten Spielklasse abstieg. In der Premier League hat der aktuelle Liga-Achte in 18 Spielen nur 18 Tore erzielt, nur der Tabellenletzte Sheffield United hat noch weniger zu Buche stehen.

„Das überrascht mich überhaupt nicht. Was wir von dieser Mannschaft sehen, ist unter jedem Trainer in den letzten sieben oder acht Jahren so ziemlich das Gleiche“, urteilte Ex-Abwehrmann Neville über Marcus Rashford und Co. „Man kann ihnen nicht trauen, sie lassen einen im Stich. Sie geben dir einen Hoffnungsschimmer, und dann verlieren sie ein Spiel, das sie nicht verlieren sollten.“

Keine Pause an den Feiertagen

An zwölf Tagen werden über Weihnachten und Neujahr 28 Matches in der Premier League gespielt, nur der 25. und 29. Dezember sind spielfrei. Am Sonntag (Heiliger Abend) dürfen um 14.00 Uhr Wolverhampton und Chelsea ran, der Schlager zwei Tage später am Boxing Day lautet Manchester United gegen Aston Villa.

Titelverteidiger Manchester City steigt nach seinem Antreten bei der Club-WM einen weiteren Tag später (27. Dezember) bei Everton wieder in das Titelrennen ein. Nicht alle Beteiligten sind mit dem dichten Programm einverstanden. „Wolves“-Trainer Gary O’Neil hat seine Kritik am vollen Kalender jetzt erneuert.

„Wir haben immer noch ein paar Verletzungsprobleme und einen nicht allzu großen Kader“, sagte er. Die Belastungen verteilen könne er daher nicht. Auf die Mannschaft von ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic kommt um die Feiertage tatsächlich ein Mammutprogramm zu. Nach dem Gastspiel bei Chelsea in London empfangen die „Wolves“ am Mittwoch, 27. Dezember, Brentford und anschließend am Samstag Everton, bevor das Jahr zu Ende geht.

Englische Premier League, 18. Runde

Donnerstag, 21. Dezember:
Crystal Palace Brighton and Hove 1:1
Freitag, 22. Dezember:
Aston Villa Sheffield United 1:1
Samstag, 23. Dezember:
West Ham Manchester United 2:0
Fulham Burnley 0:2
Luton Newcastle 1:0
Nottingham Bournemouth 2:3
Tottenham Everton 2:1
Liverpool Arsenal 1:1
Manchester City Brentford verschoben *
Sonntag, 24. Dezember:
Wolverhampton Chelsea 2:1 **
* Manchester City spielt bei der Club-WM
** Kalajdzic nur Ersatz

Tabelle: